Umfrageergebnis anzeigen: Was haltet ihr von zusammengelegten Rettungsleitstellen?

Teilnehmer
51. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, diese Einrichtungen sind praxistauglich und sinnvoll.

    33 64,71%
  • Nein, diese Einrichtungen sind eher das Gegenteil und nicht praxistauglich.

    18 35,29%
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Ergebnis 1 bis 15 von 31

Thema: Zusammengelegte Rettungsleitstellen - praxistauglich & sinnvoll?

  1. #1
    Buschfunker Gast

    Zusammengelegte Rettungsleitstellen - praxistauglich & sinnvoll?

    Hallo Forumgemeinde,

    Ich lese hier im Forum immer öfter verschiedene Beiträge und Themen aus dem Bereich "Zusammenlegung von Rettungsleitstellen". Mir ist dabei aufgefallen, dass die Meinungen bei dieser Zusammenlegung in die verschiedensten Richtungen gehen.

    Mich würde daher mal Eure Meinung zu dieser komplexen und brisanten Thematik hören. Aber ich bitte Euch darum, sachlich und vernünftig dabei zu bleiben. Weiter habe ich auch zusätzlich eine kleine Umfrage beigefügt, an der ihr gern teilnehmen dürft.

    Aber nun meine Meinung zu der ganzen Thematik. Bisher bin ich noch nicht in den Genuss einer solchen zusammengelegten Leitstelle gekommen. Deshalb kann ich auch nur teilweise darüber urteilen. Was mir persönlich aber auffält ist, dass immer mehr versucht wird kostengünstiger und effizienter zu arbeiten. Allerdings sehe ich hier Vor- und Nachteile.
    Mir schwirrt immer der Gedanken mit dem Ortsunkundigen Disponentem im Kopf und die kleinen Kinderkrankenheiten die so eine zusammengelegte Leitstelle mit sich bringt. Beispiele gab es hier in den letzten Tagen genug.

    Weiter ist für mich fraglich, wie das ganze System bei einem Komplettausfall noch Wirkungsvoll greifen soll. Sicherlich wird es Rückfallebenen geben, aber sind diese Rückfall eben auch wirklich praxistauglich?

    Es ist in meinen Augen immerhin ein Unterschied, ob eine Leitstelle nur einen Landkreis versorgen und disponieren muss, oder ob es sich um eine zusammengelegte Leitstelle handelt, die weitaus mehr wie nur einen oder zwei Landkreise abdeckt.

    Ich kenne halt nur die gute alte Zeit, wo man bei einem Ausfall der Technik einfach einen Zettel genommen hat, dass ganze Geschehen aufgeschrieben hat - den Alarmierungsordner zur Hand genommen hat und dann wild und manuell mit dem Alarmgeber gearbeitet hat.

    Irgendwie habe ich Vorurteile bei solch einer Zusammenlegung. Aber ich bin zuversichtlich, dass es hier den ein oder anderen gibt, der mich in der Hinsicht vielleicht doch umstimmen kann.
    Geändert von Buschfunker (01.01.2010 um 21:39 Uhr) Grund: Korrektur

  2. #2
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    Die sächsische Polizei hat ihre Leitstellenzusammenlegung bereits seit ein paar Jahren hinter sich. Selbstverständlich läuft alles völlig problemlos.

    Hierbei handelt es sich genauso selbstverständlich nur um üble Westpropaganda:

    http://www.mdr.de/fakt/4400568.html
    http://www.mdr.de/fakt/5443008.html

    Auch in der Bundeshauptstadt läuft alles wie geschmiert:

    http://www.taz.de/regional/berlin/ak...warteschleife/
    http://www.morgenpost.de/berlin/arti...eschleife.html

    Die anderen Links, die hier schon gepostet wurden, hast Du ja offenbar schon gelesen.

    MfG

    Frank
    Kontaktaufnahme bitte per Mail. Danke!

  3. #3
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    Probleme gibts mit Sicherheit bei Zusammenlegungen mit Kinderkrankheiten oder der Eingabe von Daten z.B. AOO.
    Die Frage ist wie man damit umgeht, ob man in den Einheiten versucht zu unterstützen oder pauschal gegen alles ist was das Alte verändert.
    Die Frage mit den Disponenten die Ortskenntnisse haben stellt sich für mich nicht. Denn es kann mir niemand erzählen, dass ein Disponent in Hambrg, Berlin oder sonst einer Großstadt jede Straße mit "Vor- und Nachnamen" kennt.
    Wenn mehrere Leitstellen/Kreise zusammengelegt werden, dann ist das vom Einsatzaufkommen mit Sicherheit ähnlich wie in einer großen Stadt. Das Ganze spielt sich dann auf einer größeren Fläche ab.

