Hallo Überhose,

"Bayerische Besonderheit. Woanders gibt es dafür eine Organisation, die nennt sich Polizei."

Ich kann dir nicht sagen, wie es in anderen Bundesländern gehandhabt wird, bei uns war und ist es so, dass nun mal die Feuerwehr die Verkehrregelung und ggf. die Absperrung, mit der Absprache der Polizei übernimmt. Daher haben auch bei uns ziemlich jede Wehr mit BAB anschluß einen VSA.


"Könnten die Bauern das dann nicht auch ganz ohne "Feuerwehr" regeln? Wieviele Bäume liegen überhaupt so kritisch, dass es Feuerwehraufgabe sein muss, die umgehend zu entfernen? Und so kritisch, dass man den Punkt in der Daseinsberechtigung berücksichtigen muss?"

Wie willst du das versicherungtechnisch abwickeln, Unwettereinsätze zählen nun mal zu den "hoheitlichen Aufgaben " einer Feuerwehr und sind dann auch dementsprechend versichert. Oder nen mir eine andere Organisation, die diese Hilfeleistungen in die Hand nehmen kann, oder würdest du dich als Privatperson an eine Landstrasse ( kein Feldweg ) stellen und verkehrgefährdente Bäume entfernen???

"Mal nebenbei: Woanders haben sich schon Menschen, denen es um dieses Vereinsleben und Traditionen geht, in anderen Vereinen zusammengefunden. Es gibt in meiner Gemeinde in einem Ort einen sogenannten "Bürgerverein", den ich ganz gerne als Beispiel nehme. Die machen nichts anderes wie solche Dorffeste. Die singen nicht nebenbei, die züchten keine Dackel, die spielen weder Fussball noch Feuerwehr, die haben sich einfach nur zum Zwecke der Dorfaktivitäten zusammengefunden. Geht also auch - und zwar ohne den Einsatz von Steuergeldern, die für eine Feuerwehr aufgebracht werden, die mit dieser Begründung aufrechterhalten werden soll. Es klappt übrigens in immerhin 15 von 16 Bundesländern ganz gut, die gemeindliche Organisation "Feuerwehr" und einen Feuerwehrverein weitestgehend getrennt voneinander zu sehen (natürlich mit Ausnahmen hier und da)."

Ich weiß nicht, ob du den Einblick in einer Dorfgemeinschaft hast? Seit Generationen sind Großvater, Vater und dessen Sohn bei der Feuerwehr, in der Laufe der Zeit hat sich mehr oder weniger in der Feuerwehr das Dorfleben zusammen gefunden ( ich habe dies so erlebt) da wird nach Übungsabenden meistens über das Dorfleben gesprochen, als über den letzten Einsatz. Nur weil die Wehr nen TSA hat und vllt. nur einmal im Jahr ausrückt, diese zu schliessen, weil sie der Gemeinde zu teuer wird und dafür nen Bürgerverrein gründen??

"Aha.
Komisch, dass andere, die das so sehen, per Ferndiagnose als "eingebildet" abgestempelt werden...
Dieser Ansatz passt aber irgendwie auch nicht zu deinem "Konzept":"

ich finde doe Einstellung als "eingebildet" und als Beispiel kann ich dir folgende Fall erzählen:
es gab 2 Gemeinden, die im Laufe der Zeit durch Bebauung zusammen wuchsen und diese hatte 2 Feuerwehren die gerade mal 1km auseinanderwaren, als es um den Bau eines Feuerwehrhauses einer Wehr ging, wurde diese zusammengefasst ( auch wenn immer noch dadurch 2 Feuerwehrvereine existieren ) Ortsnamen könnte ich dir per PN geben.

*Sowohl zu PA's als auch zu THL-Gerätschaften gehört einiges an Aus- und Fortbildung. Auch ist Einsatzpraxis hin und wieder förderlich. Da wird mit hochgerüsteten Ortswehren an jedem dicken Baum die Arbeitsqualität und die Sicherheit der Kunden und der eigenen Leute nicht gerade ansteigen.

dazu kann ich sagen, viele Feuerwehrkameraden einer kleinen Wehr würden gerne den PA-Lehrgang absolvieren ( gerade die jüngere Generation ), ausbildung und Übungen könnten bei den nächsten Wehren stattfinden, mit denen mal zusammenarbeitet und auch PA´s verfügen. Nebenbei wird in der Regel auch ein super Verhältnis mit diesen Wehren gepflegt. Ich weiß aber nicht, ob das wo anders auch so ist und jeder sein eigenes Süppchen kocht.

Zu der Anzahl der Einsatzkräfte Tagsüber:

Gehen wir von einen Brandfall aus. Was ist die Hauptaufgebe einer Kleinen Wehr mit TSA / TSF? Sicherstellen der Löschwasserentnahmestelle mit hilfe der TS. Dazu benötige ich den Maschinisten und ggf. Melder.

Wenn man davon ausgeht, dass diese Wehr mit 4-6 Mann ausrückt, was durchaus realistisch ist und größtenteils so passiert ( auch mit nachrückenden Kräften ), könnten die anderen die Wehren mit PA´s unterstützen. Oder soll ich die die 2 oder 3 Mann, an die Seite stellen und zuschauen lassen?

Zum Thema Hochrüsten:

Mit den TSF/W mit PA meine ich meine Einstellung, was in meinen Augen ideal wäre. Zum derzeitigen Stand, bräuchte die Wehren nicht zusätzlichen eigene PA´s sondern nutzen die der größeren Wehren mit für Übungen, Ausbildung und Einsätzen, ledeglich die Lehrgänge würden die Gemeindekassen belasten ( was bei uns auf Landkreisebene gemacht wird, abends und am Wochenende )

Und wenn man bedenkt, wieviel die einzelenen Wehren aus eigener Kasse zum Schutze selbst leisten, was eig. die Gemeinde leisten sollte, dass dürfen wir auch nicht vergessen.
In meiner letzten Wehr wurde eine neue TS fällig, weil ie Rep-Kosten der alten nicht mehr tragfähig waren. die Finanzierung wurde wie folgt gelöst:

Nach Abzug der Förderung und Zuschüsse, blieben ca. 40% des Preises übrig, diese Kosten übernahm die Feuerwehr und gewährte der Gemeinde ein Ratenzahlung.
Nur so als Beispiel.

Und sei mir bitte net böse, aber in Vorschriften kennst dich sehr gut aus, aber Vorschriften sind nun mal nicht alles was zählt. Wenn man davon ausgeht, dürften die Wehren vieles nicht, was aber dench geleistet wird, oder würdest du dich hinstellen und Bäume fällen, Wespennester beseitigen. Achja Ölspuren könnten ja die Privatleute auch kehren, kann ja jede Hausfrau. Wasser aus den Keller pumpen, kann die Oma, weil mit Kübeln brauch ich ja keine ausbildung. Das könnte ich so weiter führen.

Und da THW haben wir ja auch noch, ist ja fast um die Ecke, zur Not holen wir die Bundeswehr, die wird ja bezahlt und hat siche ne 24/7/365-Verfügbarkeit und das zu 100%.

Nichts für ungut, aber bleiben wir auf den Boden der Tatsachen, kleine Wehren braucht man ebenso wie große, darum sollten diese auch eine 4m FUG im Fahrzeug haben, egal ob TSF oder LF8, auch wenns schon 40 Jahre alt ist.

Mfg