Kurze Frage: Wie ist das in anderen Bundesländern mit den Presseausweisen geregelt? Welcher ist anerkannt und welcher nicht ? Wie weit lasst ihr die Presse mit dem "anerkannten" an die Einsatzstelle heran ?
Kurze Frage: Wie ist das in anderen Bundesländern mit den Presseausweisen geregelt? Welcher ist anerkannt und welcher nicht ? Wie weit lasst ihr die Presse mit dem "anerkannten" an die Einsatzstelle heran ?
Alle hier gemachten Infos berufen sich auf frei zugängliche Informationsportale und Unterliegen keinerlei Geheimhaltung
Text wurde aus 100% chlorfrei gebleichten, handelsueblichen,
freilaufend, gluecklichen Elektronen erzeugt.
Das entscheidet nur mein Einsatzleiter, und sonst niemand. So spontan gesagt.
Gut ist, dass in unserem Ort nur die örtliche Presse kommt (und bekannt ist), wenn es um was Größeres geht, wird eh eine Pressestelle eingerichtet.
"Presseausweise" sind in erster Linie Mitgliedsausweise der Berufsverbände der Journaliisten, mehr nicht. Eine wie auch immer geartete Anerkennung oder insbesondere Nichtanerkennung dürfte einen schnell in Konflikt mit der grundgesetzlich garantierten Pressefreiheit bringen, so kann und muss es ja auch freie Journalisten geben, die abseits jeglicher Verbände arbeiten.
Dem ist wenig hinzuzufügen. Die Presse darf grundsätzlich überall hin, es sei denn es besteht eine Gefahr für Leib und Leben. Ansonsten dürfen sie alles filmen und fotografieren. Auch das "Decken-hoch-halten" um die Presse einzuschränken ist nicht rechtens.
Also grundsätzlich darf die Presse überall hin, außer sie gefährden sich selbst oder andere mit ihrer Arbeit.
Man sollte als Einsatzkraft das Recht auf Pressefreiheit nicht unterschätzen. Das kann schnell nach hinten losgehen. In dem Fall sitzen die Pressevertreter am längeren Hebel. Ich weiß wovon ich spreche. Ich bin selber Pressesprecher für zirka 50 Feuerwehren. Also ich weiß schon was man darf und nicht darf ;-)
Gruß Etienne
Es gibt keine Probleme. Wir haben Tages-, Wochen- und Monatsprojekte
Gut so viel für den Anfang aber:
Es gibt da dieses schicke Poster mit dem Presseausweis von ver.di und co (siehe auch http://www.presseausweis.org), auf dem steht, das nur dieser der "echte" sei. Gut, es gibt inzwischen 1000 andere, weil ja auf der IMK beschlossen wurde, das der Hinweis auf eben diese weg fällt.
In Berlin wird es jedenfalls so gehandhabt, das "Presse" ohne Presseausweis nichts darf - zumindest in den Reihen der Polizei. Also bei Demos zum Beispiel wird schon nach dem Presseausweis gefragt. Wer kein hat, der darf auch nicht durch die Absperrung.
Berliner Ausnahme oder Bundesweit gang und gebe ?
Ich mein am Ende kann ja jeder kommen und behaupten, er sei von der Presse und muss jetzt nen Foto machen. Wie unterscheidet ihr denn den seriösen vom unseriösen ? Alle kennen kann man ja nicht.
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freilaufend, gluecklichen Elektronen erzeugt.
Und welche Regelungskompetenz hat verdi in dem Bereich? Richtig, keinen.
Selbst die Sache mit der IMK war halt nur ein Übereinkommen, dass man diesen Presseausweis grundsätzlich akzeptiert. Daraus folgerte aber keinesfalls, dass man alle anderen nicht akzeptiert. Denn das wäre eben nicht erlaubt.
Das liegt vermutlich daran am Prinzip "Wo kein Kläger, da kein Richter." Wer ein Interesse hat, reinzukommen, besorgt sich halt irgendeinen Ausweis.In Berlin wird es jedenfalls so gehandhabt, das "Presse" ohne Presseausweis nichts darf - zumindest in den Reihen der Polizei. Also bei Demos zum Beispiel wird schon nach dem Presseausweis gefragt. Wer kein hat, der darf auch nicht durch die Absperrung.
Das ist in der Tat ein Problem insbesondere der letzten Jahre.Ich mein am Ende kann ja jeder kommen und behaupten, er sei von der Presse und muss jetzt nen Foto machen. Wie unterscheidet ihr denn den seriösen vom unseriösen ? Alle kennen kann man ja nicht.
Andererseits ist die Unterscheidung zwischen seriösen (genehmen) und unseriösen (ungenehmen) Journalisten halt eben schon der erste Schritt zur Zensur. Beispiel Blogger, die bekämen ggf. nie einen Presseausweis, leisten teilweise aber einen deutlichen Beitrag im Sinne von Pressearbeit - teilweise mehr als die immer mehr weich gespülten und inhaltsarmen Beiträge der etablieren Tagespresse.
Absolutes Negativbeispiel aus Geldern: http://www.youtube.com/watch?v=7RKyG...layer_embedded
Ende vom Lied:
- Anzeige gegen den Polizisten wegen Einschränkung der Pressefreiheit
- Körperverletzung
- Sachbeschädigung
Und fast wäre noch eine Anzeige wegen "Beschlagnahmung von journalistisches Material" hinzugekommen.
Der Polizist wurde daraufhin aus dem Dienst genommen und durfte sich über ein Disziplinarverfahren freuen. Der zuständige Innenminister gab zu diesem Fall bekannt, dass es nicht akzeptabel ist, dass die Presse am Einsatzort in ihrer Arbeit behindert wird.
Absolut korrekt von nederrijner. Die Zensierung was gefilmt oder fotografiert wird ist nicht Aufgabe der Hilfsorganisationen und deren Mitarbeiter. Die Pressevertreter wissen selber was sie filmen und fotografieren dürfen. Und warum ein blutüberströmten eingeklemmten Patienten filmen, der mühsam gepixelt werden muss und dann das Bildmaterial eh von keinem Fernsehsender gekauft wird, geschweige denn ausgestrahlt wird!?
Also - für die Einhaltung der Persönlichkeitsrechte ist nicht nicht die Feuerwehr oder andere Einsatzkräfte zuständig sondern die tätigen Pressevertreter!!!
Ich kann nur jeder Einsatzkraft raten, bevor man sich nicht 101%ig sicher ist, was die Pressevertreter nicht dürfen- lasst sie einfach arbeiten!!!
Geändert von Etienne (08.12.2009 um 22:00 Uhr)
Gruß Etienne
Es gibt keine Probleme. Wir haben Tages-, Wochen- und Monatsprojekte
Es ist halt ein in den letzten Jahren aufgekommenes Problem, dass diese weitreichende Pressefreiheit eben auch dazu führt, dass jeder sich als Presse sehen kann und die daraus folgenden Auskunftsrechte einfordert. Es kann nun aber auch nicht sein, dass es für einen Gaffer reicht, wenn er sich als freischaffender Journalist bezeichnet, um Zugang zur Einsatzstelle zu erhalten (vielleicht will er ja morgen seine erste Veröffentlichung ins Internet stellen ...).
Kurz: Grundsätzlich kann jedermann "Journalist" sein. Als staatliche Stelle habe ich alle Pressevertreter gleich zu behandeln, ich darf also nicht nach Ausweisen (oder Nasenfaktor) unterscheiden. Im Regelfall kann ich aber an der Einsatzstelle nicht entscheiden, wer wirklich Presse ist und wer nur Presse sein möchte, um mehr zu sehen ...
Das ist ein wirkliches Problem, insbesondere in Zeiten von Internet (Blogs!) und Bild-Leserreportern. :-( Früher war das grundsätzlich alles auch schon so, aber da hat das keinen so wirklich interessiert, weil es nicht die heutigen Möglichkeiten gab, als normaler Bürger auch publizistisch (als Presse) tätig zu werden.
Sobald wir jemand als Presse erkennen, wird der Aufgefordert, sich an den äußersten Rand der Einsatzstelle zu begeben, und dort zu warten. Dann gibt es ne Meldung, an den Einsatzleiter, und der entscheidet, dann wie nah, oder wie weit die warten soll, und ob der Foto´s aus der Entfernung machen darf.
Wir verlangen von den Presse-Menschen nicht viel, nur das die die Würde der Betroffenen wahren, und wir keine Foto´s haben wollen, wo wir grade z.B., verletzte Leute aus Auto´s holen, oder Leichen zu sehen sind, wenn wir die bergen.
Wir hatten ne Zeit lang einen freien Presse-mitarbeiter, der ohne Rücksicht, die Einsatzstellen betreten,und Foto´s gemacht hat, der immer mit der Pressefreiheit Argumentierte, dem es gar nicht blutig genug sein konnte. Dem haben wir dann mal erklärt wie sich das mit der Menschenwürde verhält.
Da der gute Mann der Meinung war, sich nicht daran zu halten, bekamm er halt die dementsprechenden Gesetzestexte aus dem FSHG, der Verwaltungsordnung , und danach nur noch die Erlaubnis im Gebührenden Abstand, der Einsatzstelle bei zu wohnen.
Bevor ich zerrissen werde, möchte ich darauf hinweisen, dass wir hier bei uns eine tolles, fast schon kameradschftliches Verhältnis mit der Presse haben, und die seriösen Reporter, sich daran halten, wenn man sagt, bitte warten Sie einen kleinen Moment! Es gibt da sogar welche, die sind so genial, das se zum ELW(steht bei uns meistens am Rande der Einsatzstelle) gehen, sich dort melden und dann fragen, wann se Foto´s machen dürfen. Danach werden alles Fenster und Türen verschlossen, damit se Funksprüche nicht falsch interpretieren
Das finde ich schon schwierig.
Ich muss natürlich die Würde des Menschen durch geeignete Maßnahmen schützen und kann Pressevertreter, die sich oder andere gefährden oder den Einsatz stören (konkret, nicht weil Presse an der Einsatzstelle grundsätzlich stört ...) gemäß FSHG der Einsatzstelle verweisen. Ich habe aber ein Problem damit, der Presse grundsätzlich vorzuschreiben, wann, wo und wie sie innerhalb der meist sehr weiträumig abgesperrten Einsatzstelle tätig werden darf. Der Aufenthalt in weiten Teilen dieses Bereiches erfüllt nämlich weder die Anforderungen an die Gefährdung oder das Stören, das heißt die Pressevertreter können sich da frei bewegen und ihre Arbeit machen. So handhaben wir das in der Regel auch, bisher relativ problemlos.
Auch sowas kann man filmen/fotografieren, ohne dass am Ende irgendetwas zu sehen wäre, Das weiß der Pressemensch in der Regel selbst am besten einzuschätzen.Wir verlangen von den Presse-Menschen nicht viel, nur das die die Würde der Betroffenen wahren, und wir keine Foto´s haben wollen, wo wir grade z.B., verletzte Leute aus Auto´s holen, oder Leichen zu sehen sind, wenn wir die bergen.
Welche Regelungen meinst Du konkret?Da der gute Mann der Meinung war, sich nicht daran zu halten, bekamm er halt die dementsprechenden Gesetzestexte aus dem FSHG, der Verwaltungsordnung
Ahja.und danach nur noch die Erlaubnis im Gebührenden Abstand, der Einsatzstelle bei zu wohnen.
Eben, man kann ja miteinander reden. Das gilt meiner persönlichen Erfahrung nach sogar auch für den oft als Negativbeispiel herangezogenen Herrn Wiebold. Allerdings muss man als BOS auch das berechtigte Interesse der Presse sehen und darf m.E. nicht sofort auf Stur schalten. Genau das passiert aber oft in den Fällen, die dann nachher durchs Internet geistern. Zum Teil liegt das in meinen Augen auch einfach an der eigenen Anspannung, manches sollte man als Feuerwehrmann auch einfach mal lockerer sehen und akzeptieren, dass auch die Presse Aufgaben wahrnimmt, die für einen selbst ggf. auch mal unangenehme Folgen haben können, weil Fehler und Unzulänglichkeiten aufgedeckt werden. Außerdem entspricht das, was man sich vorstellt, häufig nicht dem, was nachher wirklich veröffentlicht wird. Blutige Leichen will keiner bei der Lektüre der Morgenzeitung sehen.Bevor ich zerrissen werde, möchte ich darauf hinweisen, dass wir hier bei uns eine tolles, fast schon kameradschftliches Verhältnis mit der Presse haben, und die seriösen Reporter, sich daran halten, wenn man sagt, bitte warten Sie einen kleinen Moment!
Genau weil ich bei der Feuerwehr auch den Bedarf daran sehe, bin ich dafür der Presse weitreichende Kompetenzen einzuräumen und nur da einzuschreiten, wo es unbedingt notwendig ist. Die Praxis sieht oft anders aus.
edit: Mir ist in der Beziehung vor einiger Zeit dieses Video positiv aufgefallen, weil es zeigt, dass der Kameramann auch ziemlich nah am Geschehen stehen und Aktivitäten bis hin zur eigentlichen Befreiung filmen kann, ohne dass man an den Bildern meiner Meinung nach irgendwas aussetzen könnte. Wenn man den Kameramann natürlich direkt bevor er anfangen kann 100m weit wegschicken möchte ...
Geändert von nederrijner (08.12.2009 um 21:43 Uhr)
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