Hallo!
Driss! Ist eine schlechte Kombination Schaltnetzteil und "nicht mein Fachgebiet".
Die Dinger sind nämlich ekelig.
Man kann in Schaltnetzteile richtig tief analysieren und jedes noch so keine Fehlerchen finden, wenn man da mit nem guten Oszi drinn misst.
Aber...das geht nur mit Trenntrafo, wenn das Netzteil absolut galvanisch von dem PE getrennt ist.
Sonst ist die Gefahr exorbitant hoch das man nur noch einen weißen Blitz sieht.
Daher begnüge ich mich bei Schaltnetzeilen immer mit einem guten Multimeter mit anständigen Meßstrippen denen ich locker 500V und mehr zutraue.
Geht auch...setzt aber Erfahrung vorraus:
Gucken ob auf der 230V-Seite die Gleichrichter noch einen gleichmäßigen Spannungsabfall haben. Spannungslos mit Diodenmessung sollten alle gleichmäßig in Flußrichtung zwischen 5xx-6xxmV liegen. Liegt eine deutlich höher oder niedriger: Austauschen!
Nicht selten ist auch auf 230V-Ebene ein Heißleiter als Einschaltstrombegrenzung verbaut der hin und wieder defekt ist. Erkennbar daran das er ungewöhnlich hochohmig ist, und sich auch bei Erwärmung daran nichts ändert.
Als nächstes Anlaufwiderstand und Stützkondensator für den primärseitigen Schaltwandler suchen und messen. Nicht selten wird der Anlaufwiderstand manchmal zu hochohmig durch überhitzung.
Bis hier hin ist es als Meßhilfe teilweise Hilfreich, wenn man auf dem 230V-Eingang eine Spannung zwischen 12~24V aus einem Labornetzteil anlegt und die Spannungsabfälle in der 230V-Ebene sucht.
Man kann dann den komletten primärseitigen Strompfad von Kaltgerätebuchse über Gleichrichter, Siebelko, am Regler entlang bis hin zum Schalttransistor und Übertrager gefahrlos messen, was eben am 230V Stromnetz selbst für erfahrene Techniker kaum - bzw nur sehr aufwendig - möglich wäre.
Ja gut, auf der Sekundärseite ist dann also nochmal ein Schaltregler der eben +15V, -15V und +5,2V erzeugt.
Aber dort scheint ja bei dir alles noch OK zu sein, wenn der Meßplatz mit externen 12V problemlos läuft.
Der von dir beschriebene Fehler deutet eher auf das erste SNT hin welches von 230V runter auf die Fremdspeisungsebene regelt.
Und Achtung: Das müssen nicht zwingend die 12V sein die anschließbar sind.
Schau nochmal genau nach welcher Spannungsbereich an der Fremdspannungsbuchse steht. Denn um den Wirkunksgrad aller Schaltregler möglichst hoch zu legen, verwendet man meißt mehr als 12V in dieser Zwischenebene, um die Ströme dort gering zu halten.
Nunja, die warscheinlichkeit ist hoch das auch ein paar Halbleiter hin sind.
Aber mit den Kondensatortausch kannst du zumindest nichts falsch machen.
Im Gegenteil...ist eine gute Übung.
Denn willst du das Teil noch ein paar Jahre im Wirkbetrieb nutzen, werden dir nacheinander sämtliche Module im Meßplatz ausfallen, wo dann sowas zu sehen sein wird:
http://www.sm5ylg.com/images/SI4015/SI4015_10_tn.jpg
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser