Hallo!
Durchsortiert? Ähm...naja...
So wie die allermeißten Kisten und Karons gepackt waren, hatte der Packer wohl absolut keine Ahnung.
Ein riesiges Puzzle wo man jahre brauchte um abschätzen zu können in welcher Richtung nun diverse Adapterkabel und skurile Meßeinrichtungen sortiert werden müssten.
Alleine für Grundig/Plettac hatte ich bestimmt fünf unterschiedliche Programmierkabel und drei verschiedene Programmiergeräte, wovon ich nach einigen Jahren endlich mal eines zum laufen brachte an ner MT118. An der nächsten MT118 schonwieder nicht mehr...*würg*.
Tja, wenn diese Zwischenfirmen denn auch immer die Kundendaten rausgeben würden.
Auch wenn die Abgrenzung manchmal etwas verschwimmt, versuche ich aber dennoch strickt zwischen Consumertechnik und professioneller Technik zu unterscheiden.
Der Bereich den du ansprichst ist ganz klar ein Consumerbereich.
Institutionen die Unterhaltungselektronik zur professionellen Nutzung kaufen, beispielsweise Rundfunkanstalten, kaufen eben nicht bei MediaMarkt u.ä.
Die digitale Divende und das ganze Marketinggebaren der Branche bezüglich Fußball, sagt jedem gesund denkenden Menschen das die Zielgruppe ausschließlich dumme Konsumenten sind, die sich zu jeder neuen Fußball-WM am besten ein neues Teil in bissel größer und noch ein bissel mehr "HD" kaufen sollen.
Da wird nix mehr repariert, und da das einfügen von Meßpunkten eben Arbeit und Platz auf dem Board braucht, lässt man es halt ganz wech.
Statt dessen wird dann noch extre Material, Entwiklung und Routingarbeit hinein investiert um eine finale Obsolistenz mit ein zu bauen.
Damit auf Garantie, wenn das Gerät es doch irgendwie schafft mehrere Jahre zu laufen, halt digital irgendwann das Gerät Müllreif gemacht wird.
In der professionellen Sparte wie im Betriebs- und (analogen!) BOS-Funk üblich, legen die Hersteller schon Wert auf sinnvoll verteilte Meßpunkte und die verfügbarkeit von Servicemanuals nebst Ersatzteilen.
Auch von Obsolistenztechniken findet man dort nichts.
Was da Markenware ist hat eh schon das know-how drin um bei endsprechender Pflege durchaus auch ein paar Jahrzehnte klaglos zu laufen, im gegensatz zum Smartphone das ja kaum älter als 2 Jahre werden braucht.
Da gibt's allerhöchstens noch bei Edelgeräten wie z.B. Metz eine Ersatzteilverfügbarkeit.
Der ganze Rest wird gar nicht mehr repariert.
Wenn mein aktueller Fernseher (vor etwa 6 Monaten gekauft) in ~2 Jahren kaputt geht, glaube ich nicht das der Hersteller dafür noch ein passendes Mainboard liefern kann.
Naja...gehen tut da schon einiges. Problematisch ist eben nur das es gefühlte 40 verschiedene Layouts gibt wo viele Testpunkte ganz wo anders sind.
Und was die vielen Abschirmbecher angeht: Viel mehr als ein einzelnes muss man gar nicht abnehmen. Mittens den Testpunkten kann man den feweiligen Fehler schon sehr gut eingrenzen.
Allerdings bin ich dort auch eher positiv von Vertex überzeugt.
Fest aufgelötete Abschirmbecher gibt es dort fast gar nicht, höchstens mal 1-2 Becherchen die jeweils an den Ecken leicht angepunktet sind.
Vertex geht da eher den Weg alle schirmungskritischen Schaltungsteile möglichst auf die Unterseite zu legen, wo die Rückwand mit ihren Streben eine Kammerstruktur aufweist.
Indem man ein Board vom Gehäuse trent entfernt man kinderleich auch alle abschirmungen die bei Fehlersuche und Reparatur hinderlich wären.
Als Beispiel habe ich mal Oberseite und Unterseite eier nackten VX-231 Platine angehängt.
Der grüne Draht sowie das angelötete Koaxialkabel zeigen nicht den Originalzustand.
Aber man sieht schön das alle kritischen Bereiche auf der Unterseite in Kammern abgetrennt sind, wo die Montierte Rückwand endsprechende Stege hat.
Der einzige Abschirmbecher auf der Oberseite sitzt direkt neben der Mikrofonkapsel über dem HF-Endstufentransistor. Und es wird nicht gelötet, sondern angeschraubt!
Da könnte sich Motorola einiges abgucken bezüglich Servicefreundlichkeit..:-)
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser