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Thema: SH: Unangekündigte Wartungsarbeiten der Telekom verursachten landesweiten Funkausfall

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Zitat Zitat von nederrijner Beitrag anzeigen
    Mal langsam, welchen Unterschied macht es für die Amateurfunker, ob da jetzt ein 4m-BOS-Netz oder Tetra ausgefallen ist? Die arbeiten doch mit ihrem eigenen Equipment.
    Und auf ihren eigenen Frequenzen!
    mein Name ist Programm

  2. #2
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    Der Unterschied ist, dass Amateurfunker mit Ihrem Equipment technisch dazu in der Lage sind, das analoge 4-Meter BOS "nachzubauen".

    Seid Ihr mal bei einem aktiven und ambitionierten Amateurfunker gewesen?
    Man soll sich wundern, was die alles können.

    Bei TETRA ist das aufgrund der völlig unterschiedlichen Infrastruktur unmöglich, im Krisenfalle durch Amateurfunker "ausgeholfen" zu bekommen.
    Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
    Markus

  3. #3
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    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Der Unterschied ist, dass Amateurfunker mit Ihrem Equipment technisch dazu in der Lage sind, das analoge 4-Meter BOS "nachzubauen".

    Seid Ihr mal bei einem aktiven und ambitionierten Amateurfunker gewesen?
    Man soll sich wundern, was die alles können.
    Schön, aber wer brauchts?
    Dazu brauch ich keinen Amateurfunker um die Infrastruktur fürn 4m Funk nachzubauen.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
    Schön, aber wer brauchts?
    Wer's braucht?
    Wenn man das historisch betrachtet, entstand die alte BOS-Struktur zu den Zeiten des kalten Krieges. Man musste quasi jederzeit damit rechnen, dass "der Böse Ivan" losschlägt. Im Falle eines Angriffes auf die BOS-Kommunikationsnetze hätten die Amateurfunker zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung helfen können, dürfen und afaik müssen...

    Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
    Dazu brauch ich keinen Amateurfunker um die Infrastruktur fürn 4m Funk nachzubauen.
    Nicht um es zu können, sondern um es zu dürfen. Das ist der kleine aber gravierende Unterschied.
    Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
    Markus

  5. #5
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    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Wer's braucht?
    Wenn man das historisch betrachtet, entstand die alte BOS-Struktur zu den Zeiten des kalten Krieges. Man musste quasi jederzeit damit rechnen, dass "der Böse Ivan" losschlägt. Im Falle eines Angriffes auf die BOS-Kommunikationsnetze hätten die Amateurfunker zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung helfen können, dürfen und afaik müssen...
    Welche Infrastruktur?
    Ich denke mal wenn dann können sie eh nur eine Relaisstation ersetzen und kein Gleichwellennetz, oder?

    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Nicht um es zu können, sondern um es zu dürfen. Das ist der kleine aber gravierende Unterschied.
    Keine Ahnung wie das in anderen Bundesländern ist.
    In Bayern darf das sicher jede Feuerwehr mit ihren geschätzten 1.000 MZF in Bayern.
    Dafür muß in einem MZF ein relaisstellenfähiges FUG verbaut werden.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  6. #6
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    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Der Unterschied ist, dass Amateurfunker mit Ihrem Equipment technisch dazu in der Lage sind, das analoge 4-Meter BOS "nachzubauen".
    Was denn jetzt? Kann ich dann mit meinen BOS-Geräten auf meinen BOS-Frequenzen funken oder nicht?

    Wenn nicht, ist das total unerheblich.

  7. #7
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    Ja, die BOS-Dienste könnten auf den gewohnten Frequenzen weiterarbeiten, wenn die Amateurfunker im Falle eines Ausfalles der Infrastruktur einspringen.

    Dies war, so weit ich richtig informiert bin, bei der Sturmflut 1962 teilweise der Fall.
    Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
    Markus

  8. #8
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    Ich kenne es bisher nur so, dass die Amateurfunker mit ihrem Equipment auf ihren Frequenzen dabei helfen, ausgefallene Verbindungen zu ersetzen. Dass sie die BOS-Infrastruktur aufrecht erhalten können, wäre mir neu.

    Hier ist doch sicher der ein oder andere im Forum unterwegs, der sich in dem Bereich engagiert und etwas dazu sagen könnte.

  9. #9
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    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Ja, die BOS-Dienste könnten auf den gewohnten Frequenzen weiterarbeiten, wenn die Amateurfunker im Falle eines Ausfalles der Infrastruktur einspringen.

    Dies war, so weit ich richtig informiert bin, bei der Sturmflut 1962 teilweise der Fall.
    Das können und dürfen Funkamateure nicht.
    Sie haben keine 4m BOS Funkgeräte und dürfen sie nicht betreiben.
    Im Amateurfunkbereich gibt es auch keine Relaisstellen, die im 4m BOS Bereich aufgebaut werden könnten.

    Zum anderen muss man mal sehen, wann diese Sturmflut in Hamburg war. Das sind ja inzwischen knapp 50 Jahre her, damals gab es keine Gleichwellenanlagen im BOS Bereich und es gab nur wenige 4m BOS Relaisstellen und Geräte

    mfg
    e
    **Rede nicht zuviel.
    Und nie von Dingen, wovon Du nichts weißt.**

    Adolph von Knigge

  10. #10
    Braun Gast
    Wer behauptet denn, dass das ausgefallene Tetranetz oder der analoge BOS Funk durch Funkamateure wieder aufgebaut werden soll?

