Komischerweise funktioniert das System mit hauptamtlichen Kräften in anderen Ländern auch.
Nur jetzt ist es so wie im Mittelalter, daß die Kommune sich Leibeigene als Feuerwehrleute halten kann.
Komischerweise funktioniert das System mit hauptamtlichen Kräften in anderen Ländern auch.
Nur jetzt ist es so wie im Mittelalter, daß die Kommune sich Leibeigene als Feuerwehrleute halten kann.
Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
... um mit der "Schere" anderen zu helfen.
Ja, es gibt sogar Länder die kommen weitestgehend ohne Feuerwehrsystem aus, was soll uns das jetzt sagen?
Da haben die Leibeigenen ja glücklicherweise auch noch ein Wörtchen mitzureden. Im übrigen war das mind. ein Jahrhundert lang ein Paradebeispiel für bürgerliches, ehrenamtliches Engagement.Nur jetzt ist es so wie im Mittelalter, daß die Kommune sich Leibeigene als Feuerwehrleute halten kann.
Ohja, in England, Frankreich etc entwickelt sich jedes Feuer zur Feuersbrunst und geht nur durch den Monsumregen aus, auch weitestgehenst ohne Freiwillige Feuerwehr.
Art. 13
Heranziehung zum Feuerwehrdienst; Pflichtfeuerwehr
(1) Die Gemeinden können Gemeindeeinwohner, die ihre Hauptwohnung im Gemeindegebiet haben vom vollendeten 18. bis zum vollendeten 60. Lebensjahr zum Feuerwehrdienst heranziehen, wenn eine Freiwillige Feuerwehr nicht die erforderliche Mindeststärke erreicht und deswegen die Aufgaben gemäß Art. 4 Abs. 1 und 2 in der Gemeinde nicht erfüllt werden können.
http://by.juris.de/by/FeuerwG_BY_Art13.htm
Von mitreden kann ich hier gar nichts lesen.
So dürfte es so ziemlich in jedem Brandschutzgesetz stehen.
Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
... um mit der "Schere" anderen zu helfen.
Ich schrieb bereits, dass es auch Länder gänzlich ohne Feuerwehr (also auch ohne bezahlte Feuerwehren) gibt, von denen man derlei ebenfalls nicht hört. Was folgern wir jetzt daraus?
Als Grundlage für eine Diskussion ist diese Aussage das denkbar wenig, harte Fakten, anhand derer man die Feuerwehrsysteme verschiedener Länder vergleichen könnte, gibt es aber kaum.
Und selbst wenn es diese Zahlen gäbe, wie legt man dann fest, was besser oder schlechter ist? Es ist eben eine politische Entscheidung ist, welchen Schutz man den Bürgern bieten möchte bzw. welchen die Bürger selbst haben wollen. Die Tatsache, dass die Tradition der freiwilligen Feuerwehren eben aus dem bürgerlichem Engagement und der Selbsthilfe entstanden ist, zeigt doch deutlich, dass man eben nicht bereit war und (noch) nicht bereit ist, eine entsprechend ausgedünnte Feuerwehrlandschaft zu akzeptieren.
Okay, dass Du darauf abzielst, habe ich nicht gesehen. Eine direkte Mitsprache ist da nicht vorgesehen, das stimmt. Allerdings ist das eben der o. g. politische Rahmen, den man durchaus ändern kann.Art. 13
Heranziehung zum Feuerwehrdienst; Pflichtfeuerwehr
(1) Die Gemeinden können Gemeindeeinwohner, die ihre Hauptwohnung im Gemeindegebiet haben vom vollendeten 18. bis zum vollendeten 60. Lebensjahr zum Feuerwehrdienst heranziehen, wenn eine Freiwillige Feuerwehr nicht die erforderliche Mindeststärke erreicht und deswegen die Aufgaben gemäß Art. 4 Abs. 1 und 2 in der Gemeinde nicht erfüllt werden können.
http://by.juris.de/by/FeuerwG_BY_Art13.htm
Von mitreden kann ich hier gar nichts lesen.
So dürfte es so ziemlich in jedem Brandschutzgesetz stehen.
Darüber hinaus ist die Idee der Pflichtfeuerwehr m. E. ein zahnloser Tiger, der nur so lange funktioniert, wie man ihn nicht braucht (indem es zum Beispiel fast überall noch ausreichend ehrenamtliche Feuerwehrleute gibt). Ob man deswegen direkt von "Leibeigenen" sprechen muss, steht auf einem anderen Blatt. Es gibt ja auch noch andere Bürgerpflichten:
- Wehrpflicht (gab es fast 55 Jahre lang, die Transformation zur Berufsarmee ist gerade erst in der Mache)
- Schöffen
- Wahlhelfer
Es existieren bestimmt noch mehr Ämter, zu denen man gezwungen werden kann, von denen aber kaum jemand weiß.
Achso, du willst jetzt praktisch ein Industrieland wie Frankreich oder England mit Somalia vergleichen, weil man von beiden nichts hört?
Und was bringt dich zu der Erkenntnis?
-Es gibt bereits keine Wehrpflichtigen mehr. Im übrigen gabs Wehrsold, man mußte nicht mehr arbeiten gehen und Kost und Louge war frei,
-Zum Schöffen wird niemand einfach so rangezogen, sondern die Leute werden gewählt.
Auch hier gibts eine Stundenentschädigung und Fahrtkostenerstattung gibts obendrauf.
