Hallo Jürgen,
da stimme ich Dir voll und ganz zu.
Du hattest das Glück dass Du für einen fairen Preis ein solch durchsortiertes Equipment bekommen hast,da leckt sich wohl jeder die Finger danach.
Zum Reparieren und Programmieren "über Ecken": Der direkte Kundenkontakt ist da natürlich am besten,keine Frage.Im Fall des Falles habe ich mir einfach die Tel-Nummer des Endkunden geben lassen, dort angerufen und mich mit "Firma*mein Auftraggeber*" gemeldet. Gab nie Probleme, da ich bei solchen Telefonaten auch die Übermittlung meiner Rufnummer deaktiviert hatte konnte sich mein Auftraggeber sicher sein dass ich mich bei seinem Kunden nicht als Fremddienstleister "geoutet" habe. Denn er möchte "seine" Kunden behalten, und ich "meine".
Ja,in dieser (und vielen anderen) Reparatur-Branche sind "gute" Leute rar und es wird nicht besser werden. Bei den Radio-Fernseh-Werkstätten ist der Wandel von guten, reparierbaren Geräten zu Einweg-Schrott schon vollzogen. Diese flachen Fernseher-Backbleche (die wahrscheinlich bald größer sein werden als eine DIN-Tür...) sind das beste Beispiel dafür: Keine herausgeführten Messpunkte, keine Ersatzteile und wenn dann nur zu Mondpreisen. Brauchbare Serviceunterlagen und Tools gibt´s nur noch bei Markenherstellern deren Produkte eh fast keine Sau mehr kauft weil Blödmärkte und co noname-Kästen verramschen (die nach Ablauf der Garantie bald und endgültig ableben werden...).
"Früher" (sagen wir mal vor 10 bis 15 Jahren) gab es bei 20 angelieferten Reparaturgeräten in einer Radio-TV-Werkstatt vielleicht ein Gerät dass nicht repariert wurde (Bildröhre hin zum Beispiel). Heute wandert jeder zweite Flache TV auf den Müll weil der Kunde beim Lesen des Kostenvoranschlages in Tränen ausbricht:Reparatur nur durch Baugruppentausch (weil siehe oben) möglich --> Neugerät nicht wesentlich teurer oder sogar billiger --> wegwerfen.
Die professional-Serie ist wirklich beschissen zu reparieren, da hast Du Recht! VCO und PLL bei den Geräten spielen doch schon verrückt wenn nur der Schirmdeckel abgenommen ist, Messen und Fehlersuchen mit normalen Prüfmitteln geht da nicht wirklich.
Im Werk werden die Platinen auf einem Testboard mit gefühlten 25.000 Messspitzen step für step und Baustufe für Baustufe bestromt und geprüft, in Berlin im ERSC stehen die gleichen Messautomaten...
M
Fundstück aus einer Einbauanleitung eines ATX - Netzteiles:
"Connect the Motherboard with the powerport"
Übersetzung: "Verbinden sie das Mutterbrett mit dem Krafthafen".