Prinzipiell bin ich erstmal gegen die Gabe eines Analgetikums durch den RA. Gründe dafür wurden hier bereits genannt, so empfinde ich einfach die Ausbildung als nicht ausreichend.
Man muss sich ja auch mal vor Auge halten, was der Grund für die Schmerzen sind. Ist es ein Myokardinfarkt, ein Trauma oder meinetwegen "nur" eine Nierenkolik? Schließt ein gewisser Schmerz nicht gleichzeitig eine Bedrohung der Vitalfunktionen mit ein?
Meiner Meinung nach sollte ersteinmal die Qualität des nicht-ärztlichen Rettungsdienstes gesteigert werden. Ich kenne RA's, die schreiben Hämatom "Hermatomm"! Und das ist nicht nur ein Einzelfall, andere geben Nitro bei Pat. Z.n. generalisiertem Krampfanfall zur RR-Senkung! Das sind sachen, da finde ich es beschämend, über weitere Kompetenzen zu sprechen.
Auch ist die Frage, ob eine Analgesie durch den RA überhaupt sinnvoll ist. In der Regel wird bei entsprechender Notfallsituation bereits das NEF mitalarmiert, selbst bei einer Nachforderung hat der Patient oft länger die Schmerzen, als die Anfahrt des NA dauert. Dabei schiele ich besonders auf das typische unklare Abdomen, mit dem sich die Patienten schon seit längerer Zeit herumplagen, bis sie den RD rufen. Bei einer internistischen Erkrankung wie einem Myokardinfarkt oder einer Lungenembolie stellt sich die Analgesie insofern schwerer dar, weil (IMHO) BTM's nicht in der Notkompetenz freigegeben werden. Und bei einem entsprechendem Trauma ist ein NA sicherlich auch nicht unnötig...
Also, erstmal die allgemeine Qualität des Rettungsdienstes verbessern und dann über Erweiterung der Kompetenzen reden. Mir wäre es schon genug, wenn man als RA nicht von Ärzten und Pflegepersonal als "Krankenwagenfahrer" gesehen wird...