Ich arbeite auf der Leitstelle eines großen Verkehrsbetriebes mit TETRA. Die funktionalen "Gimmicks" dieses Systems eröffnen auf den ersten Blick Möglichkeiten, die es so im Analogfunk nicht gibt. Zum Beispiel: Ungestörte Gespräche von Endgerät zu Endgerät, dynamische Gruppenbildung, SMS-ähnliche Mitteilungen etc. Das Ganze ist allerdings abhängig von einer extrem umfangreichen Netzplanung. Um eine 100%ige Ausleuchtung des Versorgungsgebietes zu erreichen, braucht man eine hohe Anzahl an S/E-Stationen. Ohne diese Ausleuchtung reißt die Datenübertragung ab, und somit das komplette Gespräch. Außerdem gibt es offenbar noch keine vernünftige Software-Oberfläche, um das Funknetz als solches anzusteuern. Ein funktionierendes Funknetz wird mit einer unsauber programmierten Bediensoftware ad absurdum geführt. Beispiel: Spricht ein Kollege mit einem Bus, und starte ich gleichzeitig einen Gruppenruf für die Strab, unterbreche ich ungewollt das Gespräch des Kollegen. Genau das ist ja wohl nicht im Sinne des Erfinders !
Um also TETRA sinnvoll nutzen zu können, werden wir (POL/FW/RD) auch unsere Leitstellen-EDV komplett umstellen müssen. Und da das Ganze bei weitem noch nicht aus den Windeln ist, sage ich: Finger weg !
Operative Hektik ersetzt keine geistige Windstille...