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Thema: AED Geräte

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Zitat Zitat von Dr.Toppa
    Also eine Argumentation "Pro und Contra AED" ist glaub ich eher überflüssig und auch glaub ich von dir nicht beabsichtigt, oder?
    Was du glaub ich eher meinst, ist "Pro und Contra AED in der Öffentlichkeit (public access)". Deine Erörterung ist ganz gut, aber den Titel solltest du halt eben ändern (meiner Meinung nach).
    AEDs werden ja nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch z.B. auf Sanitätsdiensten oder auch im Krankentransport o.ä. eingesetzt.
    Dass das AED-Gerät an sich sinnvoll ist, ist glaub ich mittlerweile wissenschaftlich belegt und steht daher nicht wirklich zur Diskussion...

    Gruß
    Dr.Toppa
    Moin moin,

    ich glaube schon, dass eine Pro- und Contra-Diskussion beabsichtigt ist, schliesslich handelt es sich um eine Erörterung im Schulfach Deutsch.
    Ausserdem ist die Zielgruppe nicht eine HiOrg, sondern die Öffentlichkeit, in diesem Fall eine Schulklasse. Denen sind AEDs auf SanDiensten egal.
    Ich finde die Diskussion inhaltlich nicht schlecht. Ein paar Argumente könnte man noch anbringen, zum Beispiel der hohe Anschaffungspreis etc.
    Zweitens finde ich Aussagen wie "immer mehr Menschen..." nicht so gut, besser wären Zahlen und Fakten, die man zum Beispiel im Internet oder durch einen Anruf bei einer Herstellerfirm recherchieren kann.
    Gut finde ich, dass dieser Weg genutzt wird, die AEDs auch dem sonst medizinisch nicht so vertrautem Publikum näher zu bringen.
    Was mir als Hinweis noch fehlt, ist, dass ein AED nicht die CPR ersetzt.
    Von der Form her würde ich noch mal drüberschauen und einzelne Passagen umschreiben. Ab und zu wiederholen sich Textteile ("Ein Argument für...").

    Ich persönlich finde AEDs eine tolle Sache, allerdings nur in den Händen von nicht-ausgebildetem Personal, zu dem ich jetzt der Einfachheit halber auch Sanitätshelfer zähle. [bitte nicht schlagen, erst ausreden lassen]. Wer, der nicht täglich Umgang mit der EKG-Diagnostik hat, traut sich eine sichere Interpretation eines EKGs zu und erkennt dabei auch noch sämtliche potentiellen Fehlerquellen, die zu einer Fehleinschätzung der Lage kommen können.
    Geschultes Personal sollte auf jeden Fall eine normale Monitor-Defi-Einheit benutzen.
    Sehr gut finde ich Geräte, die in beiden Modi arbeiten können ( sowohl manuell als auch halbautomatisch).

    Gruß, Mr. Blaulicht

  2. #2
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    Also prinzipiell finde ich das Thema nicht schlecht für eine Erörterung und der Text an sich ist auch ganz gut, leider sind einige Inhaltliche Fehler drin, die man nicht so stehen lassen kann.

    Ein AED bzw. auch ein normaler Defi sind nicht primär zur Herstellung eines normalen Herzrythmuses gedacht, sondern zum durchbrechen der unkontrollierten kontraktion der Herzmuskelzellen. Um einen normalen Herzrythmus wirklich wieder herzustellen muss man innerhalb der ersten Minute (und das ist schon lange) defibrilliert haben, dann ist die Möglichkeit gegeben, dass das Herz von selbst wieder anfängt zu schlagen. Wie oben schon gesagt, mit der Defibrillation versucht man den ungünstigen Zustand des Flimmerns (unkontrollierte Kontraktion des Herzmuskels = hoher Sauerstoffverbrauch) zu durchbrechen um eine Asystolie zu bekommen. D.h. ein AED kann auch nur sinnvoll eingesetzt werden, wenn diejenigen die diesen einsetzen auch eine HLW bzw. CPR durchführen bzw. durchführen können. Daher kann man die Aufstellung von AED's in öffentlichen Einrichtungen und Plätzen auch kritisch betrachten. Weil was bringt mir der Defi, wenn ich keine HLW kann... gut man könnte jetzt sagen, der ist sowieso Tod, wenn man ihm nicht hilft. Wie gesagt ein Streitthema. Ich persönlich bin definitiv für eine Einführung von AED an öffentlichen Plätzen, jedoch sollte dann auch eine breitere Ausbildung im Bereich der CPR durchgeführt werden...

    Des weiteren würde ich einen AED nicht als AED-Gerät bezeichnen sondern einfach als AED = Automatisch Externer Defibrillator.

    Wenn noch Fragen sind, gerne....