-Wahlhelfer bekommen auch eine Entschädigung und auch kaum vergleichbar, denn als Wahlhelfer tritt man nur alle paar Jahre auf.
Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
... um mit der "Schere" anderen zu helfen.
Du hast doch mit der Argumentation "Anderswo funktioniert es auch" angefangen. Die Frage, wie es anderswo funktioniert, kann aber keiner beantworten.
Es ist meine persönliche Einschätzung, dass man das derzeitige Niveau mit Pflichtfeuerwehren nicht würde halten können. Eben weil das mit der "Leibeigenschaft" real nicht so einfach ist. Ergebnis: Man schafft freiwillige Feuerwehren ab, Pflichtfeuerwehren funktionieren nicht, man dünnt die Versorgung mit Feuerwehren aus, stellt ein paar Hauptamtliche ein, die für ein wesentlich größeres Gebiet zuständig sind, das passt den Bürgern irgendwann nicht mehr und man beginnt sich zur Selbsthilfe zu organisieren ...Und was bringt dich zu der Erkenntnis?
Das Spielchen hat man mit dem professionalisierten Rettungsdienst doch gerade durch. Da liegen aufgrund wirtschaftlicher Zwänge die Wachen so weit auseinander, dass spätestens beim Paralleleinsatz, manchmal aber auch schon vorher, Siedlungen mit mehreren tausend Einwohnern außerhalb der gesetzlichen vorgesehenen Versorgung liegen. Das will nur keiner sehen. Die Folge daraus ist jedoch nicht, dass der hauptamtliche Rettungsdienst gestärkt wird, sondern dass sich ehrenamtliche First-Responder-Gruppen o.ä. gründen, die vor Ort die gröbsten Mängel zu kompensieren versuchen. Den Leuten vor Ort ist das Thema nämlich wesentlich näher als den Entscheidern in weit entfernten Büros.
Die Wehrpflicht wurde nicht abgeschafft, sondern ausgesetzt. Das Instrument, junge Männer zum Kriegsdienst zu zwingen, lässt sich mittels einfacher Mehrheit im Bundestag jederzeit wieder einsetzen. Darüber hinaus glaubst Du doch nicht im ernst, dass in den Jahren seit 1955 die jungen Männer überwiegend freiwillig zum Bund gegangen sind, weil es da Wehrsold und Unterkunft gab? Die wurden jahrzehntelang gezwungen und es war gesellschaftlich mehr oder weniger akzeptiert.-Es gibt bereits keine Wehrpflichtigen mehr. Im übrigen gabs Wehrsold, man mußte nicht mehr arbeiten gehen und Kost und Louge war frei,
-Zum Schöffen wird niemand einfach so rangezogen, sondern die Leute werden gewählt.
Auch hier gibts eine Stundenentschädigung und Fahrtkostenerstattung gibts obendrauf.
-Wahlhelfer bekommen auch eine Entschädigung und auch kaum vergleichbar, denn als Wahlhelfer tritt man nur alle paar Jahre auf.
Schöffen werden im Zweifel einfach bestimmt, ablehnen kann man dieses Ehrenamt nur aus besonderen Gründen.
Aufwandsentschädigungen sind in den Brandschutzgesetzen üblicherweise auch vorgesehen, wieso sollten sich darin also die Pflichtfeuerwehren unterscheiden?
Wahlhelfer werden nur alle paar Jahre gebraucht, das stimmt. Trotzdem haben die Kommunen regelmäßig Probleme, ausreichend Freiwillige zu finden, so dass Einzelne gezwungen werden müssen. So viel zu meiner obigen Einschätzung, warum die Pflichtfeuerwehr ein zahnloser Tiger sei.
Und wie gut funktionierts bei uns?
Überall wird über Nachwuchssorgen gejammert.
Und wieviele Feuerwehren bringen denn tagsüber überhaupt genug Leute zusammen um adäquat helfen zu können?
Ja und die Gruppen vor Ort werden ausgenützt und bei uns gibts auch schon im Landkreis Gruppen, die kurz vor der Auflösung stehen, weil sie keine Lust mehr haben.
Getreu dem Motto, es ist gut das es sie gibt, zahlen oder gar mitmachen will ich nicht.
Wobei wir wieder bei dem Punkt der Nachwuchsprobleme sind.
Zeig mir doch mal bitte den Punkt wo ich geschrieben habe das es die Wehrpflicht nicht mehr gibt.
Keine ahnung wie es in anderen Bundesländern ist.
In Bayern gibts definitiv nichts dafür wenn du dich in deiner Freizeit bei einem Einsatz die Zeit "totschlägst".
Naja, sagst ja selber, wenn keine Wahlhelfer gefunden werden, werden welche gezwungen und die machen das dann auch.
Also ist der Tiger doch nicht so zahnlos.
Edit: Außerdem diskutierst du hier zum Teil völlig am Thema vorbei.
In 99,999999% der Fälle wird ein Schöffe oder Wahlhelfer nie über die gesetzliche Höchstarbeitszeit von 48 Std kommen, ganz im Gegenteil zu den Feuerwehrlern in der Stadt.
Habe ja auch nie geschrieben das alle FFs aufgelöst werden sollen, aber in meinen Augen haben Freiwillige in einer größeren städtischen Feuerwehr nichts verloren. (Keine BF Städte)
Geändert von Alex22 (19.02.2012 um 15:26 Uhr)
Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
... um mit der "Schere" anderen zu helfen.
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