Hallo!

Gleich vorweg: Einen FME88s hatte ich bisher nicht (bewusst) in den Händen.
Aber ein 4m Empfänger der quarzgesteuert bei 82,xx arbeitet, kann sehr wohl auch auf 84-88MHz empfangen.

Nur, da muss man halt schonmal bissel dran rumschrauben mit der entsprechenden Intelligenz und Gerätepark.

Innerhalb der BOS wird leider häufig ein "Einfach-Verfahren" angewendet.
Soll also ein FME der bisher auf sagen wir mal 86,995 lief, neu auf sagen wir mal 86,235 umbequarzt werden, geht das so:

Altes Quarz raus - Neues Quarz rein - gucken ob's läuft.
Wenn ja dann fertig, wenn nur verschrabbelt nimmt man ein irgendwie geeignetes Meßgerät (Frequenzzähler, Meßplatz, Spektrumanalyzer...Meßempfänger, Scanner mit SSB-Funktion), koppelt diesen dann direkt oder lose kapazitiv an und zieht die Quarzfrequenz auf Sollfrequenz.
Bei ausreichend Funkverkehr kann man auch solange drehen, bis sich der Empfang zufriedenstellend zeigt.

Ist halt die billige, Pfuschmethode.
Sie funktioniert aber auch nur halbwegs "passabel" wenn es um kleine Frequenzänderungen geht.
Und "passabel" meine ich im Sinne von "Kunde merkt das eh nicht".

Das Problem bei Funkmeldern ist der fehlende definierte Antennenanschluß.
Man kann halt keinen Funkmeßplatz mal eben drannschrauben.
Selbst wenn man in der Werkstatt die passende Ladehalterung mit Antennenbuchse hat, tut man als erfahrener Techniker gut daran diese allenfalls mit einem müden Lächeln abzutun. Die Ankoppelung ist nämlich unter aller Sau.

Es fordert halt bissel Erfahrung und Kreativität beim Techniker einen Meßplatz brauchbar anzukoppeln.

Wer es dennoch macht, kann hingegen problemlos einen kompletten Abgleich innerhalb weniger Minuten durchziehen.

Also zuerst neuen Quarz auf Sollfrequenz ziehen (Empfangsfrequenz +- ZF), dann Testsignal mit definierter Feldstärke am Gerät einkoppeln, dann alle Vorkreise und Zwischnkreise inkl. Rauchsperre auf Sollwert justieren.

Ich mache sowas Grundsätzlich. Auch wenn jemand mit einem 86,415'er Melder kommt den er gerne auf 86,435 hätte.
Denn ich kann ja nicht wissen wer das Teil mal irgendwann wofür und wie abgestimmt hat.

Das kann jede Fachwerkstatt, wenn sie denn nur will.
Und Fachwerkstätten die sogar die Unterlagen zum jeweiligen Melder haben, können den auch problemlos auf andere Teilbänder (Unterband/Mittelband/Oberband, sprich 68-88MHz) umbauen. Nicht umsonst gibt's in den Schaltplänen nämlich diese Tabellen wo welche Kondensatoren ausgetauscht werden müssen um z.B ein 68-72MHz Gerät auf 84-87MHz umzubauen.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

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www.funktechnik-hueser.de