Zählt eine 550 Einwohner-Siedlung als Dorf? Wenn ja, dann wohn ich sogar in einem. Bloßen, unsinnigen Aktionismus fange ich aber deswegen trotzdem nicht an, dafür gibt es genügend andere sinnvolle und realistische Dinge auszubilden. Und wenn ich an einem Gebäude stehe, wo die Zugänge zum/im Haus, der VB und die Anleitermöglichkeiten mir keine Rettungsmöglichkeiten von Trupps im Innenangriff bieten, gibt es eine klare Lösung: Dann geht dort von meinen Leuten keiner rein.
Ja, diese Lösung gibt es, und ja, diese würde ich auch wählen wenn im Gebäude noch Menschen vermutet werden sollten. Denn wie sagte das OLG Stuttgart nach dem von dir genannten Tübinger Unfall in seinem Urteil (http://lrbw.juris.de/cgi-bin/laender...cht=bw&nr=9935):
Tja, die Erkenntnis, das vernünftige Brandschutzarbeit Geld kostet, ist nicht neu. Genausowenig wie die, dass dieses Geld zukünftig knapper wird. Diskussionen darüber verlaufen i.d.R. so: http://www.funkmeldesystem.de/foren/...ad.php?t=45565 (man pickt sich einen Einzelfall raus, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, bewertet diesen irgendwie, und allgemeine Aussagen oder Zukunftsgedanken: Fehlanzeige).Die Grenze der Zurechnung ist erreicht, wenn sich der Rettungsversuch von vornherein als sinnlos oder mit offensichtlich unverhältnismäßigen Wagnissen verbunden und damit als offensichtlich unvernünftig darstellt. Dies ist der Fall, wenn die Risikofaktoren in einer objektivierten ex-ante-Betrachtung so gewichtig sind, dass auch unter angemessener Berücksichtigung der psychischen Drucksituation der Rettungskräfte deutlich ist, dass die (weitere) Durchführung der Rettungsaktion zu einem gänzlich unvertretbaren Risiko für Leib und Leben der Retter führt.
Unter dieser Entwicklung leidet erstmal die Sicherheit der Bevölkerung, die Sicherheit meiner Einsatzkräfte kann ich ein Stückweit aber noch mitgestalten. Das tue ich mit der Entscheidung, wo Rettungsversuche/Innenangriffe möglich sind, und wo man auch mal darauf verzichten muss.
Richtig. Zieh mal übers Land und erzähl das den Feuerwehrangehörigen. Erzähl dann mal, wieviele überrascht schauten, und wieviele dir im Falle unliebsamer Pflichten den "freiwilligen Austritt" als Alternative entgegnen.