Meine "Allgemeine Tauglichkeitsuntersuchung" bestand anno dazumal aus der Frage "Spielst du eigentlich noch Fussball?". Ich antwortete "Ja", und der Arzt füllte die Bescheinigung aus. Hat mich damals natürlich auch nicht weiter interessiert, und ich kann auch nachvollziehen wenn es den "Otto Normalfeuerwehrmann" nicht weiter belastet. Flächendeckend ist es dann trotzdem erschreckend, weil ja letztlich in jeder Wehr irgendwer die Verantwortung trägt.
Was denn sonst?
Oder mal deutlicher gefragt: Wie lange kann es sich die FFw leisten, jeden zu nehmen?
Wann sollte man denn die Atemschutztauglichkeit voraussetzen, wenn nicht bei Eintritt, also wenn die Interessierten noch am jüngsten, fittesten, motiviertesten... sind?
Atemschutztauglichkeit als Eintrittsvoraussetzung heißt nicht Atemschutztauglichkeit fürs ganze Leben. Die Position der "guten Maschinisten" können auch Leute ausüben, die dann nicht mehr atemschutztauglich sind.
Und gerade bei Führungspositionen macht es Sinn, dass die irgendwann (am besten nicht vor allzu langer Zeit) mal als Atemschutzgeräteträger gearbeitet haben. Denn sie sind es, die die Jungs in die risikoreichste Arbeit schicken, die sie dabei kontrollieren (ASÜ), und die sie am Standort diesbezüglich fortbilden. Das klappt mit eigener Erfahrung einfach besser, als vom Hörensagen. Dass das heute flächendeckend nicht so ist, weiß ich auch, aber vielleicht ist das ein Teilaspekt der Weiterentwicklungsseuche, an der die Feuerwehr leidet? Wie soll jemand den Sinn von Überhosen, Hohlstrahlrohren, AGT-Notfalltraining, Seitenkriechgang usw. erkennen, der selber nie als AGT gewirkt hat?
Übrigens setzt man in NRW mittlerweile einen irgendwann mal abolvierten AGT-Lehrgang und eine gültige (!) G26.3 für die Zulassung zum Zugführerlehrgang voraus. Und das auch noch nicht allzu lange (2006, 2007?), bei Einführung gab es den obligatorischen "Die-Feuerwehr-wird-zerstört"-Aufschrei - und heute stört sich da schon keiner mehr dran.