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Thema: Notkompetenz für Rettungshelfer

  1. #16
    Registriert seit
    10.12.2001
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    1.249
    Hallo,

    Original geschrieben von ghost-of-fire
    Was noch zu sagen ist, bei uns ist ein RTW nicht immer mit RA + RS besetzt hier ist auch schonmal die besetzung RS + RS oder selten auch mal RS + RH möglich.
    Das dürfte den RD-Träger brennend interessieren, denn ein RTW mit RS+RH ist sicherlich nicht gemäß der Landesgesetzgebung gesetzt. Und das wird sicherlich Folgen haben, jede RTW-Ausschreibung läuft mal aus, und auch andere Organisationen haben bunte Autos mit blauen Lichtern. Ganz abgesehen von rechtlichen Schritten. Naja, die Verantwortung möchte ich nicht tragen.

    Du hast ja in den letzten Tagen zu verschiedenen Dingen Beiträge geschrieben. Hoffentlich passiert mir nichts, wenn Du mal in Deiner Nähe bist. Niemand, der im OP intubiert hat, kann das. Auch kein RA! Ich würde vielen selbst die Fähigkeit absprechen, einen Zugang zu legen, nur weil man im OP mal 10-20 gelegt hat. Die Kreislaufsituation vor Ort und damit der Zustand der Gefäße sieht häufig anders aus, die Patienten in der Einschleusung sind ja "topfit".
    Viele Grüße

    Tobias
    ---
    » Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln: erstens durch Nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste. «
    Konfuzius (551-479 v.Chr.), chinesischer Philosoph

  2. #17
    baumschueler Gast
    Original geschrieben von Tobias
    Hallo,


    Das dürfte den RD-Träger brennend interessieren, denn ein RTW mit RS+RH ist sicherlich nicht gemäß der Landesgesetzgebung gesetzt. Und das wird sicherlich Folgen haben, jede RTW-Ausschreibung läuft mal aus, und auch andere Organisationen haben bunte Autos mit blauen Lichtern. Ganz abgesehen von rechtlichen Schritten. Naja, die Verantwortung möchte ich nicht tragen.

    In dem Fall irrst Du dich:

    Eine ungefähr 1,5 minütige Suche ergab folgendes

    §§ 10 NRettDG (Rettungsdienst Gesetz Niedersachsen)

    § 10 Personal
    Das im Rettungsdienst eingesetzte Personal muß geeignet sein und die
    erforderliche Zuverlässigkeit besitzen. Es muß entsprechend seiner
    Verwendung nach einheitlichen Maßstäben aus- oder fortgebildet sein und
    regelmäßig fortgebildet werden.

    Und da Salzgitter meines Wissens in besagtem Bundesland liegt ist die Besetzung eines RTW mit RS + RH durchaus rechtmäßig.

    Das soll nat. nicht heißen, dass das gut ist und wie ghost-of-fire ja auch sagte geschieht es nicht oft so aber die rechtliche Situation ist nun mal so.

    Zu den Invasiven Maßnahmen (welche auch immer) muss ich brause Recht geben. Bei Mitarbeitern des Rettungsdienstes besteht zum einen aufgrund Ihrer Tätigkeit im Rettungsdienst und zum anderen nach Übernahme der Behandlung beim Pat. eine sogenannte Garantenpflich gemäß §§ 13 I StGB

    § 13 StGB Begehen durch Unterlassen

    (1) Wer es unterläßt, einen Erfolg abzuwenden, der zum Tatbestand eines Strafgesetzes gehört, ist nach diesem Gesetz nur dann Strafbar, wenn er rechtlich dafür einzustehen hat, daß der Erfolg nicht eintritt, und wenn das Unterlassen der Verwirklichung des gesetzlichen Tatbestandes durch ein Tun entspricht.

    So hört sich sehr kompliziert an ...ist es auch ;-)

    Übersetzt heißt das das JEDER Rettungsdienstmitarbeiter aufgrund seiner tätigkeit und nach "abgabe einer Willenserklärung zur Behandlungübernahme" rechtlich für die Abwendung eines Erfolgs (hier z.B. Eintritt des Todes) einzustehen hat.
    So kann z.B. ein RettSan, der obwohl er es nachweisbar beherrschte, keine Intubation durchgeführt hat und in dem Fall die Rea nachweisbar aufgrund fehlender Intubation erfolglos war wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden.

    Das ganze würde dann noch in Tateinheit mit einem Verstoß gegen §§ 323c StGB gewertet (den zitier ich jetzt mal nicht da den ja hoffentlich jeder kennt) Denn nach diesem ist jeder zur Leistung erforderlicher Hilfe soweit zumutbar verpflichtet.

