Zitat Zitat von überhose Beitrag anzeigen
Germanys next Feuerwehrmodels? Oder sollte es doch eher funktionell sein? Und warum können die Niedersachsen und Baden-Württemberger (und ein paar "Insellösungen") ganz gut damit leben?
Ich weiß nicht, warum die das können. Es muss nicht immer nur einen akzeptablen Weg geben, es gibt seit Jahren etliche Feuerwehren in Deutschland und dem Ausland, die auch mit dunkler Kleidung und Warnstreifen gut auskommen.
Und ja, Funktionalität ist nicht alles. Klingt blöd, aber so funktionieren Menschen nunmal.

Außerdem seh ich genau da auch einen Vorteil drin: Man sieht im rot/orange eher, wenn eine Jacke stark verschmutzt ist, und ist dann auch vielleicht eher bereit dazu, die "Trophäe" zur Reinigung zu geben.
Ja, trotzdem ist die Warnwirkung nach fünf Wäschen meistens schon nicht mehr akzeptabel. Der Vorteil solcher Jacken ist also schnell aufgebraucht.

Sorry, das ist aber doch wie "ein bißchen schwanger". Entweder ist eine Warnwirkung da (und damit bitte auch die entsprechende EN 471 erfüllt), oder nicht. Eine "Grundwarnwirkung" ist eine Pseudowarnwirkung. Damit rennen dann die FM durch Straßenbereiche, denken sie sind ja ausreichend sichtbar, und wundern sich, wenn man sie trotzdem über den Haufen fährt...
Komischerweise definiert genau diese EN 471 drei verschiedene Klassen von Warnkleidung. Die Unfallversicherungsträger greifen das auf unf fordern bei Gefährdungen durch den Straßenverkehr Warnkleidung der Klasse 2 (z. B. entsprechende Warnweste). Aber auch außerhalb dieses Verkehrsraums, z. B. innerhalb geschlossener Einsatzstellen oder wenn ich mich zwar im Verkehrsraum bewege, aber nicht direkt durch diese gefährdet bin, ist eine ausreichende Sichtbarkeit der Einsatzkräfte erforderlich und wünschenswert - das ist auch eine Frage der Funktionalität.

Welche Alternativen hat man denn?
a) Warnweste immer und überall für jeden
b) Fluoreszierende Kleidung mit Reflexstreifen + Warnweste bei Bedarf
c) Dunkle Kleidung mit fluoreszierenden und reflektierenden Streifen + Warnweste bei Bedarf

a) ist sicher eine denkbare Option, aber bis zum Beweis des Gegenteils behaupte ich, dass das nicht funktionieren wird
b) und c) sind von den Problemen her ähnlich und unterscheiden sich ansonsten auch nur marginal, dürfte eher Geschmackssache sein

Also, welche Alternativen, die dann auch umsetzbar sind, hat man zur Bestreifung der Kleidung?

Für mich ist die Frage Reflexstreifen/Warnweste kein Entweder-Oder, beide ergänzen sich. Warnwesten alleine sind für mich aus praktischen Erwägungen keine Alternative. Nur Reflexstreifen alleine sind genau so wenig ein Ersatz für Warnkleidung, aber da, wo Warnkleidung nicht getragen werden muss oder kann, sind sie besser als nichts.
Bei den viel gerühmten Warnwesten für 99 ct. aus dem Baumarkt bitte auch beachten, wie lange die im Feuerwehralltag ihre Warnwirkung behalten. Ist vielleicht preislich kein besonders gravierender Aspekt, trotzdem wird das häufige Kontrollieren und austauschen irgendwann nervig.

Und ja, auch Warn- bzw. Reflexstreifen kosten Geld. Aber das kann man auch sinnloser ausgeben.