Hallo!

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Schon das An- und Abmelden in Funkverkehrskreisen wird doch heute nur rudimentär gemacht (zumindest bei der reinen Durchreise), Mobiltelefone gehören bei vielen Fahrzeugen zur Beladung, ansonsten hat fast jeder sein privates am Mann. (Ja, auch die können ausfallen. Aber dann ist so ein einzelner Kanal bei einer entsprechenden Lage auch hoffnungslos überlastet.)
Nunja, genau diese Thematik wäre ein klassischer Anwendungsfall:
Es sind tagtäglich bundesweit hunderte BOS-Fahrzeuge überregional unterwegs.
Nicht nur Krankentransporte und Intensivverlegungen durch RD, sondern auch reichlich Gruppen- und Materialtransporte der diversen polizeilichen BOS sowie auch THW, KatS, HiOrgs, Rettungshundestaffeln usw.

Die wenigsten planen ihre Fahrstrecke mit sammt aller Funkverkehrsbereiche welche sie planmässig durchkreuzen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil viele solcher Fahrer schon mehrfach erlebt haben das eine Vollsperrung plötzlich eine Ausweichroute erfordert, die durch einen garnicht geplanten Funkverkehrskreis führte.
Ist im Regelfall ja auch nicht besonders wichtig sich überall an zu melden.

Allerdings - wenn doch mal etwas ist was dringlich ist, kommt eine BOS-konforme Meldung zur zuständigen Leitstelle definitiv professioneller und ernster/effektiver über 4m, als wenn man zum privaten Handy greift.

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Man kann also sicher Gründe für so einen Kanal finden und Fälle konstruieren, vielleicht hat man sich bei der Entscheidung aber auch ganz pragmatisch an dem orientiert, was in der Realität so abläuft und wie der Bedarf in den letzten Jahrzehnten so war.
Wie gesagt, heute ist das Thema eh gegessen wegen Tetra.
Aber ich hätte eine konsequente Nutzung der 444-Idee durchaus begrüßt.
Mitunter auch, weil hierdurch vielleicht die Fronten zwischen den unterschiedlichen BOS-Nutzern bissel lockerer geworden wären.

Wie häufig kommt es denn heute in der Realität tatsächlich vor, das der "kurze Dienstweg" genutzt wird, indem eine Polizeistreife kurz auf den FW-Kanal schaltet, oder ein RTW sich auf einen POL-Funkverkehrskreis meldet?
Selten!
Statt dessen werden stumpfsinnige Anfragen und Informationen über die jeweiligen Leitstellen geschickt, die dann miteinander telefonieren.
Toll, da werden aus so simplen Sachen wie "Da steht ein Streifenwagen im Weg, kann den mal jemand wech bewegen?" völlig unnötig über zwei unbeteiligte Disponenten geschickt, die in der Regel weit besseres zu tun hätten als sich um sowas zu kümmern.

Und warum? Die meißten BOS'ler kennen garnicht die regionalen Kanäle der anderen BOS-Dienste. Bei der eigenen Leitstelle nach den Kanal fragen, trauen sich höchstens BOS'ler höherer Besoldungsstufe...weil ist ja böhse sowas zu fragen...noch böser sowas einfach zu machen.

Ein Kanal für alle BOS speziell zur Überregionalen Kurz-Kommunikation in Not- oder Informationsfällen hätte da diese unsichtbaren Mauern vielleicht ein wenig aufgeweicht.

Denn der Grundgedanke der TR-BOS, "für alle BOS kompatible Geräte", und die Zusammenlegung von "Feuerwehrfunk, Polizeifunk, Rettunfsfunk" u.v.m. zum gemeinsammen BOS-Funk basiert ja gerade auf dem Wunsch das alle BOS im Bedarfsfall miteinander kommunizieren können und dürfen.

Grüße

Jürgen Hüser