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Thema: SH: Unangekündigte Wartungsarbeiten der Telekom verursachten landesweiten Funkausfall

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  1. #1
    Registriert seit
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    Zitat Zitat von marka Beitrag anzeigen
    Ja, die BOS-Dienste könnten auf den gewohnten Frequenzen weiterarbeiten, wenn die Amateurfunker im Falle eines Ausfalles der Infrastruktur einspringen.

    Dies war, so weit ich richtig informiert bin, bei der Sturmflut 1962 teilweise der Fall.
    Das können und dürfen Funkamateure nicht.
    Sie haben keine 4m BOS Funkgeräte und dürfen sie nicht betreiben.
    Im Amateurfunkbereich gibt es auch keine Relaisstellen, die im 4m BOS Bereich aufgebaut werden könnten.

    Zum anderen muss man mal sehen, wann diese Sturmflut in Hamburg war. Das sind ja inzwischen knapp 50 Jahre her, damals gab es keine Gleichwellenanlagen im BOS Bereich und es gab nur wenige 4m BOS Relaisstellen und Geräte

    mfg
    e
    **Rede nicht zuviel.
    Und nie von Dingen, wovon Du nichts weißt.**

    Adolph von Knigge

  2. #2
    Braun Gast
    Wer behauptet denn, dass das ausgefallene Tetranetz oder der analoge BOS Funk durch Funkamateure wieder aufgebaut werden soll?

    Der Amateurfunkdienst sowie die RAN sollen dann einspringen, wenn die allgemeine Kommunikation beispielsweise durch einen nationalen Stromausfall zusammengebrochen ist.
    Selbstverständlich hat die Übermittlung von Nachrichten und Lagemeldungen von einer Behörde zur anderen dabei Vorrang. Und dies im Katastrophenfall über Hunderte von Kilometern.
    Ebenfalls sind sie in dem eingetretenen Ausnahmefall verpflichtet, Notrufe aus der Bürgerschaft entgegenzunehmen und an die dazu eingerichtete Notfallzentrale weiterzuleiten.

    Hierfür wurden die alten blauen Schilder Notruf mit Telefonhörer und Richtungspfeil wieder aktiviert und werden im Bedarfsfall von der RAN aufgestellt. Man kann schon hier erkennen, dass es hauptsächlich darum geht, die Kommunikation über das Telefon durch den Funkweg zu ersetzen. Selbstverständlich kann die RAN auch Notrufe an zivile Einrichtungen wie Feuerwehren weiterleiten, sofern es keinen anderen Kommunikationsweg mehr gibt.

    >Ist eine Einrichtung nicht mehr über Funk oder Draht erreichbar und dient diese Einrichtung der allgemeinen Daseinsfürsorge, so sollte umgehend durch entsprechendes Personal mit Ausstattung diese Einrichtung solange besetz werden, bis eine gesicherte Erreichbarkeit sichergestellt wurde.<
    Dabei wird mitnichten ausgesagt, dass der BOS Funk zu den einzelnen Fahrzeugen ersetzt werden soll. Maximal besteht die Möglichkeit, den 2 Meter BOS Funk zu unterstützen. Doch welche Organisation hat schon für jedes ihrer Einsatzfahrzeuge ein 2 Meterfunkgerät?
    Im Übrigen ist diese Notfallplanung in fast allen Europäischen Ländern gleich und nichts neues.
    1999: Österreich Galtür wurde über Stunden nur noch über den Amateurfunk erreicht.
    Während der Jugoslawienkrise von 1991 bis 1995 waren viele eingeschlossene Städte nur noch über Amateurfunk erreichbar und viele Nachrichten an die Außenwelt kam nur über Amateurfunk zustande.
    Also bitte nicht gleich jeden Funkamateur, den ihr kennt oder zufällig trefft zusammenschlagen, er möchte eigentlich nur sein Hobby ausüben und nicht in dem BOS Bereich rumbasteln oder etwas ersetzen.
    Doch sollte es zu einer der im Grünbuch beschriebenen Zenarien kommen, wird er und seine Kollegen bereit sein, eine entstandene Lücke zu schließen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Braun

  3. #3
    Registriert seit
    24.04.2005
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    615
    Ich bin selbst auch langjähriger Funkamateur und "chef" eines Ortsverbandes.
    Bereits während meiner DRK-Rettungsdienstzeit und jetzt als Feuerwehrmann war ich parallel dazu in der Regieeinheit "Kommunikation" im S6 der TEL dabei.
    Wir Funkamateure hier im Kreisgebiet können folgendes Leisten und haben dies bei 2 Katastrophenschutzübungen, zuletzt 2005, unter Beweis gestellt:

    1) Aufbauen von FM-Sprechverbindungen zwischen weit entfernten Einsatzstellen
    2) Aufbauen von SSB-Sprechverbindungen zwischen weit entfernten Einsatzstellen
    3) Dito, jedoch auf Kurzwelle
    4) Übertragen von Bewegtbild-Farb-Videobildern mit Ton Live von Einsatzstellen, welche Topographisch entsprechend liegen, in das Lagezentrum im Landratsamt.

