Das DRK in BaWü gibt nicht auf: http://www.rettungsdienst.de/2010/03...er/#more-15376
Kirchturmdenken auf hohem Niveau!
Das DRK in BaWü gibt nicht auf: http://www.rettungsdienst.de/2010/03...er/#more-15376
Kirchturmdenken auf hohem Niveau!
Hier werden mal wieder 2 Sachen kapital durcheinander gewürfelt, bzw. die Idee hinter dem medizinischen Notruf wurde von Dir nicht verstanden.
Dem DRK geht es nicht um 2 getrennte Leitstellen, sondern um 2 getrennte Notrufnummern. Bei Xynthia und auch davor bei einem Starkregen in Stuttgart hat sich mal wieder gezeigt, das die 112 bei solchen Lagen mit Nichtnotrufen (Gefahr für Leib und Leben) überschwemmt werden, weil die Feuerwehr nur die 112 public macht, und keine Telefonnummer der Leitstelle für nichtkritische Feuerwehranfragen (z.B. ein Vespennest).
Derjenige mit dem Herzinfarkt fällt dabei leider wieder hintenrunter.
Darum geht es.
Gruß
Simon
Wo wird denn die zweite "Notruf"nummer disponiert (und von wem)?
Das Problem bei solchen anrufintensiven Lagen sind nicht die Rufnummern, sondern die Abfragekapazitäten. Wenn du X Mitarbeiter hast, die Y Anrufe bedienen sollen, aber nicht zeitnah können, fällt der HI genauso hintenrunter wie dann, wenn du die Y Anrufe über zwei Rufnummern abwickeln willst, mit den selben X Mitarbeitern.
Und dümmstenfalls wird Bürger Klaus Meier, wenn er seinen vollgelaufenen Keller oder sein Wespennest nicht schnell genug über die eine Notrufleitung loszuwerden glaubt, dann halt einfach die andere Nummer, die ihm ja auch als "Notruf" verkauft wurde, wählen (und blockieren).
Oder der Wohnhausbrand wird auf der 112 nicht abgefragt, weil die medizinische Notrufnummer mit Priorität abgefragt wird...
Sorry, wenn man sich die Geschichte um die Lst. und Notrufnummern in BaWü anschaut, bekommt man schon den Eindruck, dass das DRK den Schuss nicht gehört hat. Aber was soll man auch von einem Bundesland halten, wo der Träger und der Leistungserbringer im RD identisch sind, wo die Kommunen kein Stimmrecht im Bereichsausschuss haben...
Es ist so schon schwer genug, den Leute den Notruf einzutrichtern, weshalb laufen denn so viele Notrufe fälschlicherweise bei der 110 auf? Wenn jetzt noch eine weitere Nummer hinzukommt, wird es nur noch chaotischer.
Und andererseits funktioniert das in anderen Bundesländern schon seit Jahrzehnten, ohne dass es dort während Unwetterlagen zum Massensterben kommt.
Wie Ü-Hose schon schrieb, alles eine Frage der Abfragekapazität, oder auch der Planung, denn Unwetterlagen kommen nur sehr selten vollkommen überraschend.
MfG
brause
@Überhose:
Nie Notrufe werden auf der integrierten Leitstelle abgefragt, wie die 112 auch. Wieso bedingt eine 2. Notrufnummer eine 2. Leitstelle?
Natrülich ist bei Anrufintensivenlagen die Anruferapazitätnhöher als die Abfragekapazität. Durch 2 Nummer kann aber eine entsprechende Vorauswahl stattfinden.
@brause:
Du willst doch nicht ernsthaft einen Wohnungsbrand mit einem Menschenleben vergleichen. Und von einem Massensterben spricht auch keiner, aber schon jedes Menschenleben das verloren bzw. eklatant verschlechter wird ist zuviel: Nur mal kurz zum Vergleich (wobei Aktu alle Norfälle schlimm für die betroffenen sind):
* Wohnungsbrand 5 Min. später qabgefragt -> ca. 100.000 € mehr Schaden, Versicherung regelt das, nach ca. 1 Jahr hat die Famillie das vergessen.
* med. Notfall später abgefragt: Famillienvater stirbt: die Kinder fragen in 10 Jahren noch wo ist Papa. Oder ne Stufe schlimmer, der Famillienvter wurde zum Vollpfelgefall: Jedes Jahr entstehen volkswirtschalftliche Kosten zw. 150.000 und 250.000€, von den psychischen Belastungen in den 20 Jahren der Pflege will ich mal gar nicht sprechen. Ein Menschenleben ist unwiederbringlich weg, ein haus wird wiederaufgebaut, wie neu. Also nachdenken bevor hier irgend so ein Mist geschreiben wird.
Der Rettungsdienst hat schon seit geraumer Zeit mehrere Nummer in Betrieb (Notruf 19222/112, KTP-Nummer, KND-Nummer) und kann darüber zusätzlich priorisieren.
Die Feuerwehr hat hier leider wie hat sich brause ausgedrückt, den Schuss nicht gehört, das Notrufe von anderen Hilfeersuchen strikt getrennt werden müssen, um die Notrufe entsprechend schnell abhandel zu können.
Mir ist allerdings kein Kreis bekannt, welcher noch eine allgemeine Telefonnummer zur Feuerwehrleitstelle bekannt gibt für nicht Notrufe.
Und um nochmal auf die abfrageinstensiven Lagen zu kommen: Natrülich gehört hier im Vorfeld eine enstepchende Aufstockung her, nur genug Disponenten mit sowohl med. als auch Feuerwehrerfahrung wirst Du nicht so schnell bekommen. Auch hier unterstützt Dich die Trennung über Nummer: die 112 kann von jedem freien Mitarbeiter (z.B. alamierte Gruppe für das ELW) angenommen werden, während z.B der Med. Notruf nur vom regulären Dienst (mit entsprechend höherer Priorität) angenommen wird, und ansonsten nimmt auch der reguläre Dienst die 112 an.
Und an der Menge der Notrufnummer kann es auch nicht liegen. Hier in BaWü laufen bisher größer 95% der Notrufe über die richtige Nummer. Haltet die Menschen und den Bürger nicht für dümmer als er ist. Das hat er nicht verdient.
Gruß
Simon
Geändert von sschaebe (07.03.2010 um 05:13 Uhr)
Die vergangenen Story's zur Leitstellenbildung in BaWü lassen mich diesen Hintergrund seitens des DRK weiterhin annehmen.
Mir fallen genug Wohnungsbrände (und andere Feuerwehreinsätze) ein, die von den kritischen Einwirkungen auf Menschenleben mit den RD-Einsätzen vergleichbar sind.
Den Schuss haben dann auch die anderen HiOrgs nicht gehört, die anderenorts mit der eindeutigen Notrufnummer arbeiten - und offensichtlich auch größtenteils das DRK, den in wievielen Ländern propagieren die ihre 19222 schon nicht mehr (und wie lange)?
Dienstfreie Kräfte?
Wieso klappt das eigentlich in zig Bundesländern seit Jahren (Jahrzehnten)?
Die komische Situation im Rhein-Neckar-Kreis ist wohl eher der Sturheit der beiden Berufsfeuerwehren in Heidelberg und Mannheim geschuldet.
Trotzdem halte auch ich nicht viel von einer zweiten Notrufnummer, möcjhte aber mal einen neuen Spielball ins Feld werfen:
Warum müssen Notrufe immer in der betroffenen Leitstelle auflaufen? Warum können Nachbarleitstellen bei einem (ja meist regional begrenzten) zu hohen Aufkommen an Anrufen diese nicht übernehmen?
Solange die Leitstellen noch so schlecht bis gar nicht miteinander arbeiten, besteht der einzige Vorteil von Integrierten Leitstellen in der Reduktion der Personalkosten.
Gruß, Mr. Blaulicht
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