Es ist schon erstaunlich und zeugt von der Qualität dieses Forums, wie einige Leute hier in grenzenloser Arroganz und verallgemeinernd über andere Vereine herziehen.
Nur weil vielleicht 2 oder 3 Leute aus diesem Forum einmal negative Erfahrungen gemacht haben, ist dies noch lange kein Grund, pauschalisierend über andere Vereine (auch das DRK ist ein Verein, ebenso der ADAC und noch viele andere "Profis") zu urteilen.
Beim lesen der Postings kommt einem immer so der Eindruck, das hier ein gewisser "Futterneid" mitspielt und wohl auch die Angst, die könnten vielleicht der Fw die Arbeit streitig machen.
Über die Qualifikation von Verkehrsdiensten Bundesweit anhand von Erlebnissen mit EINEM Funk-Hilfsdienst (kein Verkehrsdienst wohlgemerkt) zu urteilen, finde ich nicht gerade gelungen.
Auch die Argumentationen, was machen diese "Privatleute" da, lasst das mal die AM oder Polizei machen, sind ein wenig aus der Luft gegriffen. Wie oft werden z.B. an Wochenenden, Feiertagen, Nachts statt der AM private Absicherungsfirmen (Baustellensicherung) zu einer Einsatstelle gerufen um dann abzusichern. Regt ihr Euch da drüber auch auf ?
Wenn der Verein seine Leute genau so gut (oder besser) ausbildet, wie eine private Firma, wo ist da das Problem ?
Und warum soll ein Verein nicht auch so professionell arbeiten können, wie eine private Sicherungsfirma ?
In fast allen Bundesländern sind diese Vereinsmitglieder übrigens automatisch gesetzlich versichert, auch können (bzw. müssen auch) Vereine entsprechende Haftpflicht und Unfallversicherungen abschliessen. Von daher ist ein Vereinsmitglied meist sehr gut versichert. Teilweise besser, als ein Mitarbeiter einer privaten Sicherungsfirma.
Mir persönlich sind übrigens zwei Verkehrsdienste bekannt, deren Mitglieder zum überwiegenden Teil auch noch in HiOrgs, bei der Fw oder Polizei tätig sind.
Warum nun gründen solche Leute einen Verein neben ihrer Tätigkeit bei Fw, HiOrg, RD oder Polizei, wenn doch die Fw, Polizei, RD alles so gut machen?
Oder haben diese Leute erkannt, das es Lücken im System gibt ?
Ich erinnere mich da gerade so an Diskussionen zum Thema Helfer vor Ort / First Responder, die vor Jahren geführt wurden. Aussagen aus RD-Kreisen wie: "Brauchen wir nicht! Was soll ein SEG-Sanitäter oder Feuerwehrmann mit PKW und kleiner Ausrüstung ausrichten, der RD ist doch eh fast gleichzeitig mit denen da... Die haben doch kaum Praxis, so was kann man nicht auf Patienten loslassen..." usw usf.
Redet heute keiner mehr drüber, das System wird immer weiter ausgebaut und hat sich bewährt.
Zum Thema, wie werden die Alarmiert, hängen die den ganzen Tag am Scanner ?
Leider gibt es auch solche Gruppierungen, die nichts besseres zu tun haben, als es so zu machen.
(Solche Leute gibt es aber auch im Bereich der Fw, die hören da z.B. , das im Nachbardorf oder bei der anderen Ortsteilwehr eine Alarmierung stattfindet und rasen dann wie die Irren schon mal zum GH, weil ja eine Nachalarmierung der eigenen Wehr durchaus möglich sein könnte....)
Bei den mir bekannten Vereinen ist das so nicht der Fall.
Meist sind deren Mitglieder beruflich viel mit dem Auto unterwegs und handeln im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen "Ersten Hilfe" am Unfallort und das nur so lange, bis die ersten Rettungskräfte eintreffen.
Danach wird dann nach Weisung des Einsatzleiters gehandelt, also entweder weitergefahren oder auf Bitte / Weisung weiter an der E-Stelle verblieben. Aufdrängen wird sich von diesen Vereinen keiner, auch nicht an einer schon von Fw oder Polizei abgesicherten Einsatzstelle anhalten und dort einen auf Wichtig machen.