    Dafür stehen uns im Landratsamt folgende Gegenstände zur Verfügung:
    -Kurzwellen-Amateurfunkgeräte incl. Antennen auf dem Dach
    -UKW-Amateurfunkgeräte incl. Antennen auf dem Dach
    -SAT-Receiver incl. Antenne auf dem Dach
    -Farbfernseher im Lagezentrum, welcher nur die in Punkt 4 genannten Bilder darstellen kann
    -Telefon
    -Notstrom
    -Anschlussmöglichkeit an den ELR
    Das ganze in einem Sicheren Raum direkt unter der Leistelle bzw. im Lagezentrum-Raum.

    Auf einem exponierten Standort steht uns ein entsprechendes Relais (ATV-Relais) mit notstromeinspeisemöglichkeit zur Verfügung. Dafür wird speziell eine THW-Einheit alarmiert, mit welchem dies bereits mehrfach geübt wurde.

    Der letzte Einsatz war zur Vogelgrippe-Zeit.....

    (Grundsätzlich stehe ich Tetra offen und Positiv offen gegenüber, da ich keine Angst vor neuer Technik habe und ein sehr technik-Affiner Mensch bin).

    Mein Fazit: Funkamateure sollen den BOS-Funk nicht ersetzen, aber - wo möglich - unterstützen.


    Finanziell werden wir ebenfalls vom Landkreis unterstützt.

  4. #4
    Registriert seit
    29.10.2007
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    1.737
    Zitat Zitat von Braun Beitrag anzeigen
    Wer behauptet denn, dass das ausgefallene Tetranetz oder der analoge BOS Funk durch Funkamateure wieder aufgebaut werden soll?
    In diesem Thread wird die Meinung vertreten, dass die Amateurfunker ein 4m-BOS-Netz so betreiben könnten, dass die BOS ihre Geräte weiter nutzen können. Dies wäre bei Tetra nicht mehr möglich.

    Da dem meines Wissens jedoch nicht so ist, sondern Amateurfunker mit ihrem Equipment alternative Kommunikationswege (mit anderen Eigenschaften und Anforderungen als der 4m-BOS-Funk) zur Verfügung stellen.

    Insofern kann das m. E. nicht als Argument gegen Tetra gelten.

  5. #5
    Registriert seit
    18.10.2010
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    382
    Es geht gar nicht darum, Stimmung gegen TERA zu machen. Das habe ich weiter oben auch schon gesagt.
    Ehrlich gesagt bin ich auch ziemlich neugierig darauf.

    Es wundert mich halt arg in Bezug auf meinen Eingangspost, dass irgend ein Dienstleister "mal eben so" ein paar Datenleitungen kappen darf, ohne vorher Bescheid zu geben.
    Dass man damit dann in Kauf nimmt, dass etliche wichtige Organisationen nicht mehr kommunizieren können, ist für mich der Hammer.

    Mein "Seitenhieb" gegen TETRA war insofern vielleicht etwas überspitzt. Aber auch hier werden hoheitliche Kommunikationswege aus der Hand gegeben, was evtl. zu ähnlichen Problemen führen kann.

    Der Vergleich zur "alten" Infrastruktur, die ja mehrheitlich durch die Kreise und Gemeinden betrieben wird, liegt hier auf der Hand.
    Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
    Markus

  6. #6
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    Aus dem Verkehrswarndienst

    Notruf ausgefallen in den Kreisen Leipzig, Nordsachsen und Mittelsachsen (Polizeinotruf 110). Bei Bedarf bitte über die jeweils örtliche Einwahl die zuständigen Polizeidienststellen kontaktieren. Es kann zu einer längeren Ausfallzeit des Notrufes kommen.
    Soeben aus http://www.polizei.sachsen.de/zentral/vwdmeldungen.asp entnommen.

    Betrifft ca. 810.000EW auf 5800km².
    Besonders der letzte Satz macht echt Hoffnung...

    MfG

    Frank
    Kontaktaufnahme bitte per Mail. Danke!

  7. #7
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    http://www.leipzig-fernsehen.de/defa...howNews=899587

    Montag, 13. Dezember 2010 10:42
    In Leipzig fällt der Notruf aus

    Die Notrufnummer 110 ist voraussichtlich bis morgen in Leipzig, Nordsachsen und Döbeln nicht erreichbar.

    Stattdessen sollen alle in Not geratenen Bürger die 255 100 anrufen.
    Nett.

    MfG

    Frank
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  8. #8
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    In der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien ist der Notruf 110 ausgefallen. Bei Bedarf bitte die 03581/4680 anrufen.
    ist nun auch schon wieder den ganzen Tag auf http://www.polizei.sachsen.de/zentral/vwdmeldungen.asp zu finden. Gestern war das mal vorübergehend, konnte dann aber anscheinend behoben werden.

    Ist das andernorts auch "so oft" zu beobachten, daß in derart großen Bereichen (4500 km², 613.000 EW) der Notruf derart lange ausfällt?

    MfG

    Frank
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