Ok,
das schreit ja nach einer Stellungsnahme. Zugegeben, wenn man nicht direkt selbst in einer JFW tätig ist, bekommt man halt meistens das Negative (wie z. Bsp. dieser Unfall) zu hören. Der positive Aspekt der ganzen Sache geht dabei dann vielfach unter. Item.
@Reissdorf
--> "Vgl. die Zitate…"
Ich wollte damit sagen, dass nicht für jede Übung gleich das Gerätehaus leer geräumt werden soll. Sprich es kann auch Übungen geben, bei denen man auf Fhz verzichten kann. Was aber nicht heisst, dass man sie für eine Fahrzeugspezifische Ausbildung (z.Bsp. Löschdienst) nicht brauchen darf.
Und es gibt JFW die für eine Leiternübung, welche 100m vom Gerätehaus entfernt stattfindet, drei Fhz aus der Halle fahren. Macht das Sinn??? Ich denke nicht. Wodurch auch gleich klar sein dürfte was ich mit einem „nötigen Minimum“ gemeint habe. So kann man nämlich auch das Risiko von Unfug und Unfällen mit Fhz und Gerätschaften (PA) reduzieren. Zudem bleiben die nicht „benötigten“ Fhz einsatzbereit.
--> „Man hört, so so. “
Lobenswert wenn das bei dir nicht vorkommt. Wirklich. Denkst du aber alle seien so vorbildlich wie du? Es gibt Polizeiprotokolle mit Vernehmungen von JFW-Leitern welche so Sachen gemacht haben, und dafür gerügt wurden, weil sich Leute beschwerten (zu recht in meinen Augen). Das gibt’s schlussendlich wohl mehr als du denkst. Hier muss man aber hinzufügen, dass es meist wohl auch die Leiter sind, welche Spass daran haben „endlich“ wieder einmal mit SoSi zu fahren, und damit eben in Kauf nehmen, dass die Jugendlichen auch geil auf solche Fahrten werden (siehe Thread-Thema).
--> „Deine Jungs wissen…“
Auch hier vorbildlich. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Jedes kleine Kind ist fasziniert von den vielen Feuerwehr-, Polizei und Rettungswagen. Oder anders gesagt, welches Kind träumt nicht davon mal in so einem Fahrzeug mitzufahren. Soll ja auch so sein. Aber wenn sie dann erst mal auf den Geschmack kommen … Und hiermit ein grosses Lob an deine Jungs, wenn die das mit dem wiederbeladen so im Griff haben. Zeugt wohl auch von einer guten „Führung“. Aber wenn die „Führung“ nicht so vorbildlich ist, werden die Fahrzeuge dann eben doch schnell zum Spassobjekt …
So und nun noch meine Meinung zum Institut der Jugendfeuerwehr:
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Jugendliche eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung haben, sei es nun bei der JFW, den Pfadfindern oder im Fussballverein. Negativbeispiele von Jugendlichen ohne entsprechende Tätigkeiten gibt’s genug.
Sicherlich ist es auch gut, wenn Jugendliche lernen, mit Feuer umzugehen, und Leben zu retten. Da wird einem im Fussballverein wohl weniger Sozialkompetenz vermittelt.
Trotzdem finde ich sollte man nebst dem Ausrufezeichen auch ein Fragezeichen hinter die Jugendfeuerwehr setzen. Die Feuerwehr ist nicht einfach nur so ein Verein, sondern ein professionelles Rettungs- und Schutzinstitut. Dafür braucht es in meinen Augen eine gewisse Reife. Auch wenn die JFW keine Einsätze leistet, werden sie doch genau auf diese Aufgaben getrimmt. Anstatt, dass man sich mit einer gewissen Lebenserfahrung dieser Aufgabe stellt.
Grundsätzlich aber habe ich nichts gegen die JFW, aber es gibt nun mal solche Wehren, welche ohne JFW wohl besser bedient wären, weil ihnen die kompetente Führung fehlt. Und genau daraus entstehen dann Übermut und Einsatzgeilheit. Deshalb ein leichtes Fragezeichen…
Fazit: Schwarze Schafe gibt es überall, schade nur, dass sie den Ruf derer kaputt machen, die ihren Job eigentlich ganz ordentlich machen würden.
marlon
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Albert Einstein (1879 – 1955)