@ DG7GJ :
Hallo Jürgen!
Wie du weist, sehe ich das recht unverkrampft.
Ich sehe da auch zunächst die einsatztaktischen Vorteile.
Bei großen Sanitätswachdiensten werten wir (HiOrg) auch die gesamten FMS-Daten (samt FMS-Kurztext für den RD) und die Alarmierungen (analog) aus. Allerdings ganz offiziell auf Dienstrechnern und mit dienstlich beschaffter Software. Das ist auch mit dem Kreis (RD-Träger) so abgesprochen. Das erleichtert beidseitig die Zusammenarbeit und es war des öfteren der fall, dass so die Hilfsfristen verkürzt werden konnten, weil wir der leergefahrenen Rettungswache zur Freude der LSt. bei einem Notfall schnell einen RTW zur Verfügung stellen konnten.
Aber in Rostock scheint das mehr als unerwünscht zu sein. Und dann ist es eben nicht besonders schlau, private Rechner und Software dafür im Feuerwehrgebäude einzusetzen. Das muss ja zwangsläufig zu Ärger führen.
Ich habe die letzten zwei Jahre selber für den KV einer HiOrg als hauptamtlicher Pressesprecher gearbeitet.
Da galt auch, dass nur die Pressestelle (also ich) Infos an die Presse rausgibt. Allerdings nicht, weil die Journalisten so böse sind, sondern weil man als ungeschulte Einsatzkraft schnell mal eine unbedacht Bemerkung macht, die nach hinten losgehen kann. Und das müssen sich ehrenamtlich Kräfte nicht antun, deshalb wurde ich dafür bezahlt den Kopf hinzuhalten. Das hieß aber in der Praxis nicht, dass die kein Statement abgeben durften, sondern dass man sich vorher absprach. Dafür habe ich versucht, eine durchgehende Erreichbarkeit sowohl für die Kollegen als auch die Presse sicherzustellen (was auf Grund der wenigen presserelevanten Einsätze auch keine große Belastung darstellte).
Ich habe immer Wert darauf gelegt, den Kollegen klar zu machen, dass wir auf die Presse angewiesen sind und es sich um ein System des Geben und Nehmen handelt. Leider ist es mir trotzdem nicht gelungen, sämtliche Vorbehalte und Vorurteile bei allen Kollegen auszuräumen.
Leider wird es gerade in den HiOrgs oft negiert, wie sinnvoll eine aktiv agierende Pressestelle ist. Wir haben in den zwei Jahren recht gute Ergebnisse erzielt. So konnten Umsatzsteigerungen in gewerblichen Bereichen durch externe Analysen nachgewiesen werden, unsere Bewerbersituation im RD war überdurchschnittlich gut und auch im ehrenamtlichen Bereich konnten so Mitglieder gewonnen werden. Nach einem Vorstandswechsel wurde meine Stelle gestrichen und nun ist die HiOrg vollkommen aus der Berichterstattung verschwunden.