  3. #3
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    Hallo,

    also ich bin auch FÜR den AED, da wenn er richtig (bzw überhaupt) eingesetzt wird Leben retten kann und das auch bevor der RD vor Ort ist!

    Aber nun mal zu deiner Erörterung:

    Ich weiß zwar nicht in welcher Klasse du bist aber ich geb mal meinen Senf dazu ab ;)

    1. Du hast zwar eine (zu) lange Einleitung geschrieben, jedoch die Argumente SEHR kurz gehalten! Die Länge dieser würde ich noch mindestens verdoppeln!

    2. So wies ausschaut willst du eine zweigliedrige bzw eine Pro-Contra-Erörterung schreiben allerdings hast du dein Contra-Argument an 2. Stelle der Argumente reingeschrieben! Sinnvoller währe es, wenn du an 1. Stelle das Contra- und dann die Pro-Argumente. Die Pro-Argumente solltest du vom schwächsten zum stärksten aufbauen (nach deiner Meinung!!).

    3. Du solltest noch die Anfänge zu deinen Argumenten ändern! Versuche verschiedene Einleitungen verwenden wie: "ein weiteres Argument währe, desweiteren" usw....

    4. Der Schluss ist ok. Eigene Meinung, Länge ist auch ok

    ps. versuche die Argumente so zu schreiben, dass nicht mehrere in einem stehen!
    MFG Flo

  4. #4
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    Hallo

    Das Thema der Erörterung finde ich grundsätzlich nicht schlecht.
    Ich bin auch für eine Einführung des AED an öffentlichen Plätzen.

    Zu deiner Erörterung:
    Die Einleitung ist definitiv zu lang und enthält zu viele Details.

    Bei den Argumenten fehlen wesentliche Bestandteile
    Die Grundstrucktur eines Argument in einem Deutsch aufsatz sollte immer so aussehen:
    1. Behauptung: Aufstellen des Arguments/der These
    2. Begründung: Vertiefung der Behauptung
    3. Beispiel: Verdeutlichung an einem Bespiel
    4. Folgerung bzw. Rückbezug zur Behauptung

    Die Reihenfolge der Argumente wurde ja bereits angesprochen

    Der Schluss ist gut

    MFG
    Matthias

  5. #5
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    Zitat Zitat von PeterOs
    Wie oben schon gesagt, mit der Defibrillation versucht man den ungünstigen Zustand des Flimmerns (unkontrollierte Kontraktion des Herzmuskels = hoher Sauerstoffverbrauch) zu durchbrechen um eine Asystolie zu bekommen.
    Moin moin,

    vom Prinzip her hast Du recht, auch wenn man diese nur Millisekunden andauernde asystole Phase nicht als Asystolie bezeichnen kann. Das wäre, wie wenn Du die Zeitspanne zwischen der T-Welle und der P-Welle auch als Asystolie bezeichnen würdest.
    Auch muss ein Kammerflimmern nicht in der ersten Minute defibrilliert werden, die neuen Guidelines schreiben sogar vor, erst einmal zwei Minuten eine CPR durchzuführen, BEVOR man schockt.
    Und zusätzlich wird der Defi auch bei einer pulslosen ventrikulären Tachyarrhythmie eingesetzt, nicht nur beim Flimmern.
    Die Anmerkungen meiner Vorredner zum Thema Erörterung sind nicht schlecht, mir kamen diese Ideen auch wieder beim Durchlesen. Na ja, die Schule ist halt schon lange her...

    Gruß, Mr. Blaulicht

  6. #6
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    Zitat Zitat von Mr. Blaulicht
    Moin moin,

    vom Prinzip her hast Du recht, auch wenn man diese nur Millisekunden andauernde asystole Phase nicht als Asystolie bezeichnen kann. Das wäre, wie wenn Du die Zeitspanne zwischen der T-Welle und der P-Welle auch als Asystolie bezeichnen würdest.
    Wie oben schon gesagt, in 98% aller Fälle führt eine Defibrillation nicht zu einem normalen Herzrythmus, sondern dazu, dass das Herz keine Aktion mehr durchführt. Und das heißt meiner Meinung nach Asystolie, ich lasse mich aber auch gerne belehren...

    Zitat Zitat von Mr. Blaulicht
    Auch muss ein Kammerflimmern nicht in der ersten Minute defibrilliert werden, die neuen Guidelines schreiben sogar vor, erst einmal zwei Minuten eine CPR durchzuführen, BEVOR man schockt.
    Habe ich auch nicht gesagt, sondern dass wenn man innerhalb der ersten Minute defibrilliert, die Chance am größten ist, sofort einen normalen Herzrythmus zu bekommen...

    Zitat Zitat von Mr. Blaulicht
    Und zusätzlich wird der Defi auch bei einer pulslosen ventrikulären Tachyarrhythmie eingesetzt, nicht nur beim Flimmern.
    Darauf wollte ich nicht eingehen... :-)

  7. #7
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    Moin moin,

    wollte ja auch nix gegen Dich schreiben (ausser das mit der Asystolie). Ich persönlich war schon bei ein paar Defibrillationen dabei. Eine Asystolie habe ich dabei noch nie beobachtet...

    Gruß, Mr. Blaulicht

  8. #8
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    Was beobachtest du und wo hast du es beoboachtet?? Im Krankenhaus oder im Rettungsdienstbereich??

    Würd mich mal intressieren...

  9. #9
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    Moin moin,

    sowohl als auch. Ausserdem weiss das Herz ja nicht, ob es im Krankenhaus oder in der freien Wildbahn ist ;-)

    Hier ein Auszug aus Wikipedi (ich bin mir über die Glaubhaftigkeit dieses "Lexikons" an sich bewußt):
    Therapieprinzip
    Die Aktivität der Herzmuskelzellen wird durch elektrische Signale gesteuert. Bei den defibrillierbaren Rhythmusstörungen ist die Weiterleitung dieser Reize gestört, so dass im betroffenen Muskelgewebe ungeordnete elektrische Signale gebildet werden.

    Kammerflimmern führt unmittelbar zu einem kompletten Zusammenbruch des Kreislaufs, da aufgrund eines elektrischen Chaos des Herzens eine geordnete und mechanisch effiziente Kontraktion nicht möglich ist. Die einzig effektive Therapie besteht in der Abgabe eines elektrischen Stromimpulses, der Defibrillation. Dass mittels Defibrillation Kammerflimmern beendet werden kann ist seit vielen Jahren bekannt. Die physiologischen Prinzipien, nach denen die Defibrillation wirkt sind dagegen lediglich partiell verstanden. Zwei verschiedene Theorien versuchen, die Defibrillation zu erklären: Einerseits wird angenommen, dass durch Defibrillation einer ausreichend großen Menge des Myokards – es werden etwa 70% angenommen – intramyokardial ‚Barrieren’ aus refraktärem Myokard entstehen. An diesen laufen sich die Fronten der Automatie ‚tot’. Eine weitere Hypothese nimmt an, dass durch die Defibrillation ein grenzwertiger Spannungs-Gradient erzeugt wird (etwa 6 V/cm). Dieser führt zu verlängerter Repolarisation, an der sich die Fronten der Automatie brechen. Tierexperimentelle Befunde sprechen dafür, dass die letztgenannte Hypothese die plausiblere ist. Eine effektive Defibrillation des Kammerflimmerns ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass durch die Schock-Entladung die kreisenden Erregungsfronten beendet werden und höher angeordnete Zentren des Herzrhythmus ihre Funktion wieder aufnehmen. Im Falle einer ineffizienten Defibrillation wird durch den Schock zwar das Kammerflimmern beendet. Aber weil weiter Automatismen um partiell refraktäres Myokard kreisen wird das Kammerflimmern neu initiiert.
    Ein Innere-Dozent hat es mal folgendermassen erklärt:
    "Normalerweise gibt es einen Taktgeber im Herzen, der für Ordnung sorgt. Bei der Arrhythmie oder VF wollen plötzlich ganz viele Muskelzellen dieser Taktgeber sein. Also brät man allenb Myocardzellen eins über. Jeder hört auf zu takten, der Sinusknoten fängt wieder an zu arbeiten und alles ist in Ordnung."
    Sicherlich setzt dies voraus, dass das Reizweiterleitungssystem des Herzens noch größtenteils intakt ist. Ist dies nicht mehr der Fall, wenn zum Beispiel bei einem größeren Infarkt der Sinusknoten zerstört ist, hat man - mit oder ohne Defi - relativ schlechte Chancen, den Patienten wieder zu reanimieren.

    Meine Beobachtungen im Rettungsdienst: Nach einer kurzen Phase ohne Aktivität springt das Herz mit etwas verbreiterten QRS-Komplexen wieder an, eine Erregung zu produzieren. Diese steigert sich von einem sehr bradykarden Rhythmus zur normalen Herzfrequenz. Dies gilt natürlich nur bei erfolgreicher Defibrillation. Bei frustraner Reanimation persistiert das Flimmern, bis es irgendwann zur Asystolie kommt.
    Meine Beobachtungen im Krankenhaus: Beim Blick in den geöffneten Thorax wird das Herz mit internen Paddles geschockt. Es kommt zu einer minimalen Herzkontraktion, der nach sehr kurzer Zeit (< 2 sec) eine regelmässige Herzkontraktion folgt, die zwar erst sehr schwach beginnt, sich aber relativ zügig noprmalisiert. Diese Beobachtungen stammen aus herzchirurgischen Operationen.

    Gruß, Mr. Blaulicht

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