Die Vereine, die ich kenne, machen auch keine Autobahndienste im Alleingang. Sofern solche Dienste stattfinden, dann nur in Abstimmung mit den Behörden und nach entsprechder Schulung der Mitglieder anhand eines mit den Verkehrs- / Polizeibehörden abgestimmten Ausbildungsplanes.
Grundsätzlich geht es dabei darum, das diese Vereine zu bestimmten Stoßzeiten auf bestimmten Strecken präsent sind, im Falle eines Unfalles oder Liegenbleibers erste Maßnahmen ergreifen, absichern und Polizei, Fw, RD bzw. ABschleppdienst verständigen.
Die machen also soweit auch nichts anderes als die Pannenhelfer großer Automobilclubs, nur das eben kein kommerzieller Pannendienst geleistet wird, sondern das es um die Erhöhung der Verkehrssicherheit geht bzw. das was der Gesetzgeber von JEDEM im Falle eines Unfalles fordert, nämlich absicherun und Erste Hilfe leisten, nur eben mit "ein wenig mehr" an Ausrüstung als andere im Auto haben.
Aber Ihr habt schon Recht, das ist sehr verwerflich und bedenklich, ganz besonders, wenn man deswegen noch einen Verein gründet....
Im Verlaufe der Postings gab es hier auch noch Bemerkungen zu Veranstaltungsdiensten und das diese Vereine da auch nichts zu suchen hätten, da keine Weisungsbefugniss im Verkehrsraum und das sowas doch besser auch Fw, THW usw. machen sollten.
Wer sowas schreibt, hat leider keine Ahnung. Auch die FW oder der RD haben keine Weisungsbefugniss im Verkehrsraum (Ausnahme Bayern), sondern nur die Polizei. (Macht Euch mal kundig !)
Die mir bekannten Vereine sind im Vorfeld von Veranstaltungen bei der Planung mit einbezogen und arbeiten daher auch mit den Ordnungsämtern und der Polizei zusammen. Die Posten werden dann auch so eingeteillt, das an Stellen, an denen eine Vollsperrung mittels Absperrmaterial nicht möglich ist, auch Weisungsbefugte Personen von Polizei oder Ordnungsamt mit vor Ort sind.
Das es leider auch Vereine gibt, die durch ihre Fahrzeuge und ihr Auftreten das Image anderer ähnlicher Vereine, versauen, ist beadauerlich, kann aber nicht Grund für eine Pauschalisierung sein. Gibt ja auch Feuerwehren, die man lieber nicht als erste an einer E-Stelle hat...
Zum Thema Klappstuhl und Wohnwagen:
Ich habe schon genug Veranstaltungen gesehen, die von Feuerwehr, THW und HiOrg`S betreut wurden.
Als erstes wurden da Liegen und Zelte aufgebaut(ja klar, die sind nur für den Sanitätsdienst....), die Gulaschkanone in Stellung gebracht und wenn das "Mineralwasser" alle war, wurde auch schon mal mit SoSi durch die Strecke gefahren (dürfen wir ja) um Nachschub zu holen. Also nicht immer nur "die Vereine" anzählen, auch mal an die eigene Nase greifen....
Zum Abschluß noch eine Frage an die Leute, die hier tönen "an meiner Einsatzstelle" will ich solche Leute nicht sehen:
Wenn Ihr als Wehr zu einer von einem Verein oder privaten Baustellensicherungsfirma bereits professionell gesicherten Einsatzstelle kommt, lasst Ihr die Leute dann sofort einpacken und abfahren, weil nun die "wahren Profis" vor Ort sind, oder seid ihr nicht doch froh, das ihr weniger Arbeit mit "nebensächlichem" (Aufstellen von Kegeln usw.) habt und Euch voll auf das Retten von Menschleben konzentrieren könnt ?
Übrigens: Als Einstzleiter habe ich bestimmte Wehren oder SAN-Einheiten auch nicht gerne an "meiner" E-Stelle....
In diesem Sinne allen ein besinnliches Weihnachtsfest wünsch Euch sarastro