    Also sollte man durchaus überlegen, was man macht oder was man lässt, denn nicht nur wenn man etwas tut kann man in den Knast kommen sondern auch wenn mann es lässt.

    Dazu zu sagen ist nur noch, dass man ein Unterlassen evtl. durch "nicht sicheres Beherrschen" einer Maßnahme etwas besser rechtfertigen kann als eine schiefgegangene Maßnahme.

    Ich pers. bin froh das in Köln meist nur wenige Minuten vergehen, bis ein NA am Ort ist und einem so zumeist die Entscheidung abgenommen wird aber wenn es doch mal länger dauert würde ich es auch machen (bin RS)
    Außerdem ist nach RettG NW glücklicherweise immer ein RA aufm RTW

    In diesem Sinne gute Nacht

    Chris

  3. #18
    Registriert seit
    10.12.2001
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    4.425
    Hey Tobias!
    Original geschrieben von Tobias
    ...Niemand, der im OP intubiert hat, kann das. Auch kein RA!...
    Eine etwas unglückliche Formulierung ;-)
    Ich denke schon, dass es diese Leute gibt, aber ich spiele da auf Krankenhausmitarbeiter an ;-) *grins*
    Gruß Etienne

    Es gibt keine Probleme. Wir haben Tages-, Wochen- und Monatsprojekte

  4. #19
    Registriert seit
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    518
    Jetzt mal von meiner Seite dazu ne vielleicht auch dumme Frage, wie schauts denn mit nem Kombitubus aus?? Den kann man ja wenn mans so nimmt blind legen und das müsste dann auch jemand hinbekommen der nicht regelmäßig normal intubiert oder??
    MfG Basti

    Ich wünschte, du könntest dir die physischen, emotionale und mentale Belastung von stehengelassenem Essen, verlorenem Schlaf und verpasster Freizeit vorstellen, zusammen mit all den Tragödien, die meine Augen gesehen haben.

  5. #20
    Braunschweiger-RA Gast
    Im Allgemeinen hast du schon recht mit dem Kombitubus, es ist relativ simpel ihn einzulegen, aber alles in allem bleibt eine intubation die nicht wirklich notwendig ist eine Körperverletzung... Und so ein Kombitubus ist auch nicht gerade günstig, was gerade heutzutage ein Problem werden kann.

    Nur mal so zur Info, bei der Firma bei der wir das Material bestellen kostet ein normaler Endotrachealtubus 1,17. Der Kombitubus dagegen kostet 63,00 EUro!!! Wie würdest du deinem Chef erklären wollen dass du mal eben so 61,83€ in den Sand gesetzt hast, und das möglicherweise noch bei einer Misglückten Reanimation???

    Ich weiß dass es heißt es kommt nicht auf die kosten an die entstehen, sondern darum den Patienten zu retten, aber in der Realität ist es doch eher so, dass das kein Chef lange mitmacht, wenn du die günstigen Tuben dabei hast, aber wegen mangelder Erfahrung das teuere Ding weghaust. Ich persönlich würde auf den Combitubus wirklich nur zurückgreifen, wenn weder der Doc noch ich die Intubation hinkriegen (was in mehreren Jahren Dienst noch nicht vorkam).

  6. #21
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    Okay, das der Preis unterschied so extrem ist wusste ich jetzt nicht. (Hatte auch noch nicht nachgeschaut).

    Allerdings würde ich es nicht als verkehrt ansehen wenn ein solcher Tubus mit auf dem Auto ist. Und falls wirklich mal eine Besatzung in die Situation kommt zu intubieren und das normale nur zu 98% beherrscht, warum soll diese nicht den combi nehmen mit der sie es dann zu 100% beherrscht und somit auch noch erfolg hat??

    Aber ich glaube das da auch Geldmacherei mit hinter steckt.
    Naja, so ist es eben und so müssen wir eben auch damit zu recht kommen.

    Man nehme eben einfach was man habe!! Qualifizierung natürlich vorraus gesetzt.
    MfG Basti

    Ich wünschte, du könntest dir die physischen, emotionale und mentale Belastung von stehengelassenem Essen, verlorenem Schlaf und verpasster Freizeit vorstellen, zusammen mit all den Tragödien, die meine Augen gesehen haben.

  7. #22
    Registriert seit
    05.10.2003
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    4.289
    Moin moin,
    Original geschrieben von Etienne
    Hey Tobias!

    Eine etwas unglückliche Formulierung ;-)
    Ich denke schon, dass es diese Leute gibt, aber ich spiele da auf Krankenhausmitarbeiter an ;-) *grins*
    Ich bin so ein "Krankenhausmitarbeiter", und ich verstehe diese Aussage nicht!

    Wer hat wohl mehr Erfahrung beim Intubieren: Ein Anästhesiepfleger mit mehr als 50 Intubationen pro Jahr oder ein RA, der vielleicht zweimal pro Jahr intubiert?
    Allerdings finde ich es vermessen, nach zwei Wochen Parktikum von "Beherrschen der Intubation" zu sprechen. Und genau dieses Beherrschen setzt doch die "Notkompetenz" voraus, und zwar zu 100% und nicht nur zu 98%.
    Noch etwas: Die Intubation ist immer eine Körperverletzung, ob sie nun gelingt oder nicht,ob sie benötigt war oder nicht.

    Aber zurück zur Ursprungsfrage: Ich verstehe die Frage nach der Notkompetenz von Rettungshelfern nicht ganz. In welcher Situation kommt man mit Intubationsequipment zu einem Patient, wenn der bestausgebildetste ein RH ist? Ausgenommen von dieser Frage sind natürlich alle, die einen NA-Koffer im privaten Kofferraum haben!

    Gruß, Mr.Blaulicht

  8. #23
    Braunschweiger-RA Gast
    Das kommt relativ häufig vor das auf einem Fahrzeug der Bestausgebildete ein RH ist. Ich kann da zum Beispiel was aus meinem Nachbarort Salzgitter erzählen: Dort gibt es KTW die mit der Besatzung RH/SAN fahren, und was ich am schlimmsten finde es ist auch noch erlaubt da in Niedersachsen die Fahrzeugbesatzungen ja nur geeignet sein müssen. Und zu der Sache mit den Krankenhausfutzis: Ich bin selbst gelehrnter Intensiv und Anästhesiepfleger und ich meine auch dass auch ein RA nicht unbedingt davon sprechen kann, dass er eine Intubation super beherrscht, geschweige denn ein RH

  9. #24
    fischli Gast

    hmm..

    Ich bekomm hier schon wieder ANGST ! Ein Rettungshelfer bzw. angehender Rettungssani, spricht hier gross vom Intubieren und Zugänge legen !
    Hallo ?!?! wir sind hier nicht im Kriegsgebiet wo jeder alles darf......
    Und bitte ein Rettungshelfer der behauptet er kann intubieren ... das wiederspricht sich schon im Ansatz.
    Manchmal denke ich dass auf manchen RD-Schulen nur SCHEISSE verzapft wird.

    BASICS ... das ist das einzigste was sinnvoll ist mit dieser Qualifikation. Und ich verwette meinen Arsch, wenn Du die Basics richtig und suffizient machst, bis dorthin ist ein NA neben dir und klopft Dir auf die Schulter und sagt: "GUT GEMACHT"

    Übrigens letztens passiert:

    First Responder RS Ausbildung.... REA.... Intubiert...vor lauter GEILHEIT und AUFREGUNG beim Abhören irgendwas gehört nur nicht dass Tubus falsch lag ....TOLL muss ich schon sagen !

    Ich frag mich manchmal warum unser Beruf so verpönt ist... aber nun ist es mir KLAR ... VIELE DUMMSCHWÄTZER und GESCHICHTEN ERZÄHLER ! Ich wart nur bis ein RH/RS mal hier erzählt er kann Thoraxdrainagen legen ......

    Vielleicht sollte mal so jemand einfach vor den Kadi gezerrt werden wenn was schief geht um ein Exempel zu setzen, damit die anderen der gleichen Kategorie mal zurück auf den Boden der Realität kommen. Ihr seid euch wirklich nicht bewusst was ihr da redet und schon zweimal nicht was ihr da macht und was passieren kann ......

    Meine Meinung.

    Gruss von einem RA der noch ein bisschen STOLZ auf sein Beruf ist und diesen erlent hat ... denn BERUF kommt von BERUFUNG und nicht von BLAULICHT und INTUBIEREN !

  10. #25
    Registriert seit
    09.08.2005
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    154
    apropos BASICS!

    Mach doch in der nächsten Prüfung die Du abnimmst mal den Test... jag die ganzen Superretter, Intubatoren und Blaulichthelden mal durch Basics!

    - Kopfverband mit Dreiecktuch!
    - Armschlinge mit Dreiecktuch
    - Druckverband
    usw... Über die Hälfte wird scheitern.

    so long
    »Ein völlig nutzloses Produkt«
    Die „New York Times” zur Markteinführung von Microsoft Windows (1985)

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