  4. #4
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    Auch hier gebe ich gerne den Link zu unserer "Geschichte", gerade 4 Wochen her:

    http://www.funkmeldesystem.de/foren/...ad.php?t=45853

    oder einfach mal bei Google "Panne Rettungsleitstelle" eingeben und staunen, was so alles passiert...


    PS: Unser "Problem" soll gelöst worden sein, Fehler soll an einer falsch eingepflegten AAO gelegen haben.(obwohl von uns nicht geändert und hundertausendmal vorher auch funktioniert hat)

    *Edit= Mein 400. Beitrag =)
    Gruß
    L-S

  5. #5
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    Ich berichte mal fürs "kleine", niht mehrere Landkreise sondern "nur" den Landkreis und die Stadt Hannover zur "Region Hannover":

    Vorteile:
    • "Chef" aller ist jetzt der Regionsbrandmeister (alter KreisBM), der Chef der BF ist nur noch einer der stv.
    • bei Großschaden muss nur noch ein HVB-Stab gebildet werden, der sich an einem Ort trifft.
    • ... to be continued


    Nachteile:
    • Ortsunkundige Disponenten, die Stadt/BF kennen noch nicht einmal die 21 Kommunen
      • Notruf über 112: "In Neustadt am Rübenberge liegt ein Baum quer auf der Bundesstasse 6. Einmal bitte Alarm für die Ortsfeuerwehr Neustadt am Rübenberge."
        "Welches Neustadt denn?"
        - es gibt nur ein Neustadt in der Region Hannover, gleichzeitig größte Stadt Niedersachsens und 6. größte in Deutschland....
      • "Einen RTW für Empede (Stadtteil von Neustadt), Weinbergstrasse 99"
        Es folgt ein Alarm für den hannoverschen Stadteil Empelde mit richtiger Strasse und der Ansage "müsst ihr mal suchen, auf meinem Plan gibts die nicht"
        - trotz Anzeige der Telefonnummer mit Vorwahl 05032 beim Anruf, was der Rückruf ca 20 Minuten später bestätigt...
    • Unfähige Disponenten-BF-Beamte: Zwei Fahrzeuge werden quer durch die Region geschickt. Fzg1 von A nach B, Fzg2 von B nach A und dort jeweils einen Patienten zu holen und zurück zum Ausgangspunkt des Fzg zu bringen.
      "Leitstelle, sollen wir die Fahrten evtl tauschen, beide Fzge stehen doch schon an den jeweiligen Abholorten.."
      "das können wir nicht disponieren, das ist im PC-System nicht machbar..."
      - andere BFler und die alten LK-Disponenten können das merkwürdigerweise...
    • die Lst des Landkreis schafft keine 6 Monate vor der Zusammenlegung ein neues Computersystem an, das 100% kompatibel zum BF-Lst-System ist. Die BF schafft wenige Tage vor der Zusammenlegung eine völlig inkompatibles System an.
      Fazit: alle Alarmdaten (Landkreis UND Stadt) müssen mühsam von Hand eingepflegt werden. Z.Zt. sind die zwei (!) PC-Admins gerade beim Jahr 1997 angelangt... Die Alarmdaten, die unser StBM mittlerweile mindestens 10 mal an die Lst gesendet hat (Mail, Fax, CDs, Disketten, PC-Ausdruck) sind trotz Empfangsbestätigung immer nicht auffindbar..
    • desintersssierte Dispos: eine SEG-Fahrzeug fährt zum San-Dienst "sind über DME erreichbar". "Welcher DME, ich hab hier keinen hinterlegt." "Schau mal in den "Szenarien-Ordner" dort liegen alle unsere DME"
      Nachdem der Dispo den Ordner gefunden hat wird der Fzg-DME zur Probe ausgelöst. 1 Stunde später erfolgt eine Anruf des SEG-Leiters "Meldet euch mal in der Lst"
      *Handy wählen* "Was gibts denn?" "Ich habe das nen Einsatz für euch *Einsatzort auf dem San-D-Gelände*, aber ihr habt ja keine DME..."
      Nach erneuter Erklärung dass der im Szenarienordner steht Probealarm. Das ganze wiederholt sich bis zu 4 mal bis ein LK-Mitarbeiter der DME im PC dem Fzg temporär zuordnet.
      Muss ich erwähnen, das im PC-Ordner neben jedem Arbeitsplatz das ganze von den EDV-Admins, sogar mit Textmarker kenntlich gemacht, schriftlich festgehalten ist und alle Alarme/Telefonate den selber Dispo beschäftigen...?
    • ... to be continued
    Geändert von AkkonHaLand (02.01.2010 um 17:16 Uhr)
    Mit freundlichem Gruß
    AkkonHaLand, Moderator

  6. #6
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    Die subjektive Bewertung solcher Leitstellenzusammenlegungen hängt sicher auch damit zusammen, wo man derzeit steht und wie zusammengelegt wurde.
    Wir werden hier feuerwehrseitig noch von der Polizei als Erstalarmstelle versorgt, und das:
    Zitat Zitat von AkkonHaLand Beitrag anzeigen
    Nachteile:
    • Ortsunkundige Disponenten, die Stadt/BF kennen noch nicht einmal die 21 Kommunen
      • Notruf über 112: "In Neustadt am Rübenberge liegt ein Baum quer auf der Bundesstasse 6. Einmal bitte Alarm für die Ortsfeuerwehr Neustadt am Rübenberge."
        "Welches Neustadt denn?"
        - es gibt nur ein Neustadt in der Region Hannover, gleichzeitig größte Stadt Niedersachsens und 6. größte in Deutschland....
      • "Einen RTW für Empede (Stadtteil von Neustadt), Weinbergstrasse 99"
        Es folgt ein Alarm für den hannoverschen Stadteil Empelde mit richtiger Strasse und der Ansage "müsst ihr mal suchen, auf meinem Plan gibts die nicht"
        - trotz Anzeige der Telefonnummer mit Vorwahl 05032 beim Anruf, was der Rückruf ca 20 Minuten später bestätigt...
    kann man so auch schaffen, wenn man nur 2-3 Kommunen versorgt...

    Insofern freue ich mich auf die irgendwann mal kommende Leitstelle, die mehrere Landkreise FW- und RD-seitig versorgen wird. Es wird ein großer Sprung, aber vom Ergebnis verspreche ich mir viel (die Polizisten, mit denen man spricht, sehen das übrigens auch so. Sie haben nunmal keine Ausbildung und nicht den technischen Hintergrund, um einen Feuerwehrerstalarm mit AAO und allem drum und dran zeit- und sachgerecht abzuarbeiten.)
    Hab daher mit "Ja" gestimmt.

  7. #7
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    Ich bin kein Freund von Regionalleitstellen.

    Wie schon erwähnt wurde, sehe auch ich grosse Probleme, wenn solch eine Regio-Lst. wirklich mal ausfällt.

    So weit ich weiss, haben die Bayern damals (als die Rettungs-Lst. aufgebaut wurden) die Erfahrung gemacht, dass das Einsparpotenzial beim Personaleher gering war. Sprich, es wurden kaum Arbeitsplätze eingespart.

    Meine Lieblingslösung wäre die bundesweite Vernetzung aller Lst. um sich so (z.B. bei Notrufüberlauf) gegnseitig zu unterstützen und vor allem über Lst.-Grenzen hinaus disponiert wird.

    Deswegen stimme ich dagegen.
    MfG

    brause

  8. #8
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    Seit diesem Jahr sind integrierte Rettungsleitstellen in Baden-Württemberg nach dem Feuerwehrgesetz vorgeschrieben. Und ja, sie sind sinnvoll.

    In Baden-Württemberg gilt seitdem auch: Einziger offizieller Notruf ist die 112. Das DRK hat seine Nummer 19222 von den Einsatzfahrzeugen zu entfernen, wiewohl die Nummer natrülich noch weiterbetrieben werden darf.

    Europaweite einheitliche Regelungen sind meiner Meinung nach notwendig und irgendwelche Streitereien zwischen den verschiedenen "weißen" Lagern sind höchstens beschämend (das DRK hat bei uns die integrierte Leitstelle vor Jahren torpediert, weil sie irgendwie mit nem privaten Rettungsdienst über Kreuz lagen...).

    Und auch im Einsatz ist eine integrierte Leitstelle natürlich ungemein praktisch und sinnvoll. Finde ich jedenfalls.

    Über Disponenten, die jeweils vom "roten" Lager oder vom "weißen" Lager kommen und sich wechselseitig nicht gut auskennen, braucht man nicht diskutieren, das wird es in Zukunft schlicht nicht mehr geben, also alles kein Problem.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Thorongil Beitrag anzeigen
    Seit diesem Jahr sind integrierte Rettungsleitstellen in Baden-Württemberg nach dem Feuerwehrgesetz vorgeschrieben. Und ja, sie sind sinnvoll.

