Eigentlich ist dies ja kein politisches Forum. Trotzdem wage ich mal den Versuch, einen substantiierten Beitrag einzubringen; sofern die Admins das mittragen.
Multi-Kulti konnte m.E. nie funktionieren, weil die Idee eine Kopfgeburt linker Intelektueller war, die ihre Idee nicht in die Praxis übertagen konnten. Es wurde nie wirklich definiert, was Multi-Kulti sein soll, geschweige denn seine Funktionsweise. So verwechseln wir Deutschen (und nicht nur wir) Toleranz mit Gleichgültigkeit. Solange eine Moschee nicht direkt neben unserem Haus entstehen soll, beschäftigen wir uns damit nicht. Doch wehe, wir sind unmittelbar betroffen: Dann ist´s vorbei mit der Toleranz, und die Abneigung gegen "das Andere" löst diffuse Ängste aus. Und: wir reden gern übereinander, aber nie miteinander. So werden gegenseitige Vorurteile und Pauschalierungen immer weiter zementiert und Ereignisse wie Ludwigshafen bringen an´s Tageslicht, dass wir von "Normalität" noch Lichtjahre entfernt sind.
Bislang wurde immer vermieden, wirklich ehrlich und in gegenseitigem Respekt über Probleme zu reden, die das Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster Herkunft nun einmal mit sich bringt. Wer fordert, daß Menschen aus fremden Ländern wieder dorthin zurückkehren, wenn sie massiv und vielfach gegen elementare Spielregeln verstossen, wird umgehend der rechten Ecke zugerechnet. Niemand will einen Türken abschieben, weil er mal falsch geparkt hat. Wer aber 40, 50 oder mehr schwere Straftaten auf dem Kerbholz hat, will doch offenbar gar nicht "dazugehören". Schlimmer noch: Die paar Ausländer, welche extrem auffällig werden, ziehen ihre rechtschaffenen Landsleute mit in Misskredit.
Solange wir alltägliche Probleme nicht ehrlich und schonungslos gemeinsam angehen;
solange wir uns nicht konsequent von denen trennen, die unsere Regeln ignorieren;
solange Deutsche nicht integrieren wollen und Ausländer nicht integriert werden wollen;
solange wird Multi-Kulti (was immer das sein soll) kläglich scheitern.
Und noch zu mir:
Ich trage eine Glatze; und sie hat mit meiner durch und durch demokratischen Ausrichtung nichts zu tun. Meine Frau kommt nicht aus Deutschland, und unser Sohn hat zwei Pässe.
Trotzdem bin ich dafür, dass Menschen, die andere töten oder mit Drogen handeln und nicht aus Deutschland kommen, aus unserer Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Ihr seht: Die Dinge sind nie eindimensional.
Operative Hektik ersetzt keine geistige Windstille...