Zitat Zitat von rundhauber Beitrag anzeigen
Moin,

ich hatte vor wenigen Tagen das Vergnügen, einer Helmpräsentation lauschen zu dürfen. Demnach und auch nach Aussage unseres Sicherheitsbeauftragten müssen neue Helmmodelle nach DIN EN 443:2008 zugelassen werden
Nein, müssen sie nicht.

Wenn der Hersteller eine harmonisierte Norm anwendet, kann er davon ausgehen, dass die grundlegenden Sicherheitsanforderungen der europäischen PSA-Richtlinie eingehalten sind (sog. Vermutungswirkung) und er damit das Produkt nach entsprechender Baumusterprüfung etc. mit dem notwendigen CE-Kennzeichen versehen und verkaufen kann.

Er kann aber natürlich auch auch gleichwertige Lösungen abseits der aktuellen Norm finden und damit die Produktsicherheit nachweisen (z.B. indem er eine ältere Norm anwendet und weitere Maßnahmen trifft).

(übrigens: nationale Normen können schärfer sein als die EN, müssen die EN aber uneingeschränkt erfüllen).
Wenn eine europäisch harmonisierte Norm auf Grundlage einer EG-Richtlinie (hier: PSA-Richtlinie) veröffentlicht ist, dürfen die einzelnen Mitgliedsstaaten gar nicht mehr weitergehend regeln! Das ist elementarer Bestandteil des New Approach und dient dem Abbau von Handelshemmnissen im europäischen Binnenmarkt.

Eine parallel zu einer europäischen Norm bestehende, nationale Regelung ist daher nicht zulässig. Man vergleiche hierzu die Frage, ob die Länder die Feuerwehren dazu zwingen können, nur Schutzkleidung nach HuPF zu kaufen (Auflösung: können sie nicht, wie höchstrichterlich entschieden wurde). Eine strengere, "deutsche" Helmnorm darf es also gar nicht geben.

Für alle älteren Helme, also auch die Blechmützen, gilt Bestandschutz, dürfen also weiterhin im Dienst verwendet werden.
Das gilt nicht für alle Helme. Zum Beispiel für die mit den Lederpolstern als Dämpfung (okay, etwas kleinkariert, da das schon sei 1968 gilt, aber wer weiß, irgendwo sind solche Helme sicher noch im Umlauf ...). ;)