Mal langsam, welchen Unterschied macht es für die Amateurfunker, ob da jetzt ein 4m-BOS-Netz oder Tetra ausgefallen ist? Die arbeiten doch mit ihrem eigenen Equipment.
Mal langsam, welchen Unterschied macht es für die Amateurfunker, ob da jetzt ein 4m-BOS-Netz oder Tetra ausgefallen ist? Die arbeiten doch mit ihrem eigenen Equipment.
Der Unterschied ist, dass Amateurfunker mit Ihrem Equipment technisch dazu in der Lage sind, das analoge 4-Meter BOS "nachzubauen".
Seid Ihr mal bei einem aktiven und ambitionierten Amateurfunker gewesen?
Man soll sich wundern, was die alles können.
Bei TETRA ist das aufgrund der völlig unterschiedlichen Infrastruktur unmöglich, im Krisenfalle durch Amateurfunker "ausgeholfen" zu bekommen.
Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
Markus
Wer's braucht?
Wenn man das historisch betrachtet, entstand die alte BOS-Struktur zu den Zeiten des kalten Krieges. Man musste quasi jederzeit damit rechnen, dass "der Böse Ivan" losschlägt. Im Falle eines Angriffes auf die BOS-Kommunikationsnetze hätten die Amateurfunker zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung helfen können, dürfen und afaik müssen...
Nicht um es zu können, sondern um es zu dürfen. Das ist der kleine aber gravierende Unterschied.
Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
Markus
Welche Infrastruktur?
Ich denke mal wenn dann können sie eh nur eine Relaisstation ersetzen und kein Gleichwellennetz, oder?
Keine Ahnung wie das in anderen Bundesländern ist.
In Bayern darf das sicher jede Feuerwehr mit ihren geschätzten 1.000 MZF in Bayern.
Dafür muß in einem MZF ein relaisstellenfähiges FUG verbaut werden.
Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
... um mit der "Schere" anderen zu helfen.
Ja, die BOS-Dienste könnten auf den gewohnten Frequenzen weiterarbeiten, wenn die Amateurfunker im Falle eines Ausfalles der Infrastruktur einspringen.
Dies war, so weit ich richtig informiert bin, bei der Sturmflut 1962 teilweise der Fall.
Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
Markus
Ich kenne es bisher nur so, dass die Amateurfunker mit ihrem Equipment auf ihren Frequenzen dabei helfen, ausgefallene Verbindungen zu ersetzen. Dass sie die BOS-Infrastruktur aufrecht erhalten können, wäre mir neu.
Hier ist doch sicher der ein oder andere im Forum unterwegs, der sich in dem Bereich engagiert und etwas dazu sagen könnte.
Das können und dürfen Funkamateure nicht.
Sie haben keine 4m BOS Funkgeräte und dürfen sie nicht betreiben.
Im Amateurfunkbereich gibt es auch keine Relaisstellen, die im 4m BOS Bereich aufgebaut werden könnten.
Zum anderen muss man mal sehen, wann diese Sturmflut in Hamburg war. Das sind ja inzwischen knapp 50 Jahre her, damals gab es keine Gleichwellenanlagen im BOS Bereich und es gab nur wenige 4m BOS Relaisstellen und Geräte
mfg
e
**Rede nicht zuviel.
Und nie von Dingen, wovon Du nichts weißt.**
Adolph von Knigge
Wer behauptet denn, dass das ausgefallene Tetranetz oder der analoge BOS Funk durch Funkamateure wieder aufgebaut werden soll?
Der Amateurfunkdienst sowie die RAN sollen dann einspringen, wenn die allgemeine Kommunikation beispielsweise durch einen nationalen Stromausfall zusammengebrochen ist.
Selbstverständlich hat die Übermittlung von Nachrichten und Lagemeldungen von einer Behörde zur anderen dabei Vorrang. Und dies im Katastrophenfall über Hunderte von Kilometern.
Ebenfalls sind sie in dem eingetretenen Ausnahmefall verpflichtet, Notrufe aus der Bürgerschaft entgegenzunehmen und an die dazu eingerichtete Notfallzentrale weiterzuleiten.
Hierfür wurden die alten blauen Schilder Notruf mit Telefonhörer und Richtungspfeil wieder aktiviert und werden im Bedarfsfall von der RAN aufgestellt. Man kann schon hier erkennen, dass es hauptsächlich darum geht, die Kommunikation über das Telefon durch den Funkweg zu ersetzen. Selbstverständlich kann die RAN auch Notrufe an zivile Einrichtungen wie Feuerwehren weiterleiten, sofern es keinen anderen Kommunikationsweg mehr gibt.
>Ist eine Einrichtung nicht mehr über Funk oder Draht erreichbar und dient diese Einrichtung der allgemeinen Daseinsfürsorge, so sollte umgehend durch entsprechendes Personal mit Ausstattung diese Einrichtung solange besetz werden, bis eine gesicherte Erreichbarkeit sichergestellt wurde.<
Dabei wird mitnichten ausgesagt, dass der BOS Funk zu den einzelnen Fahrzeugen ersetzt werden soll. Maximal besteht die Möglichkeit, den 2 Meter BOS Funk zu unterstützen. Doch welche Organisation hat schon für jedes ihrer Einsatzfahrzeuge ein 2 Meterfunkgerät?
Im Übrigen ist diese Notfallplanung in fast allen Europäischen Ländern gleich und nichts neues.
1999: Österreich Galtür wurde über Stunden nur noch über den Amateurfunk erreicht.
Während der Jugoslawienkrise von 1991 bis 1995 waren viele eingeschlossene Städte nur noch über Amateurfunk erreichbar und viele Nachrichten an die Außenwelt kam nur über Amateurfunk zustande.
Also bitte nicht gleich jeden Funkamateur, den ihr kennt oder zufällig trefft zusammenschlagen, er möchte eigentlich nur sein Hobby ausüben und nicht in dem BOS Bereich rumbasteln oder etwas ersetzen.
Doch sollte es zu einer der im Grünbuch beschriebenen Zenarien kommen, wird er und seine Kollegen bereit sein, eine entstandene Lücke zu schließen.
Mit freundlichen Grüßen
Braun
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