Hallo!
Nunja, was soll ich da sagen: Meinereiner ist gerade erst mal im 7.Geschäftsjahr.
Trotzdem habe ich deutlich mehr mit Geräten zu tun, deren Baujahr 20...30...40 Jahre und deutlich mehr zurückliegt. Und ich glaube das wir in diesem einen Punkt garnicht so weit auseinander liegen, wenn ich behaupte das man an einem Fug7b oder vergleichbares Gerät deutlich einfacher was reparieren kann als vergleichsweise an aktuellen GP360/Fug11b.
Noch habe ich gute Augen und eine halbwegs ruhige Handführung für diese "Sandkorntechnik" heutiger Geräte...wie lange noch ist eine andere Frage.
Und ehrlich gesagt: Viele der zig Produktreihen zwischen 1980-1995 in BOS und Betriebsfunk könnte ich aufgrund von Softwarepreisen und Servicezubehör auch nicht anbieten, wenn ich so manche Gelegenheit nicht genutzt hätte.
Alleine was die paar Bosch-Werkstätten hier in meinem Bewegungsradius alles an Material rausgehauen haben...huiii...
Da legte man einfach eine kleinere vierstellige Summe auf dem Tisch und durte Kartons einpacken bis der Wagen überladen war.
Kistenweise Programmierkabel, Software, Abgleicheinrichtungen, Unterlagen, ganze Programmier-PC's, Stationsantennen sammt Mast...
Besagter PC der mir vor drei Jahren final abgeraucht ist stammte aus solch einer Veräusserungsmasse. Mehrmals Elkos auf dem Board getauscht, mindestens drei mal das Netzeil repariert, bis nix mehr ging.
Übrigens kein Tower...nööö...soein wuchtiger Desktop zum hinlegen und fetten CRT draufstellen.
Und ehrlich gesagt: Wer in der Funksparte heute noch professionell was erreichen will, wird früher oder später konkurs anmelden wenn er sich nur auf aktuelle Geräte beschränkt.
Denn wirklich wertige Sachen sind nicht anfälliger als alte Technik...soeine GM360 o.ä. kann durchaus 30 Jahre ohne mucken laufen.
Aber die Reparatur ist halt deutlich aufwendiger, und erfordert gesundes Personal unter 50 Jahre.
Das Kernproblem (weniger für die BOS, sondern viel mehr für die Betriebsfunkanwender) liegt einfach darin das die wenigen "alten" Funkwerkstätten durch den Nachwuchs mehr und mehr in Richtung Handyshop umformiert wurden, deren altes Werkstattpersonal größtenteils schon den Rentenantritt erlebt hat bzw kurz davor steht.
Zweite Variante gefällt mir deutlich lieber.
Die erste Variante habe ich am anderen Ende schon mehrfach durch.
Einer solcher ehemaligen Taxifunk-Shops die heute nur noch GSM/UMTS/LE machen gibt es auch irgendwo in Essen. Die haben das Problem das ein Bestandskunde von denen halt noch Ersatzfunkgeräte nachkauft und alte Geräte umprogrammiert haben will. Allerdings ist der Techniker der sich darum gekümmert hat schon seit Jahren in Rente.
Kurioser weise: Diese Mobilfunkleute bekommen es irgendwie auf die Kette Neugeräte GP360 zu bestellen und an der Programmierung zu scheitern.
Die schicken mir alle paar Jahre mal solche Geräte mit so tiefgreifenden Programmierinfos "Muss für eine Baufirma programmiert werden."
Zugewiesene Frequenz...Zuteilungsauflagen...Selektivruf...davo n haben die alle keine Ahnung...*kreisch*
Oder da ist dann noch irgendwo in Bayern ein Radio+Fernseh Geschäft welches die Geräte der örtlichen FF repariert. Der hat halt eben ein HF-Millivoltmeter und nen Oszilloskop...aber Frequenzhub messen, Empfängerempfindlichkeit, Nebenaussendungen...oder auch nur ein durchwobbel der Duplexweiche eines Fug8b...nöö.
Statt dessen schickt er solche Fälle dann an mich weiter, wo ich dann das Problem habe das da kein Kontakt zum Anwender steht, sondern nur mit einem Radio+Fernseh-Techniker der das Fehlverhalten gar nicht erlebt hat, sondern nur von dem ihn berichteten Geräteverhalten irgendwelche Mutmaßungen anstellt die nix mehr mit physikalischer Realität zu tun haben.
Beides Fälle von: Können die Leute das nicht selber, sollen sie das ihren Kunden doch bitte sagen. Der direkte Kundenkontakt ist wichtiger als da jemanden dazwischen hängen zu haben der die Problematik nur noch vergrößert.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser