Hallo!
So...wenn du mit diesem Thema hier anfängst, dann bitte auch mit ein paar technischen Tatsachen. Da wäre als allererstes die Frage nach den exakten Ursachen:
Wird der Analogfunk durch die Bausubstanz behindert, oder wirklich durch spezielle bauliche Maßnamen gegen die unerlaubte GSM/UMTS/LTE-Nutzung?
Wenn es wirklich um aktive Jammer (Störsender) geht, welche verbaut wurden um Handynutzung zu verhindern - ist das ein rechtlich sehr heikles Thema.
Will man sowas machen, braucht man dafür eine rechtliche handhabe - solche Dinger brauchen eine eigene Frequenzzuteilung und eine Betriebserlaubniss.
Beides gibt es nur, wenn der Bauträger ein triftiges Totschlagargument vorweist und ebenso deutlich macht das er Konzepte für Notfälle hat, die als brauchbarer Handyersatz für Notrufe taugen. Zum Beispiel reichlich Alarmknöpfe in den Gängen, Treppenhäusern und Räume - oder eben ausreichend Wachpersonal mit funktionierenden Funkgeräten an jeder Ecke.
Weiterhin gibt es sowas nur, wenn baulich sichergestellt ist, das ausserhalb des Gebäudes keine Abstrahlungen erfolgen welche die Störstrahlungsgrenzwerte der relevanten Normem (i.d.R. -36dBm unter 1GHz und -30dBm ober 1GHz) auftreten können.
Und zu guter letzt braucht man sündhaft teure Jammer, welche frequenzselektiv und "intelligent" arbeiten.
Bauträger die sparen wollen was das Zeug hält, mögen vielleicht dazu verleitet werden solche Geräte zu erwerben:
http://www.chinavasion.com/index.php...pment-jammers/
Aber genau das sind keine selektiven oder gar intelligenten Jammer. Die rauschen eben alles zu was in der Nähe versucht was zu empfangen. Diese Dinger lassen kein 2m Band in Ruhe, auch das 4m Band wird zugemüllt...und wer glaubt die Dinger lassen wenigstens Tetra in Ruhe: Pustekuchen!
Es sind einfach breitbandige Störsender mit teilweise katastrophaler Ausgangsleistung.
Würde der Zoll kompetent und Fachkundig handeln, dürften solche Geräte niemals in oder durch den EG-Raum gelassen werden - sondern alleine aus Gründen der Gefahrenabwehr direkte Beschlagnahme und Zerstörung dieser Geräte.
Dummer weise sind die europäischen Zollbehörden aber eher Steuerfachleute mit "TARIC-Wissen", aber bezüglich technischem Verständniss ist es da absolut nicht weit her.
Die glauben ja auch das ein 150mW Laserpointer noch ein übliches "Spielzeug" ist...
Ergo: Die Thematik mit der du hier auftrittst ist sehr brisant.
Würden breitbandige Billigjammer verbaut sein, währe das bestimmt schon aufgefallen seitens einer simplen Feuerwehrbegehung.
Sollte es aber dennoch der Fall sein, bringt es nichts Gerüchte in öffentlichen Foren zu streuen. Viel wichtiger ist da die Festhaltung und Nachweisung von handfesten Tatsachen unter Einbeziehung der BnetzA.
Weil...es geht bei diesen Dingern ja nicht nur um Handys und BOS-Handfunken.
Wenn sowas schon in Schulen gemacht wird, sehe ich da auch unmittelbare Gefahren bezüglich ISM-Funkstrecken von z.B. medizinischen Implataten. Eine Amoklaufende Insulinpumpe ist sicherlich nicht spaßig!
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser