Umfrageergebnis anzeigen: Was haltet ihr von zusammengelegten Rettungsleitstellen?

Teilnehmer
51. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, diese Einrichtungen sind praxistauglich und sinnvoll.

    33 64,71%
  • Nein, diese Einrichtungen sind eher das Gegenteil und nicht praxistauglich.

    18 35,29%
Ergebnis 1 bis 15 von 31

Thema: Zusammengelegte Rettungsleitstellen - praxistauglich & sinnvoll?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    @Überhose:
    Nie Notrufe werden auf der integrierten Leitstelle abgefragt, wie die 112 auch. Wieso bedingt eine 2. Notrufnummer eine 2. Leitstelle?
    Natrülich ist bei Anrufintensivenlagen die Anruferapazitätnhöher als die Abfragekapazität. Durch 2 Nummer kann aber eine entsprechende Vorauswahl stattfinden.

    @brause:
    Du willst doch nicht ernsthaft einen Wohnungsbrand mit einem Menschenleben vergleichen. Und von einem Massensterben spricht auch keiner, aber schon jedes Menschenleben das verloren bzw. eklatant verschlechter wird ist zuviel: Nur mal kurz zum Vergleich (wobei Aktu alle Norfälle schlimm für die betroffenen sind):
    * Wohnungsbrand 5 Min. später qabgefragt -> ca. 100.000 € mehr Schaden, Versicherung regelt das, nach ca. 1 Jahr hat die Famillie das vergessen.
    * med. Notfall später abgefragt: Famillienvater stirbt: die Kinder fragen in 10 Jahren noch wo ist Papa. Oder ne Stufe schlimmer, der Famillienvter wurde zum Vollpfelgefall: Jedes Jahr entstehen volkswirtschalftliche Kosten zw. 150.000 und 250.000€, von den psychischen Belastungen in den 20 Jahren der Pflege will ich mal gar nicht sprechen. Ein Menschenleben ist unwiederbringlich weg, ein haus wird wiederaufgebaut, wie neu. Also nachdenken bevor hier irgend so ein Mist geschreiben wird.

    Der Rettungsdienst hat schon seit geraumer Zeit mehrere Nummer in Betrieb (Notruf 19222/112, KTP-Nummer, KND-Nummer) und kann darüber zusätzlich priorisieren.
    Die Feuerwehr hat hier leider wie hat sich brause ausgedrückt, den Schuss nicht gehört, das Notrufe von anderen Hilfeersuchen strikt getrennt werden müssen, um die Notrufe entsprechend schnell abhandel zu können.
    Mir ist allerdings kein Kreis bekannt, welcher noch eine allgemeine Telefonnummer zur Feuerwehrleitstelle bekannt gibt für nicht Notrufe.

    Und um nochmal auf die abfrageinstensiven Lagen zu kommen: Natrülich gehört hier im Vorfeld eine enstepchende Aufstockung her, nur genug Disponenten mit sowohl med. als auch Feuerwehrerfahrung wirst Du nicht so schnell bekommen. Auch hier unterstützt Dich die Trennung über Nummer: die 112 kann von jedem freien Mitarbeiter (z.B. alamierte Gruppe für das ELW) angenommen werden, während z.B der Med. Notruf nur vom regulären Dienst (mit entsprechend höherer Priorität) angenommen wird, und ansonsten nimmt auch der reguläre Dienst die 112 an.

    Und an der Menge der Notrufnummer kann es auch nicht liegen. Hier in BaWü laufen bisher größer 95% der Notrufe über die richtige Nummer. Haltet die Menschen und den Bürger nicht für dümmer als er ist. Das hat er nicht verdient.

    Gruß
    Simon
    Geändert von sschaebe (07.03.2010 um 06:13 Uhr)

  2. #2
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    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Nie Notrufe werden auf der integrierten Leitstelle abgefragt, wie die 112 auch. Wieso bedingt eine 2. Notrufnummer eine 2. Leitstelle?
    Die vergangenen Story's zur Leitstellenbildung in BaWü lassen mich diesen Hintergrund seitens des DRK weiterhin annehmen.

    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Du willst doch nicht ernsthaft einen Wohnungsbrand mit einem Menschenleben vergleichen.
    Mir fallen genug Wohnungsbrände (und andere Feuerwehreinsätze) ein, die von den kritischen Einwirkungen auf Menschenleben mit den RD-Einsätzen vergleichbar sind.

    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Die Feuerwehr hat hier leider wie hat sich brause ausgedrückt, den Schuss nicht gehört, das Notrufe von anderen Hilfeersuchen strikt getrennt werden müssen, um die Notrufe entsprechend schnell abhandel zu können.
    Den Schuss haben dann auch die anderen HiOrgs nicht gehört, die anderenorts mit der eindeutigen Notrufnummer arbeiten - und offensichtlich auch größtenteils das DRK, den in wievielen Ländern propagieren die ihre 19222 schon nicht mehr (und wie lange)?

    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    nur genug Disponenten mit sowohl med. als auch Feuerwehrerfahrung wirst Du nicht so schnell bekommen.
    Dienstfreie Kräfte?
    Wieso klappt das eigentlich in zig Bundesländern seit Jahren (Jahrzehnten)?

  3. #3
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    Zitat Zitat von überhose Beitrag anzeigen
    Wieso klappt das eigentlich in zig Bundesländern seit Jahren (Jahrzehnten)?
    Das frage ich mich als NRWler bei der ganzen Diskussion schon seit längerem.

  4. #4
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    Zitat Zitat von überhose Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Nie Notrufe werden auf der integrierten Leitstelle abgefragt, wie die 112 auch. Wieso bedingt eine 2. Notrufnummer eine 2. Leitstelle?
    Die vergangenen Story's zur Leitstellenbildung in BaWü lassen mich diesen Hintergrund seitens des DRK weiterhin annehmen.
    Die komische Situation im Rhein-Neckar-Kreis ist wohl eher der Sturheit der beiden Berufsfeuerwehren in Heidelberg und Mannheim geschuldet.

    Trotzdem halte auch ich nicht viel von einer zweiten Notrufnummer, möcjhte aber mal einen neuen Spielball ins Feld werfen:

    Warum müssen Notrufe immer in der betroffenen Leitstelle auflaufen? Warum können Nachbarleitstellen bei einem (ja meist regional begrenzten) zu hohen Aufkommen an Anrufen diese nicht übernehmen?

    Solange die Leitstellen noch so schlecht bis gar nicht miteinander arbeiten, besteht der einzige Vorteil von Integrierten Leitstellen in der Reduktion der Personalkosten.

    Gruß, Mr. Blaulicht

  5. #5
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    @ sschaebe:

    Mit einem Wohnungsbrand verbinde ich erst ein mal immer "Person in Gefahr", sollte also ein Synonym für einen durchaus zeitkritischen Fw-Einsatz sein, es könnte also durchaus auch das eingeklemmt Polytrauma sein.

    Und mal Hand aufs Herz: wie viel Einsätze hat der RD, wo es wirklich auf jede Minute, oder gar Sekunde, ankommt. Das sind doch verschwindet wenige.

    Ausserdem ist mir kein Fall bekannt, wo durch eine Unwetterlage o.ä. ein med. Notruf so spät entgegengenommen wurde, dass es dadurch zu einer gravierenden Schädigung des Pat. gekommen ist.

    Abgesehen davon muss man wohl auch akzeptieren, dass es immer wieder Situationen geben wird, wo selbst das beste Hilfeleistungssystem am Rande seiner Leistungsfähigkeit ankommt. Das kann auch bedeuten, dass der Notruf zeitgerecht abgearbeitet wird, der RD aber nicht zur Einsatzstelle vordringen kann, weil Bäume auf der Strasse liegen, deren Beseitigung auf Grund der akuten Gefahr für die Einsatzkräfte nicht verhältnismässig ist (und auch der Hubi nicht mehr fliegen kann).
    MfG

    brause

  6. #6
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    Die Tatsache, dass einem etwas noch nicht zu Ohren gekommen ist, kann mehrere Gründe haben, zum Beipspiel den, dass so etwas halt nicht veröffentlicht wird.
    Zudem dürfte es ziemlich schwer fallen, einer Leitstelle eine Schädigung des Patienten durch nicht rechtzeitig angenommene Anrufe nachzuweisen.

    Aber rein logisch gesehen ist eine solche Schädigung durchaus plausibel. Ein kleines Beispiel: eine Leitung, zwei Hilfeersuchen. Der erste steht auf einem Gehweg und will die Feuerwehr davon in Kenntnis setzen, dass ein Ast gerade kurz vor dem Abbrechen ist. Er wartet geduldig, bis sein Anruf entgegengenommen wird. Der zweite Anrufer leistet erste Hilfe bei einem Fahrradsturz. Während er auf die Annahme seines Anrufes wartet, kann er relativ wenig sonst tun.
    Die Reihenfolge, in der diese Anrufe angenommen werden, trägt entscheidend mit zm weiteren Verlauf der Geschichten bei.

    Das einzige, was man also tun kann, ist dafür zu sorgen, dass beide Anrufe möglichst zeitnah angenommen werden, egal, ob noch weitere 100 andere Leute Anrufen. So sollte es zum Beispiel möglich sein, bei einem ManT (Massenanfall an Telefonanrufen) einen unwichtigen Anruf in eine Warteschleife zu schicken, sobald sich rausstellt, dass keine sofortige Intervention nötig ist.

    Gruß, Mr. Blaulicht

  7. #7
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    Wie Mr. Blaulicht sagt, es müssen alle organisatorischen Massnahmen ausgeschöpft werden um eine Gefährdung von Menschenleben durch lange Warteschleife zu mninimieren. Und ein separater med. Notruf trägt dazu sehr wohl bei.
    Ein Massenanfall von Telefonanrufen:
    bei nur 112 hängen der Wohnungsbrand mit V.a. eingeschlossener Person und 3 HIs in der Warteschleife.
    Bei 112 und med. Notruf, hängt nur der Brand in der Warteschleife. Was ist jetzt die bessere Wahl? 4 Menschenleben durch lange Warteschleife gefährdet oder nur eines?
    Hier kann evtl. (ich bin kein Jurist) auch das organisatorische Verschulden zum Tragen kommen, wenn fahrläßig der med. Notruf abgeschafft wird.

    Und die Bundesländer, welche die 19222 als med. Notruf abschaffen, schaffen diesen aufgrund voin politischen Vorgaben nur sehr ungern ab. Hier schreit keiner Hurra es wird jetzt alles besser, sondern hmm es wird eher schlechter.

    Gruß
    Simon

  8. #8
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    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Und die Bundesländer, welche die 19222 als med. Notruf abschaffen, schaffen diesen aufgrund voin politischen Vorgaben nur sehr ungern ab. Hier schreit keiner Hurra es wird jetzt alles besser, sondern hmm es wird eher schlechter.
    Selten so gelacht.

  9. #9
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    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Und ein separater med. Notruf trägt dazu sehr wohl bei.
    Der meinung bin ich ausdrücklich nicht: Es hat lange genug gedauert, die 112 in die Köpfe zu bekommen. Und wie oben schon öfters geschrieben: Eine zweite Nummer birgt immer die Gefahr, dass Leute anrufen, die anders nicht durchkommen (würde ich genauso machen, wenn ich der Meinung wäre, dass es superdringend ist).

    Gruß, Christian

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