Bei uns in der Gemeinde ist mindestens eine Alarmübung im Jahr Pflicht - so schreibt es auch das Niedersächsische Brandschutzgesetz vor. Diese wird vorher nicht angekündigt, sprich die Kameraden fahren oder "heizen" zum Feuerwehrhaus wie bei einem realen Einsatz. Jedoch finden diese Übungen immer zur gleichen Zeit statt, in der Woche zwischen 19.00 und 19.30 Uhr. Wenn dann die Sirene geht, kann man schon etwas entspannter an die Sache gehen.

Zum Umfang der Übung kann ich sagen, dass wir 6 Ortswehren in der Gemeinde sind, davon eine Schwerpunkt- und eine Stützpunktfeuerwehr, der Rest Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung (aber verfügen mind. über ein LF 8/6, eine davon aufgrund Gewerbe über ein LF 20/16). Diese wollen dann auch beschäftigt werden. Von der Anfahrt her hat bspw. die südlichste FW bist zur nördlichsten eine Zeitdauer von Alarm bis Einsatzstelle an von ca. 30 Minuten. Da fragt man sich schon, weshalb das nicht besser koordiniert wird oder in kleinen FW-Gruppen geübt wird. Nein, immer alle hin - und sei es nur zum Schläuche wickeln.

Die Übungsszenarien sind dann auch immer gut (IRONIE). Da werden Einsätze geübt, die kaum in einer ländlichen Gemeinde vorstellbar sind, anstatt mal die äußerst wichtigen Basics zu trainieren im Zusammenspiel mit anderen Feuerwehren, bspw. Wasserförderung über lange Strecken. Aber solange die es nicht einmal hinbekommen, eine vernünftige Kanaltrennung aufzubauen, wage ich stark an einer Änderung zu zweifeln. So funken dann alle (Einsatzleitung, Maschie, AGT usw) auf einem Kanal und dann wundert man sich, dass keine sinvolle Kommunikation möglich ist.

Also, Alarmübungen sind schon eine sinnvolle Sache, wenn sie schon vom Initiator handfest vorbereitet werden. Weniger ist manchmal mehr. Was nützt ein simulierter Einsatz mit Flugunfall mit Explosionen, wobei in der Nähe auf einem See ein gekentertes Boot mit 8 ins Wasser gefallenen Kindern, dazu ein riesen Brand in einem Flugzeughangar und ein Trecker, der in einen Graben gefahren ist, bei dem der Landwirt eingeklemmt ist.....

Und dann nach dem Motto: "Keiner macht, was er soll, jeder macht, was er will, aber alle machen mit".

Wenn man dann am Tag darauf in der Zeitung lesen kann, "Übung ein voller Erfolg", dann verschüttet man am Morgen den Kaffee vor lauter lachen weil man weiß, nichts hat geklappt, aber die Führungskräfte klopfen sich munter auf die Schulter und bekommen dafür noch Ehrenmedailien, Ehrenkreuze in allen Variationen.

So, nun muss ich erstmal mein Profil ohne Wohnort angeben, denn wer Kritik übt, ist eh der A....