Zumindest in der Dunkelheit ist die Sichtbarkeit ohne Reflexstreifen miserabel, bei hellen Jacken ist sie vielleicht noch etwas besser gegeben als bei dunklen.
Da wo Warnkleidung nach EN 471 Kl. 2 getragen werden muss, wird man mit vertretbarem Aufwand nicht an Warnwesten vorbeikommen. Wo das Tragen dieser Kleidung nicht erforderlich (oder möglich oder sinnvoll) ist, ist eine Bestreifung mit retroreflektierendem und ggf. fluorezierendem Material meiner Einschätzung nach durchaus wünschenswert, um wenigstens ein Grundmaß an Sichtbarkeit (oder eine Grundwarnwirkung) im Sinne einer universellen Schutzkleidung zu gewährleisten. Und auch bei meiner zehn Jahre alten HuPF-Überjacke sind die Kombistreifen noch nicht so weit verschlissen, dass die grundsätzliche Sichtbarkeit an der Einsatzstelle gefährdet wäre. In Kombination mit der Überhose ist sie meiner Meinung nach sogar ganz gut, auch wenn ich z. B. auf der Autobahn gerne zusätzlich noch eine Warnweste trage.
Insofern finde ich die pauschale Reflexstreifen-Schelte unangebracht. Mit Weglassen der Reflexstreifen und Nutzung von Warnwesten wird nicht alles gut.
Welche Farbe das Gewebe der Kleidung jetzt genau hat, ist meiner Meinung nach in erster Linie Geschmacksache. Es wird ein Kompromiss bleiben, beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Leider weiß ich nicht, wieviel eine fluoreszierende Färbung des Gewebes im Vergleich zum dunklen Gewebe mehr kostet und wie dann die Bilanz von retroreflektierenden Streifen gegenüber den reflektierenden und fluoreszierenden Kombistreifen aussieht.
Eine ausreichende Warnwirkung im Sinne von EN 471 Kl. 2 bekommt man über die zu erwartende Lebenszeit von Feuerwehrschutzkleidung aber eher nicht hin.