    In Baden-Württemberg gilt seitdem auch: Einziger offizieller Notruf ist die 112. Das DRK hat seine Nummer 19222 von den Einsatzfahrzeugen zu entfernen, wiewohl die Nummer natrülich noch weiterbetrieben werden darf.
    Die Tasache, dass das so Gesetz ist und dass es auch sinnvoll ist, bedeutet aber noch lange nicht, dass es auch so ist.

    So ist zum Beispiel im Rhein-neckar-Dreieck die ILSt für den Rettungsdienst und die Feuerwehr des Landkreises zuständig, während die Feuerwehren der Städte Mannheim und Heidelberg jeweils ihre eigenen Leitstellen haben.

    Telefontechnisch sieht es so aus, dass die 19222 und die 112 aus dem Kreis in der ILSt aufläuft, während die 112 in den Städten bei den jeweiligen Feuerwehrleitstellen ankommt.

    Großes Tennis!

    Gruß, Mr. Blaulicht

  10. #10
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    Sprechen wir hier nun eigentlich von integrierten oder von zusammengelegten (Groß)leitstellen?
    Ersteres ist natürlich sinnvoll, schon wegen der Neutralität im genannten Weißen Lager, und wird hier auch schon praktiziert solange ich denken kann (dafür sind wir z.B. in Sachen Alarmierung höchst rückständig^^)
    Zweiteres: Kommt auf die Region an, im ländlichen Raum geht das und wird ja ebenfalls bereits praktiziert. Koppschütteln verursacht mir dann allerdings, wenn der Rationalisierungswahn so weit geht, dass einer Großstadt dann auch noch ein Großlandkreis angeschlossen werden soll (Bsp.Leipzig/Nordsachsen). Und wenn die Lst dann auch noch in einem Kuhkaff abseits der Stadt stehen soll.. da darf man sich dann schon fragen wo das alles noch hinführen mag.
    Mein Wunsch: Alles in einem vernünftigen Rahmen und örtlich differenziert..

  11. #11
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    Zitat Zitat von nmblk Beitrag anzeigen
    Koppschütteln verursacht mir dann allerdings, wenn der Rationalisierungswahn so weit geht, dass einer Großstadt dann auch noch ein Großlandkreis angeschlossen werden soll (Bsp.Leipzig/Nordsachsen). Und wenn die Lst dann auch noch in einem Kuhkaff abseits der Stadt stehen soll.. da darf man sich dann schon fragen wo das alles noch hinführen mag.
    Wo ist das Problem? (Sag jetzt nicht "Ortskenntnis", sonst frage ich nach Disponenten, die die heute schon für ihren kompletten Bereich im Kopf haben)

  12. #12
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    Zitat Zitat von überhose Beitrag anzeigen
    Wo ist das Problem? (Sag jetzt nicht "Ortskenntnis", sonst frage ich nach Disponenten, die die heute schon für ihren kompletten Bereich im Kopf haben)
    Genau da liegt mE eben der Unterschied zwischen Ballungsgebieten und Pampa. Ich lebe und arbeite in Letzterer, und hier ist es schon ein Krampf: "Anfahrt?"" Moment, ich gucke.." Zeit vergeht "Ist nicht genau ersichtlich, guckt halt selber mal"
    Natürlich kann Niemand jede Straßenecke kennen, aber Grundkenntnisse müssen einfach da sein. Und je größer das Gebiet, desto unübersichtlicher wird das nun mal. Außerdem läuft das erfahrungsgemäß in einer Großstadt eh anders ab als in weiten Landkreisen. Routinierter, professioneller (soweit meine Erfahrung, muß natürlich nicht überall so sein)
    Aber beides zusammen, könnte schwierig werden^^

  13. #13
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    Zitat Zitat von nmblk Beitrag anzeigen
    Koppschütteln verursacht mir dann allerdings, wenn der Rationalisierungswahn so weit geht, dass einer Großstadt dann auch noch ein Großlandkreis angeschlossen werden soll (Bsp.Leipzig/Nordsachsen). Und wenn die Lst dann auch noch in einem Kuhkaff abseits der Stadt stehen soll.. da darf man sich dann schon fragen wo das alles noch hinführen mag.
    Technisch gesehen kann eine Leitstelle so groß sein, dass die tatsächliche Anzahl der zu erwartenden Einsätze auch parallel abgearbeitet werden kann. Limitierend sind dabei lediglich die Rechnerleistungen und die Anzahl der Mitarbeiter. Ab einer gewissen Größe wird es dann zunehmend auch ein Problem der Unterbringung. Eine Leitstelle mit 100 Plätzen dürfte platzmäßig eine Herausforderung sein...

    Geografisch gesehen kannst Du eine Leitstelle hinsetzen, wo Du willst. Hauptsache, es besteht eine ausreichende Versorgung zum Telekommunikationsnetz (Telefon, Internet, Funk). Da die Leitstellenmitarbeiter aus Zusammenlegungsgründen sowieso aus einem größeren Bereich kommen, und heutzutage der Arbeitsplatz nicht mehr zwangsläufig vor der eigenen Tür liegen muss, dürfte auch das kein Grund mehr sein, die Leitstelle in einem Ballungsgebiet zu platzieren. Die niedrigeren Mietkosten dürften sogar aus finanzieller Sicht für eine eher ländliche Unterbringen sprechen.

    Ortskenntnis ist mit Sicherheit kein Nachteil, kann aber heute nicht von allen Beschäftigten einer Leitstelle oder auch von den einzelnen Einsatzkräften verlangt werden. Der Arbeitsmarkt gibt es einfach nicht mehr her, dass man dort beschäftigt ist, wo man aufgewachsen ist. So bringt also auch eine Leitstelle in einem Ballungsgebiet nichts, wenn der Mann am Funk aus einem ganzn anderen Bundesland stammt, auch wenn er jetzt sozusagen neben der Leitstelle wohnt.
    Außerdem dürften die meisten Leitstelle inzwischen dank moderner Software über ausgereifte Routenplannungsprogramme verfügen, so dass eine EInweisung nur noch selten ein Problem darstellen dürfte.

    Das viel größere Problem bei solchen Großleitstellen sehe ich in der Redundanz. Was passiert, wenn eine ganze Leitstelle mal abschmiert (Brand etc). Welche Leitstelle kann es heute noch leisten, eine Großleitstelle aus dem Nachbarbereich von jetzt auf nachher zu übernehmen? Bei mehreren kleineren Leitstellen war das (von der damaligen Technik und dem Willen mancher Bürokraten mal abgesehen) kein größeres Problem. Aber heute...?

    Gruß, Mr. Blaulicht

  14. #14
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    6
    Hallo,

    also bei uns wurden bereits vor ein paar Jahren drei Kreise zusammen gelegt und auf eine IRLS zusammen gefasst...

    Auch in den übrigen Kreisen hier in Schleswig-Holstein wurde dieses Projekt durch gezogen so das es im ganzen Bundesland letztendlich nur noch 4 Leitstelle geben wird.

    Kann mich so nicht beschweren und über große Probleme kann ich nicht klagen...

    Interessanter wird es jetzt ehr mit folgenden... In Kiel (Landeshauptstadt) wurde nun beschlossen, das jedem die gleiche Hilfe zu steht, d.h. wenn vorher z.b. in einen kleineren Dorf ein Container brannte so rückte dorthin meinet wegen ein TSF-W aus während in einer Kreis Hauptstadt ein TLF 24/50, ein HLF 24/40 und ein ELW oder Kdow ausrückten.

    Wobei meiner Meinung nach ein TSF-W für sowas auch locker ausreicht aber naja...

    Jedenfalls aufgrund der Unterschiede wurden neue Alarm und Ausrücke Ordnungen raus gegeben die Ende März denn in Kraft treten, so das auch zu kleineren Einsätzen nun in Zug stärke ausgerückt wird.

    Was aber auch wiederrum dazu fürht das in den Leitstellen nun auch wieder alles umgemodelt werden darf. Und das, obwohl das jetzige Alarmierungsprinzip wunderbar lief.

    Da ja nun zum Ende des Monat ALLE (zumindest in unseren Leitstellen Kreis) umgestellt werden wird hier unter Garantie zu schwierigkeiten kommen...

    Als Bsp. in unserer LST sind zwei für die EDV eingestellt... ZWEI die jetzt das komplette Alarmierungskram von DREI Kreisen umstellen dürfen... Wenn wir eins selber von unseren PC´s im Umgang mit FMS32 oder ähnlichen wissen... ein kleiner einpflegungs / Einstellungs-Fehler kann schon große Probleme verursachen ;-)

    Ich hoffe ich bin nicht zu weit vom Thema abgewischen, und wer Rechtsreibfehler findet darf sie behalten ;-)

    Beste Grüße

    Reinhardt / FW-Rey112

  15. #15
    Registriert seit
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    Zitat Zitat von fwrey112 Beitrag anzeigen
    Jedenfalls aufgrund der Unterschiede wurden neue Alarm und Ausrücke Ordnungen raus gegeben die Ende März denn in Kraft treten, so das auch zu kleineren Einsätzen nun in Zug stärke ausgerückt wird.
    Von wem wurden diese AAO rausgegeben?

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