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Thema: 21-Jährige gefeuert, weil sie beim Feuerwehr-Einsatz war

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  1. #1
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    Hi,

    wie schon mehrfach geschrieben würde ich -völlig im Gegensatz zu dem was ich wünschen würde- davon ausgehen das bei einem Arbeitsgerichtsprozess:

    1.) Die Abmahnung für nichtig erklärt wird und der Chef bzw. dessen Anwalt sich dazu eine eindeutige Stellungnahme des Richters anhöhren dürfen...

    2) Die Kündigung bleibt bestehen, da diese ja in der Probezeit stattfand und "angeblich" aus anderen Gründen. In der Probezeit braucht "ÜBERHAUPTNICHTS" begründet oder glaubhaft gemacht werden...

    Eine Chance hätte sie nur, wenn die Kündigung EXPLIZIT und Nachweisbar EINZIG und ALLEINE ausdrücklich wegen dem Feuerwehreinsatz ausgesprochen worden währe.
    (Nach der PZ währe es einfacher...)
    Das Bedeutet also solange sie kein Schriftstück hat in dem Steht "Hiermit kündige ich Sie wegen des Feuerwehreinsatzes ohne den ich Sie weiterbeschäftigt hätte" hat sie NULL Chance auf Weiterbeschäftigung oder Abfindung oder was auch immer...
    Selbst wenn sie eine Schriftstück hätte in dem stehen würde "Kündigung wegen Feuerwehreinsatz und weil mir die Frisur nicht gefällt" würde immer noch eine rechtsgültige Kündigung (in der PZ!) bedeuten...

    Allerdings muss ich sagen das ich das Verhalten von dem Chef extremst asozial finde und dem gerne mal den Marsch blasen würde!
    Zwar bin ich auch der Meinung wie Überhose das man auch die Arbeitgeber verstehen kann, aber in diesem Fall mit dieser generellen Einstellung - NEE!

    Aber bei dem Mädel kann ich das Verhalten auch nicht verstehen...
    OK - Rechtslage ist klar! Aber dann IN DER PROBEZEIT, mit dem WISSEN das der Chef das ebend nicht anerkennt dann einfach auf sein Recht zu pochen...
    Und -als die Abmahnung, wenn auch unberechtigt, gekommen ist- anstelle den (berechtigten) Ärger herunterzuschlucken und einfach dies so zu tolerieren, oder vieleicht im freundlichen Gespräch -ein wenig reumütig tuend- unter vorsichtigen Hinweis auf die REchtslage und besserung gelobend um Rücknahme zu bitten - Nein man geht dann noch hin und holt direkt die Gesetzeskeule raus! Selbst wenn man noch so viel Recht hat - aber das dies sauer Aufstösst und man solnge es nicht eine größere Behörde oder ein wirklich großer AG ist, damit ganz sicher auf die Schnauze fällt und langfristige Folgen gleich mitgebucht hat, das sollte man schon wissen...

    Hinsichtlich der Freistellung durch den Arbeitgeber ist ja das Problem, das unsere Rechtssprechung nicht mehr Zeitgemäß ist. Diese stammt noch aus der Zeit der Handwerklichen Kleinbetriebe wo bei fehlen einer AK halt der Schuh drei Stunden Später fertig wurde. WEnn dann für die Zeit die der AN nicht da war Lohnersatz gezahlt wurde war alles gut.

    In der heutigen Zeit der JUST in TIME Lieferketten, Vertragsstrafen bei Zeitüberzug und Fließbandarbeit, mit zudem gewandelter Einstellung im privaten Umfeld (der Klempner war 10 min zu spät, den nehme ich nie wieder) kann das Fehlen einer AK wegen eines FW Einsatz wenn es dumm läuft aber schon einen Schaden verursachen der einige Zehnerpotenzen größer ist als der reine Lohnausfall.
    Was bringt es den Unternehmer das er 150Eur. Lohn erstattet bekommt, er dafür aber 25.000 Euro Konventionalstrafe bezahlen muss weil die Lieferung eine Stunde zu spät ankam oder er die Produktionsstraße stillegen muss, dreißig MA nach hause schicken muss, weil 2 MA wegen eines FW-Einsatzes den Arbeitsplatz verlassen mussten... Mit dem was er da als Ausgleich bekommt, das ist doch nur ein Bruchteil vom tatsächlich entstandenem Schaden!
    Selbst beim kleinen HAndwerksbetrieb bedeutet das Fehlen eines MA schnell mal 1000Eur. Mindereinahmen am Tag, bei vll. 200 Eur. Ausgleich - Dazu vieleicht noch verärgerte und dadurch für die Zukunft verlorene Kunden usw...
    Da wird ein "uneinsichtiger einsatzgeiler FW- Anhgehöriger" evtl. tatsächlich zum echten Risiko für den Betrieb - Ein Risiko das sich leicht und ganz legal vermeiden lässt...
    (Im Ergebniss zum nachteil aller EA Einsatzkräfte die in einem Privatwirtschaflichen Arbeitsverhältniss stehen)
    Einzig eine vernünftige Absprache mit dem Chef und der Wehrführung, bei der man selber auch die Interessen des Betriebes AUSREICHEND im Blick hat, kann da eine Sinvolle Grundlage schaffen. (Zum beispiel das man während der Arbeitszeit dann UND NUR DANN gehen darf wenn es sich um Menschenrettung oder Großbrände handelt und keine dringenden Terminsachen dadurch in Gefahr geraten die Fristen zu versäumen - damit können viele Chefs ja dann doch leben - Und das ist allemal besser als dreimal zu Kleineinsätzen zu fahren und dann überhaupt keine Zeit für Einsätze mehr zu haben weil man auf druck der ARGE dann fast bundesweit nach Stellen suchen darf...)

    Ich erkenne durchaus das den Unternehmen bei ganz strenger Auslegung da eine finanzielle Belastung aufgebürdet wird die ich auch nicht so hinnehmen würde!
    Und wenn dann nacher noch herauskommt das ich einen Termin nicht halten konnte bloß weil mein MA Orangen geschleppt hat, damit der arme polnische Spediteur nicht soviel für die Bergung bezahlen musste... Au wei!

    Und wenn ich dann teilweise Jahreseinsatzzahlen von >500 für REIN FREIWILLIGE FWen sehe, dann muss das Probleme geben. Selbst wenn eine EK nur an jedem 10 Einsatz dabei ist, so würde das immer noch einen Einsatz pro Woche bedeuten! Aber viele sind weit häufiger dabei...

    Und hier muss etwas getan werden, damit nicht nur die EK nicht aufgrund Ihrers Dienstes vom AG benachteiligt werden - Sondern es muss auch dafür gesorgt werden das AG nicht mehr aufgrund der Beschäftigung von EK benachteiligt sind -> Sonst beschäftigt einfach bald keiner die EK mehr!

    Aber wie gesagt: Das gilt Allgemein!
    Das Verhalten und die an den Tag gebrachte Meinung des Ex-Chefs in diesem Fall sind definitiv ein ganz anderes Kaliber und ganz sicher nicht mehr im Rahmen eines gesellschaftlichen Miteinanders!

    Gruß
    Carsten
    ***Wichtig***
    Zur Zeit bitte mir keine Mails über die Mailfunktion des Forums schicken, da die hinterlegte Mailadresse zur Zeit spinnt. Mails kommen NICHT, oder mit TAGEN Verspätung an !!!
    Ersatz: *MEINUSERNAME* @Yahoo.de

  2. #2
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    OT:

    der Unternehmer wird sich wundern wenns bei dem mal brennt....die lassen sich wahrscheinlich extra zeit...;)

  3. #3
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    @DG3YCS:

    Volle Zustimmung, gut zusammen gefasst :-)
    hallo :E

    Erkläre mir, und ich vergesse.
    Zeige mir, und ich erinnere.
    Lass es mich tun, und ich verstehe.

  4. #4
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    Update

    Neuer Job für gekündigte Feuerwehrfrau?

    Jetzt hat die junge Frau sogar wieder Aussicht auf einen neuen Job. Wie der Münchner Merkur berichtet, hat ein Möbelhaus aus dem Raum Augsburg Kontakt zu Susanne Herter aufgenommen. Es gebe zwar kein konkretes Angebot, doch sie solle ihre Bewerbungsunterlagen einschicken - "und dann wird geprüft, ob es etwas passendes für mich gibt".
    ((Denn Arbeitgeber kenne ich glaub ich wie gesagt ich Arbeite auch in Augsburg in einem Möbelhaus.))

    Innenministerium: Verstoß gegen das Feuerwehrgesetz

    Der Vorgang sei ein starkes Stück, so der Kommentar aus dem Ministerium. Innenminister Joachim Herrmann hat gesagt, er kenne keinen Arbeitgeber, der so agiert, berichtet Pressesprecher Oliver Platzer gegenüber unserer Zeitung.

    weiter hier: http://www.augsburger-allgemeine.de/...geid,4289.html

    Quelle: Augsburger Allgemeine
    MFG
    FireFighterB.

    http://www.myvideo.de/watch/6587942/...rwehr_Bobingen

    =======================
    ="Wir machen Hausbesuche"=
    =====Alle Rennen raus!=====
    ======Wir gehen rein!======
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  5. #5
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    Was in so einem Fall gut ankommen würde, wenn man diese Firma boykottiert, daß Problem nur, dann triffts wieder die anderen unschuldigen Angestellten.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  6. #6
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    Zitat Zitat von FireFighterB. Beitrag anzeigen
    Innenministerium: Verstoß gegen das Feuerwehrgesetz
    Da sieht man mal wieder, wie sich die Sesselfurzer (und noch dazu der oberste) mit ihren eigenen Gesetzen auskennen....

    Zitat Zitat von FireFighterB. Beitrag anzeigen
    Innenminister Joachim Herrmann hat gesagt, er kenne keinen Arbeitgeber, der so agiert,
    Auch hier sieht man wieder, dass die CSU wohl auch noch an die unbefleckte Empfängnis glaubt in Bayern... (und weiter von der absoluten Mehrheit im Landtag träumt...)
    NotSan, ELRD (BRK), HFM (FF), GF (FF), Digitalfunk Multiplikator

  7. #7
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    Gesetze

    Moin zusammen,

    im Grunde wurde hier ja schon alles gesagt.Ich möchte kurz von einem Fall aus meiner Ecke berichten.

    In einem Betrieb arbeitet ein Feuerwehrmann.Dieser ist in seiner Wehr stlv.Orts.BM.Einsatzaufkommen 4-10 im Jahr.Während der Arbeitszeit evtl.1 mal im Jahr.Diesem wurde verboten an Feuerwehreinsätzen teilzunehmen.Und wenn er Nachts im Einsatz ist hat er keine Ruhezeit und muss abbrechen wenn der Einsatz sich mit der Arbeitszeit überschneidet.Der Firmenchef ist Führungskraft der Gesamtfeuerwehr.Er selbst prädigt immer das Firmen ihre Leute los lassen sollen wenn sie gebraucht werden.Das Ende vom Lied war das der Kamerad ausgetreten ist um seinen Job zu behalten.

    Und da fangen die Probleme an.In Gesetzen wird geregelt wie Firmen Ausfälle geltent machen können.Das ist aber leider ganz anders.Es gibt Ecken in denen hat die Firma Anspruch auf nichts.Da werden Gesetze einfach mal umgeschrieben.In dieser Ecke bekommen Kameraden beim Besuch der Landesfeuerwehrschulen 160 Euro die Woche.Pauschal ohne Diskusion.Kaum einer nimmt sich hier noch Urlaub für die wichtige Ausbildung.Viele gehen garnicht mehr zu den Schulen.Denn 160 euro die Woche bedeutet für einige den Bankrott.Familie,Haus und und und alle Kosten laufen weiter.Wenn hier jemand Wehrführer wird kann es passieren das er 5 Wochen zur Schule muss.Rechnet selbst.Wie soll das gehen???

    Was ich sagen will ist das so einige über Gesetze stellen.Das dann Firmen so reagieren verstehe ich.wenn man ganz klare Ansagen macht und dem Angestellten ganz klar sagt was Sache ist,ja dann kann er auch nicht mit Gesetzen kommen die andere aufheben.In der Probezeit war es natürlich für den Arbeitgeber einfacher.Die Sache wird für ihn keine Konsequenzen haben.Kündigungsgrund "Nase passt nicht" und fertig.Ist leider so !!!

    Selbst über Feuerwehrdienstvorschriften stellen sich einige Kommunen.Unfallkassen werden auch oft ignoriert.Brandschutzgesetze zählen gleich 0.Es sei denn man will was.Dann werden alle Gesetze durchwühlt um abzublocken.Das ist die traurige Realität.Hier in unserer Ecke tragen Kameraden Handschuhe der JF.Die kosten ja nur 7,55 euro.Ob Zugelassen oder nicht.Fahrzeuge sind überladen.Sogar um 3 Tonnen.Seid froh das ihr keine Kutschen mehr habt.Alle Beispiele glücklicherweise nicht in meiner Wehr.Aber alle 17 Nachbarwehren müssen leider so klar kommen.Deren Führungskräfte nehmen das aber auch so hin.Bei uns wurde mal Rückrad gezeigt.Seit Jahren läuft hier alles rund.Aber komplett von vorne bis hinten.Gott sei Dank !!!

    ich kann wie gesagt nur aus dieser Ecke berichten.Ich hätte auch noch einige Beispiele mehr.aber das würde das Thema ausreizen.

    Gruß firefraggle

  8. #8
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    Zitat Zitat von firefraggle Beitrag anzeigen
    Einsatzaufkommen 4-10 im Jahr.
    ...
    Das Ende vom Lied war das der Kamerad ausgetreten ist um seinen Job zu behalten.
    Das musst Du mir jetzt aber mal erklären. Warum ist er ausgetreten?
    Weil er wegen seiner Arbeit einen Einsatz pro Jahr nicht mitfahren kann?

    Übrigens, die Verdienstausfallregelung der Landesfeuerwehrschule ist ein Erlass des jeweiligen Bundeslandes. D.h. die 'Ecken, wo die Firma nichts bekommt' müssten dann ganze Bundesländer sein.

    Ich habe den Eindruck, dass Du etwas übertreibst....

    Gruß,
    ahk

  9. #9
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    73
    Der Firmenchef ist Führungskraft der Gesamtfeuerwehr.Er selbst prädigt immer das Firmen ihre Leute los lassen sollen wenn sie gebraucht werden.Das Ende vom Lied war das der Kamerad ausgetreten ist um seinen Job zu behalten.

    Der ist witzig, der rationalisiert sich doch glatt die Einsatzkräfte selbst weg...

    Grüße

    Thomas

  10. #10
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    03.07.2006
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    2.942
    Interessant die bisherigen Aussagen der "Interessenvertretung" in Bayern: http://www.lfv-bayern.de

  11. #11
    Registriert seit
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    3.128
    Ein Meerschweinchen wurde gefangen, man hat 900 Weihnachtsbäume eingesammelt und im Erholungsheim St. Florian sind noch Zimmer frei.
    War sonst noch was??

    MfG

    Frank
    Kontaktaufnahme bitte per Mail. Danke!

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