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Thema: Anspruchnahme Sonderrechte ohne Leitstellenanweisung

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  1. #1
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    Zitat Zitat von telemanne
    Denn ihr tragt aus eurer Garantenstellung heraus Verantwortung, welche die Leiststelle in diesem Moment nicht hat.
    Moin moin,

    jeder, der berufsmässig im Rettungsdienst arbeitet und und in diesem Rahmen mit einem Notfall "beschäftigt" ist, unterliegt der Garantenpflicht. Das gilt selbstverständlich auch für Leitstellenpersonal. Soviel dazu.

    Zum Thema: "HiloPe": Die Einsätze mit einem solchen Einsatzstichwort sind derartig vielfältig, dass ich diese Entscheidung wirklich ruhigen Gewissens dem Disponenten überlassen würde. Der hat nämlich mit Angehörigen, Polizei etc. telefoniert. Eine hilflose Person kann auch ein Patient sein, der lediglich aus dem Bett gefallen ist und im Moment zwar in einer misslichen Lage aber schmerzfrei ist.

    Zum Thema "Disponentenentscheidung SoRe": Neulich wurden wir (RTW-Besatzung) alarmiert mit dem Stichwort "Apoplex, Anfahrt ohne Signal". Ich habe mich zwar gewundert und auch über die Entscheidung des Disponenten geärgert, dann stellte sich aber bei der Ankunft beim Patienten heraus, dass der Apoplex bereits mehr als 12 Stunden zurück lag. Wie gesagt, in der Regel hat die Leitstelle mehr Infos als die RTW-Besatzung.

    Zum Thema "Information der Leitstelle über Signalfahrten": Die sollte auf jeden Fall immer erfolgen, am besten über Funk. Schon allein aus Dokumentationsgründen. Dazu folgende (wahre) Geschichte: Patient wird vom RTW aufgenommen und und in Richtung Zileklinik transportiert. Der Leitstelle wird dies mitgeteilt mit dem Zusatz, der Transport wäre ohne SoSi. Während der Fahrt verschlechert sich der Zustand des Patienten drastisch. Aufgrund der nur noch kurzen Distanz zur Klinik (< 2 km) entscheidet der RettAss, mit Signal weiterfahren zu lassen, und nicht den Notarzt zu alarmieren. Die Kommunikation zur Leitstelle ist in diesem Moment aufgrund eines Funkproblems (schlechte Verbindung, Leitstelle im Stress) nicht möglich, bis zur Ankunft im Krankenhaus bleibt dies auch so. Eine "Nachinformation" der Leitstelle findet nicht statt. Diese weiß also nix von der Signalfahrt und dokumentiert dementsprechend auch nix.
    Während des Transports wird unter anderem auch eine rote Ampel mit Blitz überfahren. Dies wird allerdings vom Fahrer nicht bemerkt (also der Blitz). Vier Wochen später bekommt der Fahrer Post vom Verkehrsamt wegen eines Rotlichtverstosses. Auf dem Foto ist eindeutig ein RTW zu sehen. Andere Fahrzeuge, die evtl. Platz machen, sieht man nicht. Dummerweise ist das Foto exakt in einem Zeitpunkt entstanden, an dem keines der Blaulichter zu sehen ist. Auf eine Nachfrage bei der Leitstelle wird festgestellt, dass zu diesem Zeitpunkt das entsprechende Fahrzeug ohne Signal (siehe oben) unterwegs war. Shit happens!!! Das Ganze ging gut aus, da sich Verkehrsamt und Rettungsdienst gut verstehen. ;-) Hätte aber auch anders laufen können...

    Gruß, Mr. Blaulicht
    Geändert von Mr. Blaulicht (14.05.2007 um 09:56 Uhr)

  2. #2
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    Zitat Zitat von Mr. Blaulicht
    Während des Transports wird unter anderem auch eine rote Ampel mit Blitz überfahren. Dies wird allerdings vom Fahrer nicht bemerkt (also der Blitz). Vier Wochen später bekommt der Fahrer Post vom Verkehrsamt wegen eines Rotlichtverstosses. Auf dem Foto ist eindeutig ein RTW zu sehen. Andere Fahrzeuge, die evtl. Platz machen, sieht man nicht. Dummerweise ist das Foto exakt in einem Zeitpunkt entstanden, an dem keines der Blaulichter zu sehen ist. Auf eine Nachfrage bei der Leitstelle wird festgestellt, dass zu diesem Zeitpunkt das entsprechende Fahrzeug ohne Signal (siehe oben) unterwegs war. Shit happens!!! Das Ganze ging gut aus, da sich Verkehrsamt und Rettungsdienst gut verstehen. ;-) Hätte aber auch anders laufen können...
    Fahrtenschreiber? Dokumentation im Notfall-Protokoll?

    Ich denke man kann ne fahrt mit Sonder auch anders noch einwandfrei dokumentieren, auch wenn die Leitstelle natürlich wenn möglich informiert werden sollte, wobei ich mir bei 20m vom Patienten entfernt gegen ne Einbahnstraße fahren schon wieder überlegen muss, obs des noch bringt.

    Bis der Disponent sieht, dass ich was will, bin ich da vermutlich schon am Einsatz...

  3. #3
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    Also für mich ist der Fall klar:
    Wenn die ELS den Anruf angenommen hat und entschieden hat dass der Patient nicht vital bedroht ist dann wird normal gefahren! Punkt aus! Der Disponent ist der Einzige der mit dem Patienten gesprochen hat und sich nen Bild hat machen können!

    Es ist unmöglich, dass dann manche auf den Fahrzeugen denken sich über die Anweisung hinwegsetzen zu können nur weil das Einsatzstichwort ja was größeres sein könnte.

  4. #4
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    Zitat Zitat von CarstenDO
    ...Es ist unmöglich, dass dann manche auf den Fahrzeugen denken sich über die Anweisung hinwegsetzen zu können nur weil das Einsatzstichwort ja was größeres sein könnte.
    //Späßle mach an//
    Wir fahren doch so gerne mit Blauerundumleuchte und Musik daher ist uns jedes mittel recht um´s an zu machen
    //Späßle mach aus//

    Daher gibt es diese Anweisungen !!! :-(

    Gruß Michael
    Der Herr hat die Zeit erschaffen, wir nehmen sie uns ;-)

  5. #5
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    @ hannibal:

    Also ich geh erstmal davon aus das der Disponent durch die Annahme des Notrufes mehr Ahnung hat als ich und bei uns haben die alle eine rettungsdienstliche Ausbildung und sind im aktiven RD.

    Ansonsten kennst du unsere Feuerwehr nicht. Wir haben in der Woche für Aachen 10 RTWs besetzt ( 250.00 einwohner ) mit 2 NEFs + 2 Reserve-NAs

    So viel läuft eigentlich parallel nicht ein.
    Sicher fährst du mitm KTW auch mal nicht nur die Oma Brömmelkamp vom KH zurück ins Altenheim sondern hast auch Einweisungen ect. aber wirklich nur extrem selten einen richtigen Notfall oder einen Grund, die Lampen anzumachen.
    Und die Liste was m.M. nach auf den KTWs fehlt ist fast länger als die, was drauf ist. Aber wie gesagt, da sie seltenst für Notfälle gebraucht werden machts nix.

    Beispiel: Apoplex, wichtigstes Ziel ist schnell ins KH mit Stroke zu kommen, der Pat. braucht i.d.R. nur Sauerstoff und nen schnellen Transport.
    Das könnte man demzufolge in vielen Fällen auch mitm KTW fahren, hier kommt immer RTW mit NA.
    Von daher würde sich ein KTW schön Ärger einhandeln, auch wenn er es eigentlich dürfte.

  6. #6
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    Zitat Zitat von CarstenDO
    Also für mich ist der Fall klar:
    Wenn die ELS den Anruf angenommen hat und entschieden hat dass der Patient nicht vital bedroht ist dann wird normal gefahren! Punkt aus! Der Disponent ist der Einzige der mit dem Patienten gesprochen hat und sich nen Bild hat machen können!
    Genau so ist es. Nennen wir es mal anders: Notrufabfrage, Alarmierung und die Entscheidung ob mit oder ohne SoSig fallen in einer ersten " Erkundung " , sehe ich nun kurz vor Eintreffen das die Lage anders ist als dies der Leitstelle bekannt war, Rückmeldung - Taktik ändern - Fertig..!
    Wir draußen sind die Augen der Leitstelle - nicht der Anrufer.

    Gruß Dirk
    Die Wirbelsäule ist ein Knochen, der den Rücken herunter verläuft. Obendrauf sitzt der Kopf, untendrauf sitze ich.

  7. #7
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    Wir reden ja jetzt von der Fahrt allgemein. Normal hab ich ja erst kurz vor Eintreffen die Chance die Lage neu zu bewerten. Wenn es sich dann als notwendig herrausstellt SoSi zu nutzen dann bitte...

  8. #8
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    moment
    hier ging es net um "der disponent sagt ohne, und wir fahren von anfang an mit" sondern "der disponent kann net hellsehen, und auf den letzten 50 meter fahren wir mit, denn wir haben die augen und net er "

    grundsätzlich hat der disponent recht, bis ich die lage erkundet habe
    8 von 10 newbies können nicht suchen und googlen!
    schreib dich nicht ab, lerne suchen und googlen.

    Kinder haben im BOS Funk nichts zu suchen!!!!

  9. #9
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    dann verstehe ich die diskussion nicht.... Ich denke das Verhalten in dem Fall is klar! Wenn ich mich dem Ziel näher und feststelle der ist vital gefährdet dann geb ich Gas.

    Sollte der aber z.B. da stehen, winken und sich z.B. nen Taschentuch an die blutende Nase halten (nur ein Beispiel!!!) dann hat der RTW gefälligst den Umweg zu fahren. Der wird da immer noch stehen wenn der RTW 20 Sekunden später kommt....

  10. #10
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    Zitat Zitat von CarstenDO
    dann verstehe ich die diskussion nicht Ich denke das Verhalten in dem Fall is klar! Wenn ich mich dem Ziel näher und feststelle der ist vital gefährdet dann geb ich Gas.

    Sollte der aber z.B. da stehen, winken und sich z.B. nen Taschentuch an die blutende Nase halten (nur ein Beispiel!!!) dann hat der RTW gefälligst den Umweg zu fahren. Der wird da immer noch stehen wenn der RTW 20 Sekunden später kommt....
    Da gebe ich Dir recht. Ich glaube das im täglichem Geschäft beides vorkommt. Meldung der Leitstelle Anfahrt mit SoRe - beim Eintreffen harmlos also unnötig mit gejaule zu fahren, wie auch Anfahrt ohne SoRe, bei eintreffen Rea....letzteres schon erlebt. Der gesunde Menschenverstand sollte in diesem Milieu nicht zu kurz kommen...
    Die Wirbelsäule ist ein Knochen, der den Rücken herunter verläuft. Obendrauf sitzt der Kopf, untendrauf sitze ich.

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