Entstanden ist bei uns das ganze aus dem Wunsch heraus den Trupp bei der Personensuche in verrauchten Bereichen zu entlasten.
zuerst "aufgetaucht" ist das ganze zumindest in meinem Kenntnisbereich in der Doktorarbeit von Dr. Holger de Vries, der dieses Vorgehen aus Schweden beschreibt. Dann kam der schon verlinkte Versuch "Rohrvornahme" von Markus Groß der BF FFM mit dem Ergebnis, dass es den Wachen freigestellt wurde, ob sie eine solche SAT auf das HLF laden. Einige haben dies damals auch getan, ob es mittlerweile in ganz FFM verbreitet ist, weiß ich allerdings nicht.
Der Versuch an sich ist OK, die Auswertung ist dagegen nicht so ganz schlüssig, insbesondere die Problematik der Druckverluste. So wie es im Test beschrieben steht, ist es schlichtweg entgegen der Physik (ist aber mittlerweile auch bekannt, dass sich dort ein fehler eingeschlichen hat).
Wir haben dann einfach mal den Versuch auf unsere Bedingungen angepasst. Verteiler - 90 m D - HSR mit max. 130 l/min (das wird bei uns seit ca. 8 Jahren eingesetzt).
Fazit: es funktioniert... Mit einem Pumpendruck nahe dem Schließdruck und sehr deutlich über dem vorgeschriebenen Gebrauchsprüfdruck für D-Schläuche (8 bar). Da wir qualitativ hochwertige Schläuche eingesetzt haben (gibt durchaus auch D-Schläuche mit 16 bar Gerbauchsprüfdruck) gab es am Schlauchmaterial keinerlei Schäden. Allerdings brauche ich keine weiteren Rohre mehr anzuschließen... Vgl. die Problematik mit SA ff oder HD-SA
Nächster Versuch: Verteiler - 15 m C-52 - 60 m D - HSR
Durch den Ersatz von 30 m D durch 15 m C-52 mit dem einhergehenden Verlust von 15 m Einsatzradius (durchaus verkraftbar) wurden die Ergebnisse wesentlich besser. Der C hängt am Verteiler, beeinflußt mein Vorgehen im IA also relativ wenig, die gewünschte Erleichterung und Beweglichkeit ist aber immer noch deutlich gegeben. Die Druckverluste reduzierten sich natürlich, so dass die Pumpe nun nicht mehr am Limit laufen muss. Der Anschluß von weiteren C-Rohren ist aber immer noch als kritisch zu sehen, da der Ausgangsdruck an der Pumpe immer noch im 2-stelligen Bereich liegen muss, um am Strahlrohr ein entsprechend vernünftiges Sprühbild zu bekommen.
Nächster Versuch: Verteiler - 30 m C-52 - 30 m D - HSR
Weitere Reduzierung der Schlauchlänge aber auch in der Praxis brauchbare, vernünftige Ergebnisse. Pumpenausgangsdruck bei 8 - 9 bar, rein rechnerisch dann 6 - 7 bar am HSR (bei 100 l/min!), also entsprechend den Vorgaben und durchaus im Rahmen des üblichen / erträglichen.
http://www.ff-steinbach.de/Krempel/vergleich.JPG
Vergleich D-Schlauch mit CM, gleiche Schlauchlänge C-52 mit CM
Aufgrund dieses Ergebnisses wurde das ganze auch bei uns so umgesetzt, sprich es gab einen STK mit 30 m C-52 und 30 m D gefüllt. Mittlerweile haben wir, um das ganze noch flexibler handhaben zu können den STK wieder komplett mit C-52 gefüllt und den D-Schlauch mitsamt den notwendigen Übergangsstücken als SAT auf dem Fahrzeug liegen.
Ach so, ganz vergessen: Sinnvoll möglich ist das ganze nur im Bereich von 100 l/min, 130 l/min, das max. eines unserer HSR (nämlich das erste...) ist zwar möglich aber absolut im Grenzbereich. Das muss man dazu sagen.
Mein Fazit: Sinnvoll, wenn man eingewiesenes, gutes Personal hat und sich den Grenzen des Systems bewußt ist.