Zitate aus dem Bericht der MoPo:

Polizisten hatten unabhängig voneinander berichtet, beim Verfolgen von Straftätern beispielsweise in U-Bahnhöfe oder auch in große Mehrfamilienhäuser regelmäßig im "Funkloch" zu stehen. "Das bringt uns natürlich in Gefahr. Wenn der Täter in einer solchen Situation etwa eine Waffe zieht und uns verletzt, können wir weder Verstärkung anfordern noch die Feuerwehr alarmieren", so ein Schutzpolizist, der seinen Dienst als Funkwagenbesatzung versieht. "Wir hatten gehofft, durch den Digitalfunk besser vernetzt zu sein, leider ist das nicht der Fall."


Grund für den Missstand ist nach Angaben eines Polizeiführers die Tatsache, dass es in Berlin zu wenige Sendemasten gebe. Die Arbeitskommission sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die bisherige Anzahl von 38 nicht ausreiche, um ein optimal funktionierendes Netz zu bilden. "Um eine flächendeckende Funkversorgung für Berlin zu gewährleisten"

"Wir haben in Erfahrung gebracht, dass unsere Kollegen jetzt zwar durch technische Neuerungen innerhalb von U-Bahnzügen miteinander sprechen können, die Funksignale aber beispielsweise die dicken Decken der Tunnel nicht durchdringen können, womit ein Funkkontakt nach oben nicht möglich ist", so der Gewerkschafter. Gleiches gelte für den Sprechverkehr in großen Einkaufszentren.

Bedauerlich sei dies auch deshalb, weil bereits Hunderte Funkgeräte gekauft worden seien, die nicht in die Fahrzeuge eingebaut werden könnten, weil sie noch nicht brauchbar seien. "Es gibt Bereiche, in denen der Digital-Funk nicht funktioniert, weswegen dort immer noch auf die alte Technik zurückgegriffen werden müsse. "Das ist Digitalfunk für Arme."

Der Digitalfunk sei als große Erleichterung für die Einsatzkräfte angekündigt worden, nun entpuppe sich das Projekt als schlecht durchdacht und finanziell zu eng kalkuliert. Es müsste dem Beamten nach schnell Geld in die Hand genommen werden, um das System und die dazu gehörende Ausstattung zu komplettieren. Es gehe um die Sicherheit der Polizisten.