Hallo!
Das Hauptproblem bei 75Ohm Kabel bei Funk/Scanner-Anwendungen ist die Konfektion.
Man muss schon sehr kreativ und geschickt sein, wenn man denn unbedingt einen BNC- oder TNC-Stecker für RG58 auf solch ein Kabel crimpen will.
Lötstecker gehen meißt garnicht, weil die meißten 75Ohm-Kabel (eigentlich für F-Stecker Montage gedacht) nirgendwo lötbar sind. Weder Abschirmung noch die Seele solcher Kabel verbindet sich wirklich mit dem Lötzinn, egal wieviel Löthonig man drauf kippt.
Impedanztechnisch ist es zwar mit endsprechenden Meßmitteln für 75 Ohm eine GP auf 75 Ohm ab zu stimmen.
Ohne gibt es da aber keine Chance.
Ist in der Anpassung auch vernachlässigbar:
Je nach Frequenzbereich und genutzte Schaltbandbreite, hat eine optimale GP eben irgendwas zwischen grob 40-60Ohm.
Eine Hommade-GP für 4m aus Gewindestangen etwa kommt vielleicht auf maximal 2-3MHz Schaltbandbreite wo diese Variation gelten mag.
Verglichen mit Scanner-Breiten (4m dann 68-88, also 20MHz Schaltbandbreite) würde solch eine Selfmade-GP schon irgendwo zwischen 20-100Ohm varriieren.
Der Verlust der zwischen einer GP die theoretisch etwa 50 Ohm haben sollte, und einem Speisekabel welches exakt 75Ohm hat, kann man problemlos vernachlässigen.
Vorrausgesetzt freilich, das man die Verbindungen an beiden Enden des Kabels sicher hinbekommt. Wie bereits erwähnt: Solche Kabel löten zu wollen ist aus elektrischer Sicht ähnlich unbrauchbar als wenn man diese mit Uhu verkleben wollte.
Anders hingegen sieht es aus wenn man senden will:
Ein altes Fug7b oder ähnlich alte Geräte kümmern sich einen Kehricht darum ob man Kabel und Antenne alles sauber in 50 Ohm oder irgendwas gewürfeltes auf 75 Ohm Kabel + grob 60 Ohm Antenne da drann hängt.
Funkgeräte die moderner sind sehen das schon deutlich kritischer.
Die regeln eiskalt die Leistung nach und kommen u.U. ins schwingen an solchen Bastelanlagen.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser