Also, nochmals zur Garantenstellung: Wenn Du PRIVAT mit Deinem Auto umherfährst und Du kommst zu einem Notfall, bist Du solangen NICHT in der Garantenstellung, bist Du Dich als Rettungsdienstmitarbeiter zu erkennen gibst. Wenn Du das machst, erwartet man von Dir dass Du auch dementsprechend handelst. Wie bereits beschrieben, reicht eine Jacke im Auto schon aus. Übrigens auch dies sieht man sehr oft.
Eben, als Privatperson hast Du genau die gleiche Pflicht wie jeder andere auch, ABER wenn Du dich als "Rettungsdienst" ausgibst, bist Du in der Garantenstellung und musst handeln wie der Rettungsdienst.

Ich rede jetzt nicht von Leuten die ein paar Mullbinden und Verbandstücher oder Kompressen mehr dabei haben selbst ein Beatmungsbeutel lasse ich mir noch einleuchten, aber wie kommt jemand dazu Infusionen umherzufahren? Oder Supra, es gibt leute die fahren SUPRA spazieren, woher haben die das nur? Sicher nicht aus der Apotheke. Oder Nitro-Spray auch so ein Thema. Woher sollen sie es haben ausser aus dem Lager in der Rettungswache? Das ist nicht nur Diebstahl sondern man kommt noch mit dem Arzneimittelrecht in Konflikt (Wenn man Privat unterwegs ist!). Ganz davon zu schweigen, dass man dazu noch Desimittel und Venenverweilkanülen braucht. Da haben wir dann wieder das Problem mit der El VIGGO AMIGO Connection, das frage ich mich bis heute: Was ist so geil daran jemandem eine Kanüle zu legen? *Grüss Gott mein Name ist Maier vom (DRK,ASB,JUH uvm.), Achtung jetzt gibts ein Stich* Ach ja schon wieder ein Vorurteil, ich vergesse immer wieder dass ich mein Job falsch mache und alle andere richtig.
Bsp.: Du kommst zum Notfall (privat und egal welcher Art) und denkst Dir, ja ich bin ja RS oder RA, legst eine Infusion. Der NA kommt und fragt: wer war das? Du voller Stolz: ich! Der NA fragt:Wer sind sie denn? Du: Ich bin RS-RA aus Buxdehude. NA, ist schlecht aufgelegt und macht Dir ab dem Tag an Dein Leben etwas schwerer. Ganz zu schweigen davon, dass manche zuerst handeln und dann denken, also zuerst den Zugang legen bevor sie an einen Puls oder RR denken, ach ja schon wieder ein Vorurteil, Sorry.

Ein Arzt kann das und er darf das und er hat das Material dabei, da brauchen wir nicht diskutieren, ein RD Mitarbeiter kann und soll sich nicht mit einem Arzt messen.
Und ich behaupte immer noch, dass in machen Rucksäcken, Zeugs drin ist was man nicht anwenden darf. Davon abgesehen ob man es kann, siehe Bsp. Halskrause (auch Stifneck genannt).
Der Gedanke gefällt mir: Ich nehme mal Medikamente mit, vielleicht kommt ja mal ein Arzt vorbei und der darf das dann ........ ui ui ui

Thema Blutdruck: Selbst wenn Du vor Ort einen RR machst, dann weist Du, dass der Pat. Hyper- bzw. Hypoton ist, schön und nun? Nochmal: wenn Du PRIVAT dort bist, hast Du nicht das Recht invasive Maßnahmen zu ergreifen. Nehmen wir an er hat 180/100, womöglich noch ein thorakaler Schmerz, würdest Du Nitro geben (Der Pat. hat bisher noch kein Nitro als Dauermedikation)? Oh das Nitro hat gewirkt, jetzt hat er nur noch 40/--, und er redet nicht mehr, aber wenigstens hat er die Hypertonie nicht mehr. Oder nehmen wir an er hat einen RR von 70/40, würdest Du wirklich eine Infusion anhängen? Oh der Pat. hat eine Niereninsuffizienz, das ist mir jetzt aber Peinlich.
Der RR hat nur eine sichere Aussagekraft wenn man andere Faktoren hinzu sieht, aber sei gewiss, ich weis was ich mit einem gemessenen RR machen muss und welchen Stellenwert er hat.
Du sagst es: Ich kann mehr, das ist das Problem, viele können eben nicht und wollen nur.
Ich bin auch schon einige Male zu Notfällen privat gekommen, aber komischerweise, der Pat. hat kein Schaden davon genommen, ich habe mich nicht in Probleme verwickelt und selbst der eintreffende RD war erfreut und zufrieden.

Wie gesagt ich rede nicht von Leuten die mehr Verbandsmaterial dabei haben oder ein Beatmungsbeutel, ja in Gottes Namen selbst ein RR Gerät OK das können wir auch noch gelten lassen, aber alles andere wird kritisch.
Also, nach Deiner Aussage: Je mehr Material umso bessere Hilfe... hmm... Umkehrschluß: jeder der nur mit einem VK umherfährt kann keine gute ERSTE HILFE leisten, das muss ich mal mit unserem 1. Hilfe referenten besprechen mal schauen was er dazu sagt.

Soziale Einstellung: Also, nur mal kurz zu mir: Ich helfe genauso (auch nach Feierabend) und zwar ohne private Notfallausrüstung und nur weil ich ein RR-Gerät dabei habe, kann ich den Pat. nicht besser versorgen.

Vorurteil KFZ Freaks:

http://funkmeldesystem.de/foren/showthread.php?t=18127
Titel: Konsequenzen bei privatem Blaulicht-Einsatz?

Uh Vorurteil? 99 Beiträge, allein schon der Gedanke daran ist KRANK! Und solche Diskussionen sind hier und in anderen Foren zuhauf zu finden.

Übrigens, da fallen mir die Texas-Ranger-Mc Gyver Gürtelträger ein, Mag-Light, 2 Pager, Schere, Klemme, Handschuhe, Letherman, womöglich noch Venenverweilkanülen gleich am Mann, Handy und das alles am Gürtel, dieser Personenkreis muss auch noch genannt werden in diesem Zusammenhang.

Der Rettungsdienst in D und in A ist mehr oder weniger gespickt von Proleten, Wichtigtuher, Blaulichtgeile und bei solchen muss man genau auf die Finger schauen. Glaub mir was man in einem Jahr als Rettungsdienstleiter erlebt, da würdest Du dich wundern. Übrigens der erste RA der seinen Assistenten abgeben kann ist zur Zeit vor Gericht, Grund: Kanüle gelegt, Pat. mir Kardialem Schock, Volumen verabreicht, Pat. TOT. Super, er meinte es bestimmt nur gut, er hatte Soziales Angagement, konnte bestimmt ohne Infusion keine suffiziente Hilfe leisten.
Beruf kommt von Berufung und das haben manche leider vergessen.

Nochmal: Jene die sich "moderat" etwas mehr ins Auto legen, da sagt niemand was, aber glaub mir es wird übertrieben.
Lieber 112urmel: Geh in die Apotheke oder irgendwo im Versand: kauf Dir etwas Verbandsmaterial, eine Beatmungsmaske oder einen Beutel und wenn Du meinst dass Du im Eifer des Gefechts mit einem RR-Gerät umgehen kannst dann das auch noch, aber auf alles andere würde ich verzichten. Falls Du dich angegriffen fühlst, tut es mir leid, es war nicht meine Absicht.