Als freiwilliger Feuerwehrmann würde ich mich durchaus freuen, wenn ich dreimal nachts um vier im Feuerwehrhaus stehe und mich mein Zugführer wieder heimschickt.
Was mache ich beim vierten Mal?
Ich habe drei Alternativen:
- Ich bleib liegen, weil ich eh wieder nicht gebraucht werde?
- Ich rücke trotzdem aus und werde vermutlich wieder heimgeschickt?
- Ich schalte meinen Melder gleich ganz aus?
Lieber habe ich ein Fahrzeug zuviel vor Ort und lasse die Kameraden Schläuche zusammenwickeln, die Straßenabsperrer ablösen, die benötigte Steckleiter aufbauen, dem Atemschutztrupp beim Abrüsten helfen, Brotzeit beschaffen, zuschauen oder sonst irgendwas, als dass ich 50 Feuerwehrleute habe, die nur beim Großalarm ausrücken, weil sie mit 3 Kilometer zu weit vom Feuerwehrhaus wegwohnen.
Ich weiß nicht, ob du verheiratet, verlobt, in einer Beziehung oder Single bist, aber stell dir eine Frau vor, die eh schon gelegentlich murrt, weil du desöfteren feuerwehrtechnisch gebunden bist. Was sagt sie dir, wenn sie 6 mal im Monat nachts aufwacht, weil neben ihr ein kleiner schwarzer Kasten randaliert, sie aber am nächsten Tag erfährt, dass du total umsonst ausgerückt bist und nach 10 Minuten wieder zuhause warst.
Für die Motivation der Kameraden, für das Verständnis von Angehörigen (wer hat seinen persönlichen Einsatz noch nie in Erzählungen ein wenig dramatischer gestaltet?) ist es schon dienlicher, dass man die Leute nicht sofort wieder heimschickt.
Und: Solange kein Geld da ist, jeden Feuerwehrmann mit einem Melder auszustatten, der mehr als 2 Schleifen kann und ich einzeln benötigte Fahrzeuge (DLK, TLF, SW, RW) deshalb über den Vollalarm auslöse, habe ich genau dieses Problem!