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Thema: Gerätesatz Absturzsicherung - Wie bildet Ihr aus?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Zitat Zitat von Mr. Blaulicht Beitrag anzeigen
    Kann man damit auch Patienten sichern?
    Sichern schon. Aber nicht retten. Dafür gibt es die Höhenretter.

    Theoretisch und praktisch ist es auch machbar, lassen aber die Dienstvorschriften net zu. ;)
    Grüße Chris

    Das Drama aller Zeiten hat eigentlich nur ein einziges Thema gehabt: die Unfähigkeit der Menschen, miteinander zu leben. Zitat von Gerhard Bronner

  2. #2
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    Danke für die schnellen Antworten. Habe ich schon erwähnt, dass einem das Forum hier wirklich weiterhelfen kann? ;-)

    Nun aber weiter mit meinen Fragen (und vielleicht auch der Einstieg in eine Diskussion?):

    Wenn ich das jetzt richtig sehe, ist ein Gerätesatz Absturzsicherung (GG AS) dafür ausgelegt einen Helfer, Feuerwehrmann, Rettungsdienstler oder was auch immer zu sichern.
    Die meisten haben geschrieben, dass sie einen GS AS auf dem Auto haben.

    Ich stelle mir jetzt folgende Situation vor:

    Gerüst an der Hauswand, schlampig aufgebaut, Höhe etwa 5 Meter (zwei Stockwerke im Haus entsprechend)
    Handwerker stürzt aus 5 Meter auf die darunter liegende Ebene auf 3 Meter runter und bleibt schwerverletzt liegen (HWS-Trauma, Femurfraktur etc).
    Zugang zum Patienten erfolgt über ein naheliegendes Fenster oder über eine Drehleiter.

    Meine Frage nun: Wie weit komme ich da mit einem GS AS?
    Lasst uns doh mal annehmen, dass da
    • der Patient primär nicht gesichert werden kann, weil er er sowieso zuerst nicht bewegt werden darf (wenn ich den Gurt sehe, dürfte das Anlegen beim liegenden und immobilen Körper schwer sein, oder?)
    • ein Notarzt da oben rumturnt, der den Patienten behandelt (stärkste Schmerzen: Zugang, Analgesie etc)
    • ein RettAss dem Notarzt assisitiert und
    • ein Feuerwehrler sich um die Sicherheit an der Einsatzstelle kümmert und die anwesenden Personen im Umgang mit dem GS AS unterstützt (nicht sichert; das wird ja von unten gemacht!).
    • Von weiterem Personal will ich gar nicht sprechen.

    Wir haben da oben also mindestens drei zu sichernde Personen, aber nur einen GS AS.

    Nun ist das Argemument, das ein Satz ja besser sei als keiner (habe ich gestern telefonisch mit einem FWler, der übrigens auch hier im Forum ist, gehört) sicherlich richtig. Aber wäre es nicht sinnvoller, zumindest mehrere Sätze auf dem Auto zu haben?
    Wie wird denn der eine Satz angewandt. Nach dem Motto: Der gehört der FW, also ist er auch für die FW (und nicht RD)?
    Oder werden entsprechend der Anzahl der zu sichernden Leute Autos mit GS AS nachgefordert?

    Kommt eine Höhenrettungsgruppe in einem solchen Fall überhaupt dazu? Bei uns ist die nächste HRG 20 km entfernt in Mannheim. Bis die da ist, ist der Patient (analog zur "Golden Hour of Trauma") bereits auf dem Weg ins Auto, was ja in meinem Fallbeispiel gut durch das erwähnte Fenster klappt.

    Bin gespannt auf Eure Antworten...

    Gruß, Mr. Blaulicht

  3. #3
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    Zitat Zitat von Mr. Blaulicht Beitrag anzeigen
    Gerüst an der Hauswand, schlampig aufgebaut, Höhe etwa 5 Meter (zwei Stockwerke im Haus entsprechend)
    Handwerker stürzt aus 5 Meter auf die darunter liegende Ebene auf 3 Meter runter und bleibt schwerverletzt liegen (HWS-Trauma, Femurfraktur etc).
    Zugang zum Patienten erfolgt über ein naheliegendes Fenster oder über eine Drehleiter.

    Meine Frage nun: Wie weit komme ich da mit einem GS AS?
    Lasst uns doh mal annehmen, dass da
    • der Patient primär nicht gesichert werden kann, weil er er sowieso zuerst nicht bewegt werden darf (wenn ich den Gurt sehe, dürfte das Anlegen beim liegenden und immobilen Körper schwer sein, oder?)
    • ein Notarzt da oben rumturnt, der den Patienten behandelt (stärkste Schmerzen: Zugang, Analgesie etc)
    • ein RettAss dem Notarzt assisitiert und
    • ein Feuerwehrler sich um die Sicherheit an der Einsatzstelle kümmert und die anwesenden Personen im Umgang mit dem GS AS unterstützt (nicht sichert; das wird ja von unten gemacht!).
    • Von weiterem Personal will ich gar nicht sprechen.

    Wir haben da oben also mindestens drei zu sichernde Personen, aber nur einen GS AS.
    Servus,
    ich denke das so ein Einsatzbeispiel nie pauschalisiert werden kann. Du wirst auch von jedem hier im Forum eine andere Lösung erhalten, da jeder andere Erfarhungen / Ausbildung etc. hat. Aber es stellt sich auch jeder die Lage ein wenig anders vor. Aber nichts desto trotz meine Rätsels-Lösung:

    Die Fakoren die ich als reiner Feuerwehrler einbeziehen würde.

    • Wie brisant ist die Lage aus sicht des behandelnden Arztes. (Crashrettung oder lange Versorgung auf dem Gerüstteil). Denn wenn das anlegen des Gerätesatzes länger dauert als die Behandlung und Rettung der Person vom Gerüst brauch ich ihn gar nicht erst auspacken.
    • Wieviel Gerüst ist eingestürtzt und wie stabil ist der Rest. Wenn das Gerüst sich locker im Wind bewegt werde ich da auch keinen NA/RS draufhüpfen lassen.
    • Wie weit ist das Fenster weg, gibt es geeignete Anschlagpunkte (Fenster darüber um von dort aus zu sichern).
    • Wie lange dauert eine Alternative

    Bei deinem Beispiel nun speziell:

    Bei drei Metern Höhe und ein eingestürzten Gerüst auf einer Baustelle findet sich auf alle Fälle genügend Material um den Gerüstteil, auf dem gearbeitet wird, zu unterbauen und mit Leitern an die Wand zu drücken. Eventuell haben wir ja sogar eine Rettungsplattform auf dem HLF (LF 16). Somit muß ich nicht mehr mit einem freien Fall rechnen und kann auf dem GS-AS Verzichtung und muß eventl. nur noch Rückhalten.

    Retten würde ich den Arbeiter durch aushängen dir Gerüstplattform. Bei drei Meter Höhe, ein paar kräftige Kameraden und er kann mit samt der Plattform in dem RTW veräumt werden.

    Aber wie schon gesagt, es wird nie den Standart-Einsatz geben und man wir immer wieder die Pro's und Con's abwägen müssen.
    Im schlechtesten Fall könnte man noch eine Feuerwehrleine und Feuerwehrgurt/Brustbund (aua) verwenden um das arbeitende Personal im Rahmen des Zulässigen zu sichern.

    Aber im Grunde hast du Recht, einer is einfach zu wenig. :-)
    Geändert von Funkwehrmann (28.05.2008 um 10:12 Uhr)
    MfG
    Daniel
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    ööhhhhm,.....
    Spiele

  4. #4
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    Zitat Zitat von Funkwehrmann Beitrag anzeigen
    Im schlechtesten Fall könnte man noch eine Feuerwehrleine und Feuerwehrgurt/Brustbund (aua) verwenden um das arbeitende Personal zu sichern.
    Nein kann man nicht, meines Wissens nach darf man den nur verwenden wenn es nicht passieren kann dass man frei in den Brustbund fällt
    Also zum beispiel bei Arbeiten auf Dach wenn das Seil VOR der Dachkante endet.
    Bevor man den Kopf schüttelt sollte man sich vergewissern einen zu haben

  5. #5
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    Zitat Zitat von hias Beitrag anzeigen
    Nein kann man nicht, meines Wissens nach darf man den nur verwenden wenn es nicht passieren kann dass man frei in den Brustbund fällt
    Also zum beispiel bei Arbeiten auf Dach wenn das Seil VOR der Dachkante endet.
    Ja, des war jetzt ein wenig unverständlich geschrieben, von meiner Seite her.
    Auch bei der Feuerwehrleine in Verbindung mit dem Gürtel muss man die Einsatzgrenzen kennen und beachten. Auch hier sollte man nicht mal so in das Seil fallen.

    Was ich damit sagen will ist:

    Auch der Gerätesatz - Absturzsicherung ist nicht das "Gerät" schlecht hin, und man sollte andere Methoden und Lösungen im Hinterkopf behalten. Fallen alle anderen Ansätze weg und mir bleibt nichts anderes übrig die Absturzsicherung durchzuführen muß ich das zeitlich, personel, einsatztaktisch verteten können.
    Geändert von Funkwehrmann (28.05.2008 um 10:22 Uhr)
    MfG
    Daniel
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  6. #6
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    Zitat Zitat von überhose Beitrag anzeigen
    Das wird dann blöde, wenn man nicht an der Kante abstürzt, sondern durch das unerkannte Dachfenster o.ä.
    ok blödes beispiel^^
    Aber auf alle Fälle darf und soll man den halt nicht verwenden wenn man in das Seil fallen kann :)

    und wenn ich mal mehr Leute sichern muss als ich GS-AS hab, ähm wo ist das Problem wenn ich mir dazu die Bergwacht alarmiere^^ also zumindest hier im Süden Bayerns gibts da ja genug davon *gg*
    Bevor man den Kopf schüttelt sollte man sich vergewissern einen zu haben

  7. #7
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    Zitat Zitat von hias Beitrag anzeigen
    ok blödes beispiel^^
    Aber auf alle Fälle darf und soll man den halt nicht verwenden wenn man in das Seil fallen kann :)

    und wenn ich mal mehr Leute sichern muss als ich GS-AS hab, ähm wo ist das Problem wenn ich mir dazu die Bergwacht alarmiere^^ also zumindest hier im Süden Bayerns gibts da ja genug davon *gg*
    Bayern Bayern immer des selbe mit de Bayern ;-)

    Würde ich in unserer Region (Baden Würtemberg) auch tuten (hier kein Bergwachteln sondern ein Sonderfall: die Höhenrettung ;-) )

    wer Ironie findet, kann`s behalten

    Gruß Michael
    Der Herr hat die Zeit erschaffen, wir nehmen sie uns ;-)

  8. #8
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    Im endeffekt is ja wohl egal ab ich mir die Bergwachtln (habs gefunden^^) oder eine Höhenrettungsgruppe hinzuhohle, aber imho sollte bei auch Absturzsicherung um einiges besser können als der durchschnittliche Feuerwehrmann.
    Vorteil Bergwacht wär ausserdem dass da doch häufig auch RS dabei sind was grad wenn es um Verletzenversorgung geht doch sehr vorteilhaft sein könnte *gg*

    Also wenn ich sowas hab dann hohl ich mir halt wen der des besser kann, steht ja nirgends geschrieben das Feuerwehrs alles selber und ganz alleine machen muss
    Bevor man den Kopf schüttelt sollte man sich vergewissern einen zu haben

  9. #9
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    Zitat Zitat von Brandbatsch Beitrag anzeigen
    Würde ich in unserer Region (Baden Würtemberg) auch tuten (hier kein Bergwachteln sondern ein Sonderfall: die Höhenrettung ;-) )
    Naja, in "unserer" Region braucht die Höhenrettung aus MA halt ein bisschen. Wie gesagt: der Patient sollte bis zum Eintreffen der HRG schon auf dem Weg in die Klinik sein. Und gerade in unserer Region kann ich mir nicht vorstellen, dass die Leitstelle die HRG gleich mit anfordert :-(
    Also entsteht nochmals eine Verzögerung durch die Nachforderung.

    Worauf ich rauswollte, ist halt: Ist es wirklich sinnvoll, nur einen GS-AS dabei zu haben, oder wäre es nicht besser, gleich derer zwei zu verlasten.

    Klar: einer ist besser als keiner. Aber mit dem Argument räume ich auch den RTW bis auf eine Infusion aus.

    Gruß, Mr. Blaulicht

  10. #10
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    Nun ja, ein schlampig aufgebautes Gerüst (es ist ja schon zum Teil eingebrochen . das war der Grund für den Absturz des Patienten) ist meines Erachtens schon eine gefährdete Einsatzstelle.

  11. #11
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    nächste DL anfordern, einen GS-AS fürn NA, und einen fürn RA (oder noch besser wär ein FWler der auch RS oder RA Ausbildung hat weil evtl geübter im Umgang damit) und gegebenfalls noch ein FW-ler je nach Situation

    DL als Festpunkt nehmen und den Patienten solange er oben beandelt wird gar ned sichern (wie auch und dann Schleifkorbtrage....

    Also möglich wär es wie sinnvoll es ist ist wohl von der Situation vor Ort abhänig
    Bevor man den Kopf schüttelt sollte man sich vergewissern einen zu haben

  12. #12
    faboi Gast
    Zitat Zitat von hias Beitrag anzeigen
    nächste DL anfordern, einen GS-AS fürn NA, und einen fürn RA (oder noch besser wär ein FWler der auch RS oder RA Ausbildung hat weil evtl geübter im Umgang damit) und gegebenfalls noch ein FW-ler je nach Situation

    DL als Festpunkt nehmen und den Patienten solange er oben beandelt wird gar ned sichern (wie auch und dann Schleifkorbtrage....

    Also möglich wär es wie sinnvoll es ist ist wohl von der Situation vor Ort abhänig
    Nen Insidertipp: Was hat ne DL max. Traglast? Alle Elemente in der Abstusi oder HöRett müssen min. 22 kN Bruchlast haben und das in einem System -> das sind 2,2 to und bei zwei Personen oder auch drei multipliziert sich das entsprechend!
    Sind zwar theoretische Werte, aber egal....

    Gruß faboi

  13. #13
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    Zitat Zitat von faboi Beitrag anzeigen
    Nen Insidertipp: Was hat ne DL max. Traglast? Alle Elemente in der Abstusi oder HöRett müssen min. 22 kN Bruchlast haben und das in einem System -> das sind 2,2 to und bei zwei Personen oder auch drei multipliziert sich das entsprechend!
    Sind zwar theoretische Werte, aber egal....

    Gruß faboi
    Ka was die so Traglast hat, der ganze Vorschlag von mir war auch mehr ironisch gemeint^^
    hätt vielleicht a paar Smilies malen sollen^^

    @überhose: Da ich mir nicht vorstellen kann dass wir das jemals so druchführen würden musst da wohl an anderen suchen der a Foto macht davon^^
    Aber der Knoten würd mich auch mal interessieren der dabei rauskommt *gg*
    Bevor man den Kopf schüttelt sollte man sich vergewissern einen zu haben

  14. #14
    Registriert seit
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    Zumindest hat mir ein Multiplikator erzählt, dass eine absturzgefährdete Fläche schon ab einem Meter Höhenunterschied beginnen kann. Naja. Find ich jetzt persönlich übertrieben, aber 3 Meter?

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