    Der Amateurfunkdienst sowie die RAN sollen dann einspringen, wenn die allgemeine Kommunikation beispielsweise durch einen nationalen Stromausfall zusammengebrochen ist.
    Selbstverständlich hat die Übermittlung von Nachrichten und Lagemeldungen von einer Behörde zur anderen dabei Vorrang. Und dies im Katastrophenfall über Hunderte von Kilometern.
    Ebenfalls sind sie in dem eingetretenen Ausnahmefall verpflichtet, Notrufe aus der Bürgerschaft entgegenzunehmen und an die dazu eingerichtete Notfallzentrale weiterzuleiten.

    Hierfür wurden die alten blauen Schilder Notruf mit Telefonhörer und Richtungspfeil wieder aktiviert und werden im Bedarfsfall von der RAN aufgestellt. Man kann schon hier erkennen, dass es hauptsächlich darum geht, die Kommunikation über das Telefon durch den Funkweg zu ersetzen. Selbstverständlich kann die RAN auch Notrufe an zivile Einrichtungen wie Feuerwehren weiterleiten, sofern es keinen anderen Kommunikationsweg mehr gibt.

    >Ist eine Einrichtung nicht mehr über Funk oder Draht erreichbar und dient diese Einrichtung der allgemeinen Daseinsfürsorge, so sollte umgehend durch entsprechendes Personal mit Ausstattung diese Einrichtung solange besetz werden, bis eine gesicherte Erreichbarkeit sichergestellt wurde.<
    Dabei wird mitnichten ausgesagt, dass der BOS Funk zu den einzelnen Fahrzeugen ersetzt werden soll. Maximal besteht die Möglichkeit, den 2 Meter BOS Funk zu unterstützen. Doch welche Organisation hat schon für jedes ihrer Einsatzfahrzeuge ein 2 Meterfunkgerät?
    Im Übrigen ist diese Notfallplanung in fast allen Europäischen Ländern gleich und nichts neues.
    1999: Österreich Galtür wurde über Stunden nur noch über den Amateurfunk erreicht.
    Während der Jugoslawienkrise von 1991 bis 1995 waren viele eingeschlossene Städte nur noch über Amateurfunk erreichbar und viele Nachrichten an die Außenwelt kam nur über Amateurfunk zustande.
    Also bitte nicht gleich jeden Funkamateur, den ihr kennt oder zufällig trefft zusammenschlagen, er möchte eigentlich nur sein Hobby ausüben und nicht in dem BOS Bereich rumbasteln oder etwas ersetzen.
    Doch sollte es zu einer der im Grünbuch beschriebenen Zenarien kommen, wird er und seine Kollegen bereit sein, eine entstandene Lücke zu schließen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Braun

  11. #11
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    Ich bin selbst auch langjähriger Funkamateur und "chef" eines Ortsverbandes.
    Bereits während meiner DRK-Rettungsdienstzeit und jetzt als Feuerwehrmann war ich parallel dazu in der Regieeinheit "Kommunikation" im S6 der TEL dabei.
    Wir Funkamateure hier im Kreisgebiet können folgendes Leisten und haben dies bei 2 Katastrophenschutzübungen, zuletzt 2005, unter Beweis gestellt:

    1) Aufbauen von FM-Sprechverbindungen zwischen weit entfernten Einsatzstellen
    2) Aufbauen von SSB-Sprechverbindungen zwischen weit entfernten Einsatzstellen
    3) Dito, jedoch auf Kurzwelle
    4) Übertragen von Bewegtbild-Farb-Videobildern mit Ton Live von Einsatzstellen, welche Topographisch entsprechend liegen, in das Lagezentrum im Landratsamt.

    Dafür stehen uns im Landratsamt folgende Gegenstände zur Verfügung:
    -Kurzwellen-Amateurfunkgeräte incl. Antennen auf dem Dach
    -UKW-Amateurfunkgeräte incl. Antennen auf dem Dach
    -SAT-Receiver incl. Antenne auf dem Dach
    -Farbfernseher im Lagezentrum, welcher nur die in Punkt 4 genannten Bilder darstellen kann
    -Telefon
    -Notstrom
    -Anschlussmöglichkeit an den ELR
    Das ganze in einem Sicheren Raum direkt unter der Leistelle bzw. im Lagezentrum-Raum.

    Auf einem exponierten Standort steht uns ein entsprechendes Relais (ATV-Relais) mit notstromeinspeisemöglichkeit zur Verfügung. Dafür wird speziell eine THW-Einheit alarmiert, mit welchem dies bereits mehrfach geübt wurde.

    Der letzte Einsatz war zur Vogelgrippe-Zeit.....

    (Grundsätzlich stehe ich Tetra offen und Positiv offen gegenüber, da ich keine Angst vor neuer Technik habe und ein sehr technik-Affiner Mensch bin).

    Mein Fazit: Funkamateure sollen den BOS-Funk nicht ersetzen, aber - wo möglich - unterstützen.


    Finanziell werden wir ebenfalls vom Landkreis unterstützt.

  12. #12
    Registriert seit
    29.10.2007
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    Zitat Zitat von Braun Beitrag anzeigen
    Wer behauptet denn, dass das ausgefallene Tetranetz oder der analoge BOS Funk durch Funkamateure wieder aufgebaut werden soll?
    In diesem Thread wird die Meinung vertreten, dass die Amateurfunker ein 4m-BOS-Netz so betreiben könnten, dass die BOS ihre Geräte weiter nutzen können. Dies wäre bei Tetra nicht mehr möglich.

    Da dem meines Wissens jedoch nicht so ist, sondern Amateurfunker mit ihrem Equipment alternative Kommunikationswege (mit anderen Eigenschaften und Anforderungen als der 4m-BOS-Funk) zur Verfügung stellen.

    Insofern kann das m. E. nicht als Argument gegen Tetra gelten.

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