Die Möglichkeit den Funk auf den Außenlautsprecher zu legen ist eben, aus eigener Erfahrung insbesondere bei älteren Fahrzeugen, kein Standard. Ich kenne etliche Fahrzeuge, mit denen man zwar Durchsagen machen kann aber bei denen man nicht den Funk auf den Außenlautsprecher legen kann. Technisch ist das bestimmt nicht sonderlich schwierig und wird deswegen halt heute direkt so gemacht, sinnvoll ist diese Möglichkeit aber (insbesondere bei npol BOS) meiner Meinung nach nicht gerade.
Oder worin begründet sich die Notwendigkeit, die Einsatzstelle und deren Umgebung mit dem Funk zu beschallen?
Ein Kasettendeck haben ebenfalls die wenigsten dieser Fahrzeuge.
Insofern ist "Standard" auch ziemlich hoch gegriffen.
Mhhh, nehmen wir den Fall einer Großevakuierung...
Zwischen 50 und 100 Rettungswagen/Krankenwagen usw. auf einem abgegrenzten Platz.
Sowas nennt sich dann Rettungsmittelhalteplatz, für alle die nicht aus der Materie sind ;)
So... da das ganze jetzt ein paar Stunden dauert, könnte man jetzt entweder alle Besatzungen bei ihren Autos warten lassen, dass sie den Funk hören... (nicht so gut)
Oder aber 1/2 Leute mit HFuG ausstatten, die die aktuell durch die Abschnittsleitung angeforderten Fahrzeuge dann "ausrufen" also irgendwie die passenden Besatzungen ausfindig machen... (Ist zwar manchmal ganz witzig, aber kostet seine Zeit)
Alternativ kann man natürlich auch ein Fahrzeug, welches den 4m Funk auf den Aussenlautsprecher legen kann, in Hörweite aufstellen und die Einsatzleitung/Abschnittsleitung "funkt" ihre benötigten Fahrzeuge einfach an.
Die Besatzungen hören das und begeben sich zu ihrem Fahrzeug und Antworten dann selbständig.
Du Siehst, verwendung gibt es schon... Obs jetzt jedes Auto können muss, wage ich ernsthaft zu bezweifeln ;)
MfG Fabsi
Ein Rettungsmittelhalteplatz dieser Größenordnung verfügt hoffentlich über einen eigenen Abschnittsleiter vor Or, der Ansprechpartner für die anfordernde Stelle ist und der entscheidet, welches Fahrzeug konkret fährt. Die anfordernde Stelle wird wohl eher allgemein einen RTW/KTW/NAW/NEF anfordern und nicht bestimmte Fahrzeuge. so dass dieser Funkverkehr für die Besatzungen ziemlich unwichtig ist.
Dieser Abschnittsleiter kann dann z. B. über die Durchsagemöglichkeit bestimmte Besatzungen zu ihrem Fahrzeug rufen, eventuell muss er ja auch die Aufstellung der Fahrzeuge beachten und möchte nicht den hintersten zuerst fahren lassen, so dass eine räumlich getrennte EL/AL gar nicht entscheiden kann, welches Fahrzeug konkret angefordert wird. Wenn bei einer Lage dieses Ausmaßes die EL direkt mit einzelnen Fahrzeugen kommuniziert, stimmt der Führungsaufbau vmtl. nicht. In Deinem Beispiel müssen halt alle Besatzungen immer auf den 4m-Funk, womöglich den Führungskanal, lauschen. Das kann es irgendwie auch nicht sein.
Natürlich kann man jetzt noch viele andere Beispiele konstruieren, in denen man so eine Schaltung anwenden kann, aber ob das immer der Weisheit letzter Schluss ist?
Hallo Jürgen,
man darf wohl davon ausgehen, dass alle Fzg. die einen elektonischen SoSi-Balken haben, da auch den Funkund Durchsagen drauf schalten können.
Die "Bayernschaltung" stammt aber aus der "Prä-Balkenzeit", bzw. haben eben viele Fw-Fzg. keinen Balken, sondern tröten mit Pressluft, und genau da setzt diese Schaltung an.
Sprich, die "Bayernschaltung" ist quasi eine "StandAlone-Lösung"...
MfG
brause
meines Wissens kommt der Begriff "Bayernschaltung" daher, weil die in Bayern für Großfahrzeuge verbindlich vorgeschrieben ist (oder zumindest war - ich weiß jetzt nicht, wie es derzeit in andere Bundesländern ausschaut).
Zur Sinnhaftigheit (resp. Anwendungsmöglichkeit) ein kleines Beispiel: kleine Ortsfeuerwehr mit LF8/6 und restlicher Funktechnischer Ausrüstung nach (alter) Norm, also 2x FuG10 und natürlich _kein_ FuG13, fährt tagsüber mit Staffelbesatzung raus. Je nach Lage wird es also sehr wahrscheinlich sein, dass alle Kräfte gebunden sind. Somit bist du de facto über Funk für die Leitstelle nicht mehr erreichbar, nachdem du niemanden permanent ins Fahrzeug an den Funk setzen lassen willst oder kannst. Genau für diesen Zweck kann man dann den 4m-Funk aufn Außenlautsprecher legen, so dass man mitbekommt, wenn die Leitstelle was braucht.
Natürlich wäre es schöner, wenn man entweder mehr Einsatzkräfte vor Ort hätte oder ein 4m Handfunkgerät für den Gruppenführer/Einsatzleiter. Aber das ist halt oft nicht der Fall und insofern finde ich solche praktischen Lösungen ganz in Ordnung. Dass es eine rechtliche Grauzone darstellt, den Funk quasi öffentlich zu machen, ist bekannt und wurde auch schon desöfteren diskutiert!
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