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Thema: Funkerlehrgang

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Zum Thema "Ausmisten":
    Wir haben inzwischen aufgehört, jedes einzelne 2-Meter Handfunkgerät zu erklären. Dazu ist die Gerätevielfalt im Landkreis einfach zu hoch. Teilweise existieren in den Wehren 5 verschiedene Gerätemodelle.

    Unserer Meinung nach (und zum Glück teilt diese Meinung der KFV) ist das die Aufgabe der Funkwarte/-Obleute in den einzelnen Wehren.

    Der Sprechfunklehrgang soll die Grundlagen schaffen, generelle Funktionsweise und Handhabung zu erklären.
    Wir wollen/sollen die Leute zu Sprechfunkern machen, nicht zu Amateurfunkern, die Geräte zerlegen und reparieren können...

    Da spart man sich schon die eine oder andere Minute...

    kameradschaftliche Grüße von der dänischen Grenze
    Markus
    Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
    Markus

  2. #2
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    Dazu noch den ganzen physikalischen Kram auf ein absolutes Minimum, max. 45min, begrenzen, den ganzen Lehrgang in den TM1 transferieren und die praktische 2m-Arbeit dann in die Gruppen-/Staffelübungen mit einfließen lassen, so stelle ich mir vernünftige Sprechfunkausbildung vor.

    Schließlich setzen wir den Funk für die weiteren Lehrgänge (AGT, TF) voraus, und schon als "kleiner TM" kann die Arbeit mit Funk erforderlich sein, daher habe ich nie verstanden, warum das überwiegend als separater Lehrgang nebenher läuft.

  3. #3
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    Ich halte es durchaus für sinnvoll, den Stoff in einen separaten Lehrgang zu stecken.
    Das noch in den TM1 zu stecken, finde ich nicht effektiv.

    Der TM1 soll die Grundtätigkeiten vermitteln. Bis man eine Einsatzkraft so einsetzt, dass sie auch unbedingt funken muss, ist einfach noch etwas mehr Erfahrung notwendig. Davon abgesehen sind die Inhalte des Sprechfunklehrganges bis auf kleine Abweichung in allen BOS-Diensten identisch.

    Ich denke, dass ein paar technische Grundlagen auch durchaus vorausgesetzt werden können, gerade was Stromkreis, Gleich- und Wechselspannung angeht, sollte man das als Schulwissen aus dem Physikunterricht voraussetzen können.

    Wenn es dann aber tiefer geht, Trägerfrequenz, Niederfrequenz, Modulation, Betriebsarten, Relaisbetrieb, etc., gehört das imho in einen separaten Lehrgang.

    Auch die sprechfunkspezifischen rechtlichen Dinge sind zuviel, um sie mit in den TM1 reinzustopfen. Daher müssen die Teilnehmer ja auch eine Verpflichtungs- und Belehrungserklärung unterschreiben.

    Mir graut es ausbildungstechnisch gesehen ja noch vor TETRA.
    Es fällt dann zwar eine Menge Technik weg, aber wir müssen ja auch sicherstellen, dass die "Alten Hasen" das auch vermittelt bekommen. Logistisch ist das sicher eine Herausforderung...

    Kameradschaftliche Grüße

    Markus
    Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
    Markus

  4. #4
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    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Der TM1 soll die Grundtätigkeiten vermitteln. Bis man eine Einsatzkraft so einsetzt, dass sie auch unbedingt funken muss, ist einfach noch etwas mehr Erfahrung notwendig.
    Sprechfunk im einfachen Feuerwehrdienst, unterhalb von IuK-Einheiten, ist nichts weiter als "(denken-)Tastedrücken-sprechen". Dafür braucht ein halbwegs normaler Mitteleuropäer keine Einsatzerfahrung, dafür reicht es i.d.R. wenn er selbstständig atmen kann ;-)

    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Wenn es dann aber tiefer geht, Trägerfrequenz, Niederfrequenz, Modulation, Betriebsarten, Relaisbetrieb, etc., gehört das imho in einen separaten Lehrgang.
    Das mag hingehören wo es will, aber sicher nicht in den Sprechfunklehrgang. Das ist so überflüssig wie im TM die Schlauchdurchmesser in mm, oder im Maschinistenlehrgang die Zuordnung von Zündkerzengrößen zu Pumpenmotoren.

    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Auch die sprechfunkspezifischen rechtlichen Dinge sind zuviel, um sie mit in den TM1 reinzustopfen. Daher müssen die Teilnehmer ja auch eine Verpflichtungs- und Belehrungserklärung unterschreiben.
    Rechtsgrundlagen enthält der TM1 eh, und einiges wiederholt sich auch.
    Außerdem soll der Funk nicht im bestehenden TM1 mit dem bestehenden Stundenansatz untergehen, sondern im Rahmen einer vernünftigen Überarbeitung, dann gerne auch mit (leicht) erhöhtem Stundenbedarf, miteinfließen.

    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Mir graut es ausbildungstechnisch gesehen ja noch vor TETRA.
    Mir auch. Allerdings nicht vor dem, was man ausbilden muss, sondern vor dem, was man ausbilden will/wird.
    Weil an "(denken-)Tastedrücken-sprechen" ändert sich nichts, nur dass man für das Denken noch minimal mehr Zeit einplanen darf ;-)

  5. #5
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    Zitat Zitat von überhose Beitrag anzeigen
    Weil an "(denken-)Tastedrücken-sprechen" ändert sich nichts, nur dass man für das Denken noch minimal mehr Zeit einplanen darf ;-)
    Da muss ich etwas widersprechen:
    TETRA bringt viele Funktionalitäten mit, die das Sprechen an sich immer weiter ablösen. Erste Effekte kann man ja schon im FMS erkennen.

    Besonders die Datenfunktionalität ist nicht zu verkennen. So können Gefahrstofftafeln abfotografiert und per TETRA an die Leitstelle gesandt werden. Von dort gibt es dann die Verhaltens- und Bekämpfungsregeln zurück.

    Auch das Zusammenschalten der Geräte zu dynamischen Gruppen ist fein. Man muss dann, um mit der Polizei zu kommunizieren, nicht mehr über die Leitstelle, sondern kann innerhalb der dynamischen Gruppe einsatzbezogen direkt mit den Kollegen sprechen.

    Weiter:
    Gerade im Atemschutzeinsatz sind die Ortungsmöglichkeiten besser oder erst möglich. Die Frage ist jedoch, ob in jeder Wehr so ein Ortungsgerät auch kurzfristig verfügbar ist...

    Der Punkt ist hier aber:
    Wer ein modernes Handy einigermaßen bedienen kann, sollte mit TETRA auch zurecht kommen. Davon abgesehen ist das konventionelle Sprechen ja weiterhin möglich, falls ältere Einsatzkräfte die volle Funktionalität nicht kennen/beherrschen.

    Ebenso könnte man (ich tue das nicht!) auch darüber nachdenken, ob man die Kettensägenausbildung nicht auch fallen lässt oder in den TM1/2 integriert. Gerade in ländlichen Gebieten hat fast jeder so ein Teil und weiß damit umzugehen...

    Das ist aber Politik und fast schon philosophisch zu betrachten und gesetzlich/per FwDV geregelt.

    Am Ende steht doch nur, was ausgebildet werden muss.
    Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
    Markus

  6. #6
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    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Da muss ich etwas widersprechen:
    TETRA bringt viele Funktionalitäten mit, die das Sprechen an sich immer weiter ablösen. Erste Effekte kann man ja schon im FMS erkennen.
    Besonders die Datenfunktionalität ist nicht zu verkennen. So können Gefahrstofftafeln abfotografiert und per TETRA an die Leitstelle gesandt werden. Von dort gibt es dann die Verhaltens- und Bekämpfungsregeln zurück.
    Auch das Zusammenschalten der Geräte zu dynamischen Gruppen ist fein. Man muss dann, um mit der Polizei zu kommunizieren, nicht mehr über die Leitstelle, sondern kann innerhalb der dynamischen Gruppe einsatzbezogen direkt mit den Kollegen sprechen.
    Weiter:
    Gerade im Atemschutzeinsatz sind die Ortungsmöglichkeiten besser oder erst möglich. Die Frage ist jedoch, ob in jeder Wehr so ein Ortungsgerät auch kurzfristig verfügbar ist...
    Hier könnten wir stundenlang diskutieren, ob diese ganzen Funktionalitäten
    - zu unserer Taktik passen.
    - für unsere Arbeit wirklich irgendeinen Nutzen darstellen;
    - real wirklich permanent zur Verfügung stehen (und ab wann?);
    - ausbildungsmäßig von jedem Feuerwehrangehörigen beherrscht werden sollten;
    Ich sehe da derzeit bei den geplanten Netzstrukturen, Geräten und Ausbaustärken keinen Mehrwert gegenüber dem aktuellen Stand und keine Notwendigkeit, den Funklehrgang damit auszuschmücken.
    Dass Funkausbilder das erstmal anders sehen, ist mir klar. Funkausbildung war überwiegend schon immer was für die "Funkverrückten" im positiven Sinne, die viel mehr Fachwissen hatten, als sie eigentlich an die Schüler weitergeben sollten.

    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Ebenso könnte man (ich tue das nicht!) auch darüber nachdenken, ob man die Kettensägenausbildung nicht auch fallen lässt oder in den TM1/2 integriert. Gerade in ländlichen Gebieten hat fast jeder so ein Teil und weiß damit umzugehen...
    Funk ist eine globale Tätigkeit, die jeder Feuerwehrangehörige können soll, und die eine Grundlage für die weitere Ausbildung darstellt. Die Motorsäge ist ein Sondergerät, für das ich pro Einheit eine Anzahl X potentielle Bediener brauche, aber wofür ich nicht jeden ausbilden muss. Ergo: Äpfel-Birnen.

  7. #7
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    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    ...Bis man eine Einsatzkraft so einsetzt, dass sie auch unbedingt funken muss, ist einfach noch etwas mehr Erfahrung notwendig. ...
    Wenn es dann aber tiefer geht, ...
    Betriebsarten, Relaisbetrieb, etc., gehört das imho in einen separaten Lehrgang....
    Zitat Zitat von überhose Beitrag anzeigen
    Sprechfunk im einfachen Feuerwehrdienst, unterhalb von IuK-Einheiten, ist nichts weiter als "(denken-)Tastedrücken-sprechen". Dafür braucht ein halbwegs normaler Mitteleuropäer keine Einsatzerfahrung, dafür reicht es i.d.R. wenn er selbstständig atmen kann ;-)...
    Mhhh.... wer verwendet Funk im Einsatz (bzw. wer darf es?)?
    A. Die jeweiligen Truppführer und die müssen den Funklehrgang haben.
    B. Der Funker an der Einsatzstelle und der muss (alleine schon, damit er weiss, was die Lst und der EL wollen) den Funklehrgang UND den Gruppenführerlehrgang haben.
    Also alles kein Problem. die Leute, die Funkgeräte bedienen mussen den Funklehrgang mit allen Inhalten haben.
    Es ist völlig Hirnrissig, einem "Frischling" ein FuG zu geben. Alleine schon deshalb, weil der garantiert nach 3 Minuten wieder angeschüsselt kommt "Das Funkgerät ist kaputt!". Gelöst habe ich diese Problem übrigens idR. über:
    1. anschalten des FuG
    2. einstellen des richtigen Kanal
    3. einstellen der richtigen Betriebsart
    4. einstellen des Lautstärkeschalter auf Hören (ich sage nur "Observationsstellung für Pol am FuG10a"....)
    5. schließen des Akkufaches
    6. aufsetzen der Steckerabdeckung des Headsetanschlusses am FuG10a
    7. erklären, das der Funk unter dem Stahdach evtl etwas schwer sein könnte und das FM(SB) einfach mal einen halben Meter zur Seite gehen soll

    ... und nun erzähl mir noch einer der Funklehrgang ist unnötig, zu tief oder zu lang.... tztztz
    Mit freundlichem Gruß
    AkkonHaLand, Moderator

  8. #8
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    Zitat Zitat von AkkonHaLand Beitrag anzeigen
    1. anschalten des FuG
    2. einstellen des richtigen Kanal
    3. einstellen der richtigen Betriebsart
    4. einstellen des Lautstärkeschalter auf Hören (ich sage nur "Observationsstellung für Pol am FuG10a"....)
    5. schließen des Akkufaches
    6. aufsetzen der Steckerabdeckung des Headsetanschlusses am FuG10a
    7. erklären, das der Funk unter dem Stahdach evtl etwas schwer sein könnte und das FM(SB) einfach mal einen halben Meter zur Seite gehen soll
    Das sind so ziemlich alle sinnvollen Inhalte, die der TM1 aus dem Funklehrgang übernehmen sollte. Dazu noch ein bisschen funkspezifische Inhalte bei den Rechtsgrundlagen untergebracht, und fertig.

  9. #9
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    Zitat Zitat von AkkonHaLand Beitrag anzeigen
    Mhhh.... wer verwendet Funk im Einsatz (bzw. wer darf es?)?
    A. Die jeweiligen Truppführer und die müssen den Funklehrgang haben.
    Es soll auch Feuerwehr geben, da bekommt zumindest im IA jedes Truppmitglied ein Funkgerät.

    B. Der Funker an der Einsatzstelle und der muss (alleine schon, damit er weiss, was die Lst und der EL wollen) den Funklehrgang UND den Gruppenführerlehrgang haben.
    Aber wieso das denn?
    Für einen Führungsgehilfen (Fahrer/Funker ELW) braucht man doch keinen Gruppenführer.

    Also alles kein Problem. die Leute, die Funkgeräte bedienen mussen den Funklehrgang mit allen Inhalten haben.
    Es ist völlig Hirnrissig, einem "Frischling" ein FuG zu geben.
    Funkgeräte sind heutzutage keine heiligen Kühe und Spezialistenwissen mehr, sondern alltägliches Arbeitsgerät eines jeden FA, mit dem er umgehen können muss. Damit gehört das Thema entweder im Truppmannlehrgang oder direkt im Anschluss ausgebildet. Die Ausbildung im TM-Lehrgang hat wie bereits erwähnt den Vorteil, dass man das Ganze direkt in die Einsatzübungen einbinden kann und weitere Synergieeffekte nutzt.

    Alleine schon deshalb, weil der garantiert nach 3 Minuten wieder angeschüsselt kommt "Das Funkgerät ist kaputt!". Gelöst habe ich diese Problem übrigens idR. über:
    1. anschalten des FuG
    2. einstellen des richtigen Kanal
    3. einstellen der richtigen Betriebsart
    4. einstellen des Lautstärkeschalter auf Hören (ich sage nur "Observationsstellung für Pol am FuG10a"....)
    5. schließen des Akkufaches
    6. aufsetzen der Steckerabdeckung des Headsetanschlusses am FuG10a
    7. erklären, das der Funk unter dem Stahdach evtl etwas schwer sein könnte und das FM(SB) einfach mal einen halben Meter zur Seite gehen soll
    Die gleichen Leute sollen aber ein Atemschutzgerät sicher bedienen und anwenden können, ohne sich in Gefahr zu bringen? Scheint eher an ungenügender Ausbildung/Übung zu liegen und genau das kann man durch die Einbindung in den TM-Lehrgang besser erreichen, weil man die Rechtsgrundlagen direkt mit abfrühstücken kann (eine Pflicht zur Verschwiegenheit gibt es auch abseits des Funks, man darf auch abseits des Funks nur Tätigkeiten ausführen, für die man ausgebildet ist usw.) und man die Funkgeräte dann während der gesamten praktischen Ausbildung nutzen kann und dadurch wesentlich mehr praktische Funkerfahrung sammelt als bei zwei Abenden Gesprächsabwicklung im Lehrsaal. Genau am praktischen Funken scheitern nämlich meines Erachtens viele, weil sie aufgeregt sind o. ä. Da hilft nur üben, üben, üben. Hinzukommt, dass die Einsatzübungen dadurch realistischer werden, weil in Echt eben auch Funkgeräte verwendet werden.

    ... und nun erzähl mir noch einer der Funklehrgang ist unnötig, zu tief oder zu lang.... tztztz
    Die ganze naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen kann man raffen, genau wie in vielen anderen Feuerwehrbereichen. Was ich mir da schon an überflüssigen Blödsinn von detailverliebten Ausbildern anhören musste ... Rechtsgrundlagen s.o., Gerätekunde mit den vorhandenen Geräten im entsprechenden Block, Gesprächsabwicklung in die Einsatzübungen. Im Endeffekt kommt man dann mit vielleicht acht Unterrichtsstunden zusätzlich aus.

    Ebenso gehört m. E. die Atemschutzausbildung inkl. Realbrandausbildung und die Ausbildung in Sachen Absturzsicherung im oder unmittelbar nach dem Truppmannlehrgang durchgeführt. Das muss heute jeder neue FA können. NRW ist zumindest auf dem Weg dahin (AGT und SF möglichst zwischen den TMModulen 1/2 und 3/4, Realbrandausbildung leider erst im Rahmen der TF-Ausbildung).

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