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Thema: Macht ein Larynxtubus-Set für die Freiwillige Feuerwehr Sinn?

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  1. #1
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    Macht ein Larynxtubus-Set für die Freiwillige Feuerwehr Sinn?

    Mahlzeit miteinander!

    Ich befinde mich gerade in der Ausbildung zum Rettungssanitäter und habe heute beim Fachlehrgang Rettungsdienst meine ersten praktischen Erfahrungen am Larynxtubus gemacht. An der Intubierpuppe machte das einen recht simplen, aber doch sehr effektiven Eindruck, wenn man mit dem Ambu-Beutel mal keine Luft in den Patienten bekommt und der Rettungsdienst an der Einsatzstelle noch auf sich warten lässt.

    Wir haben in der Feuerwehr ne kleine Sanitasche, in der sich unter anderem ein Ambu-Beutel befindet. Ich hab mich soeben bisschen schlau gemacht und ein Larynxtuben-Set mit 3 Tuben, Blockerspritze, Gleitmittel und Thomas-Holder in einem großen Internetauktionshaus gefunden.

    Macht so eine Anschaffung denn überhaupt Sinn? Ich sehs persönlich so, dass dieses Set mit großer Wahrscheinlichkeit eh nicht zum Einsatz kommen wird...aber für den Fall dass es gebraucht wird, ist es da und kann verwendet werden, was ja durchaus sinnvoll ist.

    Wie sehen Feuerwehrleute, die schon damit Erfahrungen sammeln konnten, aber auch neutrale Kameraden diese Thematik?

  2. #2
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    Welche Qualis habt ihr in der Feuerwehr?

  3. #3
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    Rettungssanitäter. Mit dieser Qualifikation darf man ja (laut den Dozenten im FL RD) einen Larynxtubus einsetzen.

  4. #4
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    Wie sieht die Quali deiner Kollegen aus?
    Wenn ihr nur EH-Ausbildungen habt, definitiv NEIN
    Der Umgang mit dem Laryngstubus sollte mindestens 3 mal im Jahr intensiv geübt werden. Zusätzlich zur HLW und co. Ich glaube kaum, daß einfache FWs den Aufwand zusätzlich zum EH-Training machen werden.
    Gibt es keine SEG oder HvO-Gruppe vor Ort, die mitalarmiert werden kann?

  5. #5
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    Zitat Zitat von 12fly Beitrag anzeigen
    Wie sieht die Quali deiner Kollegen aus?
    Wenn ihr nur EH-Ausbildungen habt, definitiv NEIN
    Der Umgang mit dem Laryngstubus sollte mindestens 3 mal im Jahr intensiv geübt werden. Zusätzlich zur HLW und co. Ich glaube kaum, daß einfache FWs den Aufwand zusätzlich zum EH-Training machen werden.
    Gibt es keine SEG oder HvO-Gruppe vor Ort, die mitalarmiert werden kann?
    Mir ist schon klar, dass sich nur Rettungssanitäter an eine Intubation mit dem Larynxtubus machen dürfen. Diese fahren auch ehrenamtlich beim RD und haben deshalb regelmäßig damit zu tun.

    Im Nachbarort gibts zwar eine Rettungswache, wenn deren RTW allerdings gerade unpässlich ist (anderer Einsatz, oder im 25km entfernten Krankenhaus), ist der nächste RTW 20 Kilometer entfernt. Um die Zeit bis zum Eintreffen des RTW überbrücken zu können, haben wir einen Ambu-Beutel. Quasi als Upgrade sind mir heute die Larynxtuben ins Auge gefallen.

  6. #6
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    Salut.

    Seid ihr in der Leitstelle als offizielles First Responder Team in der AAO ?

    (Selbst hier in Essen fahren ab und zu Feuerwehrfahrzeuge FR-Einsätze, da ja die
    RD-Quali vorhanden sind und die dafür vorgesehenen Fahrzeuge mit ensprechender
    Tasche ausgestattet sind.)

    Was sagt zu dem Ausstattungswunsch eure im Rettungsdienst verantwortliche Stelle?
    (Arzt, Leiter RD, sonstige wichtige Leute)

    Ich denke das man bei der Feuerwehr davon ausgehen kann, das nur eine entsprechend
    qualifizierte Kraft das "Ding" anfasst - ich gehe als TM ohne AG-Schein ja auch nicht
    los und setze mir im Einsatz die Flasche auf den Rücken..

    Wichtiger ist m.E., das ihr bei der höheren Instanz anfragt, ob es Sinn macht, nicht hier
    im Forum - hier kann man höchstens ergänzende Argumente finden ;)

    Stell dir vor, da kaufst du nun regelmässig für die -sind es immer noch 23 EUR für den
    Grösse 3?- Tuben, die nie benutzt werden, und entweder meckert wer, weils Geld weg
    ist, oder es meckert mal einer "huch, wieso hat der Patient son Ding im Hals, sowas habt
    ihr doch laut Liste nicht !?" ..

    Was ausser dem Beutel habt ihr denn noch in der Notfalltasche ? DIN-Rucksack?

    Gruss,
    Tim
    --
    In a world without walls and fences, who needs Windows and Gates ??

    Meine private Webseite: http://www.db1jat.org

  7. #7
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    Zitat Zitat von Shinzon Beitrag anzeigen
    Salut.

    Seid ihr in der Leitstelle als offizielles First Responder Team in der AAO ?
    nein. Wir sind ne ganz normale FF ohne FR. Meiner persönlichen Meinung nach wird das Thema Erste Hilfe bei der Feuerwehr viel zu sehr vernachlässigt. Auch bei Freiwilligen Feuerwehren sollten Leute einfachere Sanitätshandgriffe beherrschen, die über die Erste Hilfe hinausgehen. Nicht erst einmal kam es vor, dass wir Dienst im Gerätehaus hatten und jemand aus der Nachbarschaft kam, um einen medizinischen Notfall zu melden. Natürlich wäre ein schneller Notruf via 112 da die bessere Adresse gewesen, aber erzähl das mal gerade Leuten des älteren Semesters aufm Land....


    Was sagt zu dem Ausstattungswunsch eure im Rettungsdienst verantwortliche Stelle?
    (Arzt, Leiter RD, sonstige wichtige Leute)
    ähm...ich hab mir erst heute im Fachlehrgang so n bisschen Gedanken gemacht...ein Kumpel von mir, der auch in einer FF aktiv ist und nebenher ehrenamtlich als RS arbeitet, steht der Idee nicht abgeneigt gegenüber.


    Wichtiger ist m.E., das ihr bei der höheren Instanz anfragt, ob es Sinn macht, nicht hier
    im Forum - hier kann man höchstens ergänzende Argumente finden ;)

    Stell dir vor, da kaufst du nun regelmässig für die -sind es immer noch 23 EUR für den
    Grösse 3?- Tuben, die nie benutzt werden, und entweder meckert wer, weils Geld weg
    ist, oder es meckert mal einer "huch, wieso hat der Patient son Ding im Hals, sowas habt
    ihr doch laut Liste nicht !?" ..
    zweiteres war genau meine Intention. Ich will durch diesen Thread einfach Meinungen einholen, mehr nicht. Wie oft muss man denn die Utensilien ersetzen? Haben die eine Mindesthaltbarkeit? Wohl schon, die Weichmacher in den Cuffs werden sich wohl verflüchtigen...

    Was ausser dem Beutel habt ihr denn noch in der Notfalltasche ? DIN-Rucksack?
    Verbandszeug, ein Infusionsbeutel is noch drin, bisschen Kleinkram eben. Mir gehts in erster Linie darum, dass ich ne HLW bis der RD eintrifft, auch dann durchführen kann, wenn ich über den Ambu-Beutel warum auch immer nicht beatmen kann.

  8. #8
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    Die Leitlinien empfehlen derzeit sogar den LT vor der Maskenbeatmung einzusetzen. Da bei einer Maskenbeatmung der Magen viel zu schnell überbläht wird, und somit es dort sehr schnell zu einer aspiration kommen kann.

    Eine Frage steht immer noch offen im Raum:
    Gibt es bei euch im Ort Hi-Orgs mit einer SEG oder HvO, die bei eurer Alarmierung mitalarmiert werden können?
    Wie viele Kollegen mit einer besseren EH-Ausbilung (SanH, RH, RS ...) habt ihr in euren Reihen? Wie zuverlässing sind sie?
    Wieviele Einsätze im Jahr habt ihr ca?

  9. #9
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    Zitat Zitat von TropicOrange Beitrag anzeigen
    Mir ist schon klar, dass sich nur Rettungssanitäter an eine Intubation mit dem Larynxtubus machen dürfen. Diese fahren auch ehrenamtlich beim RD und haben deshalb regelmäßig damit zu tun.

    Im Nachbarort gibts zwar eine Rettungswache, wenn deren RTW allerdings gerade unpässlich ist (anderer Einsatz, oder im 25km entfernten Krankenhaus), ist der nächste RTW 20 Kilometer entfernt. Um die Zeit bis zum Eintreffen des RTW überbrücken zu können, haben wir einen Ambu-Beutel. Quasi als Upgrade sind mir heute die Larynxtuben ins Auge gefallen.
    FALSCH!!!
    Ein Larynytubus kann jeder schieben, der darin geschult ist. Aber diese Schulung muss regelmäßig sein, und auch dokumentiert. Teilweise ist dies schon Bestandteil der SanH bzw Einsatzsanitäterausbildung. Aber eine einmalige Schulung reicht noch lange nicht, um mit diesem Teil draußen sicher umzugehen.
    Zudem muss die FW, wenn sie diese Teile vorhält dafür sorge tragen, daß die Kamerader darauf geschult werden. Dh entweder selbst schulen, oder sie zu entsprechenden Kursen schicken.

  10. #10
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    Zitat Zitat von 12fly Beitrag anzeigen
    FALSCH!!!
    Ein Larynytubus kann jeder schieben, der darin geschult ist. Aber diese Schulung muss regelmäßig sein, und auch dokumentiert. Teilweise ist dies schon Bestandteil der SanH bzw Einsatzsanitäterausbildung. Aber eine einmalige Schulung reicht noch lange nicht, um mit diesem Teil draußen sicher umzugehen.
    Zudem muss die FW, wenn sie diese Teile vorhält dafür sorge tragen, daß die Kamerader darauf geschult werden. Dh entweder selbst schulen, oder sie zu entsprechenden Kursen schicken.
    ok, danke für die neue Info, das wusste ich noch nicht. Wo steht das?

  11. #11
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    Du darfst auch nen Endotrachealtubus schieben, wenn du darin geübt bist. Dazu musst du kein RA sein. EH-Kurs und die nötige Übung reichen dafür völlig aus. Du musst nur wissen, was du wann zu tun hast, und wann nicht.

    Zum rest, nimm mal Kontakt zu VBM auf. Die müssten dir weiter helfen können.

  12. #12
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    Zitat Zitat von 12fly Beitrag anzeigen
    FALSCH!!!
    Ein Larynytubus kann jeder schieben, der darin geschult ist. Aber diese Schulung muss regelmäßig sein, und auch dokumentiert. Teilweise ist dies schon Bestandteil der SanH bzw Einsatzsanitäterausbildung. Aber eine einmalige Schulung reicht noch lange nicht, um mit diesem Teil draußen sicher umzugehen.
    Zudem muss die FW, wenn sie diese Teile vorhält dafür sorge tragen, daß die Kamerader darauf geschult werden. Dh entweder selbst schulen, oder sie zu entsprechenden Kursen schicken.
    Ebenfalls falsch!!

    Schulung allein reicht nicht - im Falle eines Fehlers zählt der Nachweis der Durchführung - sonst nichts - du musst quasi die Erlaubnis dazu haben. Einfach mal 1-2x an ner Puppe machen und dann die Erlaubnis am Menschen haben?? Das akzeptiert kein Gericht.

  13. #13
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    Nachweis der Durchführung?!....und wie soll die Durchführung in der Doku auftauchen?
    Wir machen auf unseren HVO-Protokollen max. ein Kreuz bei "Beatmung", das wars. Da steht nirgendwo namentlich "Anlage eines Larynxtubus durch Helfer xy". was also tun? Protokolle umfangreicher gestalten? "Intubationsheftchen" für jeden Helfer? Wie soll man das dann nachweisen bzw wie wird es in der Praxis gehandhabt?

  14. #14
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    Zitat Zitat von TropicOrange Beitrag anzeigen
    Macht so eine Anschaffung denn überhaupt Sinn? Ich sehs persönlich so, dass dieses Set mit großer Wahrscheinlichkeit eh nicht zum Einsatz kommen wird...aber für den Fall dass es gebraucht wird, ist es da und kann verwendet werden, was ja durchaus sinnvoll ist.
    Es ist hier im Thread schon einiges gesagt worden, hier meine Sicht:
    • Der LT kann mit entsprechendem ergänzenden Material ("Gänsegurgel") eine sinnvolle Alternative zur Beutel/Maske-Beatmung sein.
    • Für die Anwendung des LT müssen die Leute eine Erstschulung bekommen. Wiederholungsschulungen sind sinnvoll, aber rechtlich (MPG, MPBetreibV) nicht explizit gefordert.
    • Die Kostenfrage, auch die der Folgekosten und die der Ausbildung, müssen geklärt sein/werden.
    • Auch eine suffiziente Beutel/Maske-Beatmung muss trainiert werden.
    • Kommt der LT voraussichtlich (Einsatzzahlen!?) nur alle paar Jahre zum Einsatz, sollte intensiv über das Kosten-Nutzen-Verhältnis nachgedacht werden, hier wäre eine regelmäßige Schulung/Unterweisung in der Beutel/Maske-Beatmung sicherlich sinnvoller.
    • Eventuell ist eine Zusammenarbeit mit dem örtlichen Rettungsdienst möglich, wenn dieser den LT einsetzt (z.B. Materialwälzung, Ersatzmaterial bei Einsatz)


    Mehr fällt mir gerade nicht dazu ein ...
    Beste Grüße, Udo
    -----------------
    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. (frei nach Kurt Tucholsky)
    Sapere aude! (Horaz)

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