Hallo!
Falsche Denkweise:
Funkübertragungen sind sehr Störressistent, solange die Nutzfeldstärken "saftig" sind.
Kritisch wird es bei schwachen Feldstärken, gerade speziell im E-Stellen Funk mit 1W Handfunken wenn es darum geht ein ganzes Einsatzareal auszuleuchten - inklusive "durchleuchtung" eines beliebigen Gebäudes. Schließlich will man ja auf jeden Fall den Kontakt zu den Trups im Innenangriff halten.
2m ist da schon ein wenig kritisch ab gewissen Gebäudegrößen und Bausubstanz.
In DME-Netzen hingegen wird (idR.) eine möglichst hohe Nutzfeldstärke angestrebt, weil eben DME's im Vergleich zu Sprechfunkgeräten wesentlich "schwerhöriger" sind.
Also strickt man sich DME-Netze immer aus mehreren DAG/DAU-Standorten, die den Einsatzbereich richtig "zudonnern" mit Nutzfeldstärke.
Ebenso sind die Zubrigerstrecken zwischen den DAU's mit großzügigen Mindestfeldstärken abgesichert.
Keine Frage - es gehört sich nicht. Aber rein praktisch juckt es ein DME-Netz nicht die Bohne, ob da einige Km neben der Stadt jemand zwischenlabert.
Dieser jemand müsste schon bitterböse Feldstärken über das DME-Netz legen um da was zu stören. Selbst mit ner auf 25W aufgedrehten GM3x0 sehe ich da kaum Chancen.
Anders herrum ist die "Stör-Reichweite" von DME-Netzen, gerade speziell wegen der Vielzahl der DAU-Standorte enorm. Trotz eher mikriger Leistung (für Funkruf) ist der verwendete Kanal im Umkreis von (je nach Topologie) ~100Km absolut nicht Sprechfunk-tauglich!
Na, mit krimineller Absicht + Aufwand - Ja.
Aber aus zufall: Keine Chance.
Glaube mir - ihr werdet nicht auf der selben Frequenz funken wo jemand anders ein DME-Netz betreibt. Das würdet ihr hören - permanent!
Und 55 ist nicht gleich 55...da gibt's schließlich noch UB/OB!
Ähm, stimmt. Bei den ordentlichen FW's, RD's, und HiOrg's ist mir sowas noch nie aufgefallen. Entweder gibbet sowas da nicht, oder aber die machen das so selten und unauffällig, das man es halt nicht mitbekommt.
Aber es gibt da einige Polizeiliche BOS, die sehen das sehr viel lockerer - zumindest auf 2m.
Braucht man kurzfristig mal einen UW oder OW-Kanal, z.B. zur Koordinierung einer sporadischen Geschwindigkeitsüberwachung, wird sich häufig irgendeiner rausgesucht.
Bei der ZPD anrufen...ja, aber doch nicht weil 5 Beamte mal eben örtlich funken wollen.
"Dafür hat man doch schließlich Vielkanal-Geräte"...
ZPD und Kanalzuweisung - das rollt bei der Pol erst bei größeren Lagen an.
Wie gesagt: Was die Frequenzzuweisung und die Befungnisse mit dieser Technik angeht, ist dieser Kuchen sehr sinnfrei verteilt.
Denn was das Kommunikationsbedürfnis der Bereiche Brandbekämpfung, Rettungsdienste und Katastrophenschutz für die innere Sicherheit angeht, sehe ich da mindestens genausoviel Bedürfniss wie bei den polizeilichen BOS.
Nun, seh es einfach mal so:
Es gibt halt einige BF-Wachen, die aus verschiedenen Gründen gerne auch ausserhalb des 4m Funkverkehrskreises eine zusätzlich-sporadisch nutzbare Verbindung auf 2m zu ihrem Zug haben möchten. Weiterhin besteht ja eine gute Chance, das man Teile des E-Stellen-Kanals in der Wache mithören kann.
Und hat die Feuerwehr halt nur diesen einen Kanal zugewiesen, liegt es halt auch nahe dieses dann für eine (inoffizielle) Feststation zu nutzen.
So richtig gesetzestreu geht das nicht, weil es für solch eine Funkanlage niemals eine Rufzeichenzuteilung geben würde.
Aber wie gesagt: solange die Leute wissen was sie tun, und das sie bei Missbrauch das Leben ihrer eigenen Kammeraden gefährden könnten, sehe ich da kein Weltuntergang.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser