Hallo!
Da ich mich seit einigen Jahren intensiv mit BOS-Funk beschäftige, kann ich zu der ganze nDiskussion soviel sagen:
Die Freiwilligen Feuerwehren werden keinen Nutzen aus dem TETRA Projekt ziehen können. Dafür ist das Funknetz im 4 und 2 Meter Bereich ausreichend. Die ganze Problematik würde sich auch nicht stellen, wenn eine Alarmierung vorgesehen wäre. Die BF und Polizei braucht nunmal keine Melder. Defakto wird in unserem Landkreis TETRA frühestens 2010 kommen. Das Gleichwellennetz ist optimal ausgebaut und es gibt relaitv wenige Probleme, da bei Großschadenslagen Kanäle reserviert sind (über ELW-2 als RS-1 bzw. RS-2). TETRA würde dabei eindeutige Vorteile bringen (z.B. Gruppenschaltungen für Gemeinden und größere Lagen). Kommen wird es sicher, da auch bei vernünftigem Aufbau die Netzabdeckung optimal ist. Sprachqualität wäre erheblich verbessert im Vergleich zu den schmalbandigen FuG's. Vor allem kann man ohne Probleme RD und FW eigene Kanäle zuweisen. Das 4m-Netz ist nunmal überfüllt. Zum Stichwort Alarmierung kann ich nur soviel sage, daß 4m-Alarmierung bei uns fast ohne Fehler funktioniert und Sirenen bie Großschadenslagen ausgelöst werden, auch um die Bevölkerung aufmerksam zu machen (oh da brennt was größeres, mal informieren). Ist nicht zuletzt etwas PR-Arbeit durch den Krach. Nachts laufen die natürlich nicht, denn Melder hat eigentlich jeder FM. Eine denkbare Kombination mit TETRA wäre die Aufrechterhaltung des 4m-Netzes zur Alarmierung (Melder sind ja vorhanden) und für Notfälle oder Netzfehler. Die Sirenen können so auch gesteuert werden. Man könnte den Feuerwehren dann auch erlauben, über eigene Alarmgeber das 4m-Netz zu nutzen, da kein Sprachverkehr behindert werden würde. Man könnte es auch privat vermieten (Rufdienste für irgendwas z.B.). Oder man müßte eine POCSAG-Alarmierung parallel betreiben. Das wäre allemal günstiger als für jeden FM TETRA-Handys anzuschaffen. Außerdem sehe ich die Mithörmöglichkeit bei uns auf den Dorf als großen Vorteil an:
Unsere Nachbarwehr wird zum Beispiel alleine alarmiert. Da die wenige Leute haben auch mit Sirene. Wenn ich also zu Hause bin und die Alarmierung mit Rückmeldung mitbekomme, kann ich mich darauf einstellen, daß in den nächsten 2-3 Minuten mein Melder auch aufgeht und mich schonmal auf die Socken machen. Man bekommt so nach der Alarmierung auch mit, wer alles wo angefahren ist und wie die Lage aussieht (bei größeren Sachen). Bei einer kleinen Feuerwehr muß eben jeder mitdenken und nicht nur der Gruppenführer, da wir keine feste Besatzung haben. Dies ließe sich durch Gruppenschaltung sicher auch mit TETRA-Geräten realisieren.
Kommen wird es in einigen Jahren. Vielleicht ist die Technik dann auch soweit, daß es billiger wird. TETRA-Handys hätten auch einen großen Vorteil: Da sie eh senden können müssen, könnte man ja auch gleich eine Notrufmöglichkeit einbauen. Sozusagen eine 112-Möglichkeit. Wäre halt irgendwie blöd, wenn jeder FM mit einem so teuren (3000 Mark) Teil rumlaufen müßte, von den Wartungskosten ganz zu schweigen. Die Kombination TETRA-POCSAG oder TETRA-4m wäre daher meiner Meinung nach ideal und wird bei Durchsetzen des Standards auch die einzige relaistische (Kosten!) Möglichkeit in der Anfangsphase sein.
MFG
Christoph Fußwinkel, FF Bernbach, Main-Kinzig-Kreis, Hessen




Zitieren