Hallo!
Für viel mehr sind weder Handscanner noch portable Aufsteckantennen gedacht.
Auch im Betriebsfunk haben Handgeräte untereinander selten mehr als 5~7Km zueinander, mit endsprechenden Festststationen bzw. Relais eben deutlich mehr, aber auch nur so grob 20-40Km je nach Frequenzband.
Mal als kleines Beispiel:
Mit einer beliebigen Aufsteckantenne an einem Handgerät kannst du anständige Feststationen und Relaisausgaben (abhängig vom Standort/Mauerwerk) für gewöhnlich im Radius von 10~20Km hören...mit endsprechendem Standort z.B. am Fenster.
Willst du Fahrzeuge empfangen, liegt das maximal erreichbare bei vielleicht 3~6Km, Handfunkgeräte deutlich weniger.
Will man deutlich mehr, also z.B. Relaisaussgaben und Feststationen aus deutlich über ~15Km und Fahrzeuge zumindestens größtenteils im Radius von deutlich über 6Km usw. geht das nicht mehr mit Handscanner und Aufsteckantenne.
Siehe den Tip von Wolfgang.
Wellenlänge berechnen mit 300/xxxMHz = Wellenlänge in Meter.
Diese teilst du durch 4 und das ist dann die optimale Länge der Teleskopantenne.
Mit Verkürzungsfaktor und 10mm mehr oder weniger ist absolut unkritisch, man sollte aber beachten:
Je tiefer die Frequenz, also je länger die Antenne, um so schmalbandiger wird sie.
Ziehst du eine Teleskopantenne auf ca. 17-18cm aus und nutzt dabei nur die dicksten Elemente, reicht diese Form für deutlich mehr als das gesammte 70cm Band. Also egal ob 430, 470 oder gar 380 und 520MHz fällt da locker mit rein.
Bei 2m ist das schon deutlich schmalbandiger, da braucht es mindestens drei unterschiedliche Längen um wirklich 144-174MHz ab zu decken, für 4m reicht eine Länge vielleicht gerade noch für 5MHz Bandbreite optimal.
Innerhalb einer Wohnung lohnt sich keinerlei Kaufantenne.
Diverse Basteleien mit aufgehängten oder mit Tesafilm auf ein Fenster geklebt kostet maximal einstellige Euro und bringt 10 mal mehr als Zimmerantennen im Bereich 70-xxx€!
Mal so nebenbei:
Das allermeißte was man an Breitbandantennen kaufen kann, ist in meinen Augen lediglich optischer Dachschmuck mit Blitzfangfunktion.
Oder anders ausgedrückt: Es gibt keine wirklich _kompakte_ Antenne die 4m, 2m und 70cm brauchbar abdeckt.
Beides Kleiderstangen, mehr nicht...
Die DX2000 wird z.B. beworben mit dem Frequenzbereich "100kHz bis 1500MHz".
Nunja, rein physikalisch kann sie überhaupt erst als Monopol mit viel zu wenig Masse ab grob 40MHz anfangen. Die Obergrenze von 1500MHz ist mit soeinem Fieberglasrohr egal mit welchem Innenleben nicht machbar, die PL-Buchse taugt bei Standard-Qualität bis 180MHz, bei Präzizions-Buchse (z.B. Telegärtner) bis 470MHz, aber eine PL-Verbindung wo noch anständig 1GHz oder gar 1,5GHz geht gibt es nicht.
Das sind alles keine originalen Discone-Antennen, sondern ferfremdete mit zusätzlichem Strahler oben drauf. Das Diskone-Prinzip ist dafür nicht gedacht.
Mit dem Discone-Prinzip lässt sich problemlos eine Antenne bauen die eine Bandbreite von 10:1 hat.
Also problemlos von sagen wir mal 80MHz bis 800MHz optimal funktioniert.
Allerdings wäre solch ein Teil verflixt wuchtig von den Ausmaßen.
Kompakt und 4m tauglich schließt sich schonmal weitestgehend aus.
Wolfgangs in Kleinsere gebauten Zweibandantennen währe der wohl beste Kompromiss, allerdings sind die sehr schmalbandig.
Da du dich auch für 70cm interessierst, nehme ich mal an das deine Interessen weit über die reinen BOS-Bänder hinaus gehen. Und 68-88MHz sowie 144-174MHz geht schonmal garnicht in kompakt.
Mein Standardtip dafür:
Generell Dachantennen, und zwar drei Stück.
Eine für 4m, eine für 2m und eine für 70cm. Können problemlos über eine Frequenzweiche zusammen gelegt werden auf ein Kabel.
Allerdings hängt man an sowas nicht unbedingt einen Handscanner, sondern eher was stationäres und kräftiges.
Das kommt vor allem durch das massive Blendwerk der Werbetexter die allerlei Wolmilchsau-Antennen in möglichst großen Stückzahlen verkaufen wollen.
Und es gibt sogar zahlreiche Scanneruser die mit der Multiscan DX und merkwürdigen Antennen-Skruplturen absolut zufrieden sind.
Diese können es nicht besser beurteilen, weil sie das Funktionsprinzip einer Antenne nie näher betrachtet haben.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser