Genau. Und unter "Leben" würde ich hierbei noch "Gesundheit" zählen.
Und woran erkennst Du das, wenn der Befehl lautet, zur Menschenrettung und Brandbekämpfung unter mit C-Schlauch ins brennende OG vorzugehen? Dann gehe ich erstmal rein und wenn ich an der brennenden Treppe feststelle, dass das sinnlos ist: Rückmeldung und raus.
"Ochnöö, das Feuer sieht mir aber zu gefährlich aus" kann es nicht sein.
Klar, bei gewissen Lagen (Scheune in Vollbrand, bei der das Dach schon einstürzt) ist es offensichtlich, dann braucht man nicht darüber reden. Wer dann Führungskräfte hat, die entsprechende Befehle erteilen, hat ganz andere Probleme.
Ansonsten ist das alles keine basisdemokratische Veranstaltung, es kann nicht sein, dass jeder erstmal überlegt, ob ihm die gewählte Taktik passt. Eine gewisse, kalkulierbare (!) Eigengefährung gehört bei der Feuerwehr immer dazu. Wer nicht bereit ist, diese einzugehen, hat bei der Feuerwehr nichts verloren.
Du könntest jetzt zig Befehlsbeispiele konstruieren, die nicht zu diskutieren sind, und ich könnte ebenso viele bringen, wo dies wiederum anders ausschaut.
Was würde uns das bringen? Richtig, nix. Denn dass das alles sehr vom Einzelfall abhängt, wurde ja schon mehrmals erwähnt.
Das plan- und kopflose kommt doch gerade daher, dass gerne jeder seine eigenen Entscheidungen fällt.
Die Amis haben doch auch Befehlsstrukturen, oder?
@nederrijner
Ich bin durchaus deiner Meinung dass Feuerwehr kein Wunschkonzert ist oder was mit Demokratie zu tun hat im Einsatz.
Allerdings bin ich sehrwohl der Meinung dass ich selber entscheiden kann (gerade wenns um IA geht) ob ich einen Befehl ausführe oder nicht der in dem Moment in meinen Augen meine Gesundheit oder mein Leben mehr gefährdet als normal bei Einsätzen üblich.
Oder springst du vom Dach wenn dein GF sagt spring????!!!!
Bevor man den Kopf schüttelt sollte man sich vergewissern einen zu haben
Es muss jedem freistehen bzw. es ist schlicht die Aufgabe des TF, bei der Ausführung des Auftrages den Einsatz abzubrechen, wenn ihm Informationen vorliegen, die der Befehlsgeber nicht hatte, die die Erfüllung des Auftrages unmöglich machen.
Die Erkundung des GF endet eben irgendwann, der Trupp dringt aber weiter vor. Das muss dann aber objektiv nachvollziehbar sein.
Wenn sich ein Trupp zurückzieht, weil er mit der Situation nicht klar kommt, muss man das akzeptieren. Aber derjenige saß dann zumindest für einige Zeit zum letzten Mal auf diesem Platz.
Wenn nun aber jeder (i.d.R. geriner ausgebildete und schlechter informierte) Befehlsempfänger erstmal die Befehle darauf überprüft, ob sie ihm passen (und dann auch noch anders handelt, weil der da hinten ja eh keine Ahnung hat), ergeben sich daraus für mich wesentlich mehr Gefährdungen für ihn selbst, alle anderen FA und den Einsatzerfolg insgesamt.
Geht es dabei um eine erhebliche Eigengefährdung bzw. offensichtlich lebensfeindliche Befehle (um das Beispiel mit dem Sprung vom Dach mal aufzugreifen), stimmt mit der Führungskraft etwas nicht. Wenn der Befehlsempfänger sich so etwas nur einbildet und objektiv gar nicht war, hat er auf der Position schlicht nichts zu suchen. In beiden Fällen läuft etwas massiv falsch, was sich nicht mit der Option des Befehlsverweigerung lösen lässt.
Beide Fälle sind meiner Meinung nach aber so unwahrscheinlich (vielleicht lebe ich auch nur im Land der Glückseligen), dass ich darüber gar nicht groß nachdenken würde. Wenn ich es doch tue und den Leuten das Konzept der Befehlsverweigerung, wenn einem etwas nicht passt, auch noch schmackhaft mache, ergeben sich daraus für mich weitaus größere Probleme. Jeder kennt doch wohl solche Heißdüsen, die meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
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