Seite 5 von 5 ErsteErste 12345
Ergebnis 61 bis 67 von 67

Thema: Gründung HVO ???

  1. #61
    Registriert seit
    10.04.2005
    Beiträge
    310
    Was ich an der ganzen Diskussion nicht verstehe, ist die Tatsache warum ein Projekt HvO an Dingen wie einem Fahrzeug scheitern soll. Eine Rea, auch ohne Defi und O2 ist immer effektiver, wenn sie ÜBERHAUPT durchgeführt wird. Warum sollte ich dafür immer ein Fahrzeug benötigen? Übermotivierte (Ich sag mal "Pseudo"-) RAs und RSs haben doch sowieso Ihren persönlichen RTW im eigenen Notfallrucksack, um das therapiefreie (d.h. nichts wird getan) Intervall zu überbrücken.

    Klar, "geiles" Blaulichtfahren ist dann halt nicht. Aber dafür ist es einfacher, solch ein System zu etablieren. Wird alarmiert, ist es zwar nicht immer verläßlich (ist aber auch nicht wichtig, da es zum einen nicht in Konkurrenz zum RD steht - bzw. stehen darf, zum anderen ohne dem System kommt halt gar keiner zum verkürzen) aber wenn einer der Jungs und Mädels grade Zeit hat (Läßt sich ja auch über einen "Kurzfrist-Dienstplan" bei der Leitstelle etc. lösen), dann wird halt auch geholfen.

    Jeder Betroffene, der nur 2 Minuten weniger auf "qualifizierte" Hilfe warten muss, wird es danken.

    Die Helferlein allerdings sollten schon unter der Kantare einer Hiorg stehen, um Ausbildung immer wieder zu verifizieren, gerade wenn nach einiger Zeit vielleicht doch mal aus Spendengeldern etc. ein Defi o.ä. beschafft werden kann.

    Ne zusätzliche Piepserschleife /RIC /was auch immer wird das Problem nicht sein.

    In unsere Einsatzreserve Rettungsdienst ist es z.B. so, dass nach einem Alarm in der LST angerufen wird, wenn ich der erste oder zweite Anrufer bin, sagt mir der Dispo "Ausrücken zur Wache und RTW holen" oder wenn ich zu spät bin, hab ich Pech gehabt. Aber dieses System funktioniert. (Meistens) Klar ist es für den Telefonisten nervig, wenn dann 20 Leute anrufen - aber was solls, so ist es vereinbart. Und ein oben genanntes (Ich nenn es jetzt mal "Michl-") HvO system (Ohne Anspruch auf Erfindung meinerseits) würde hier trotzdem noch Sinn machen. Nen Beutel für 30 Euro kann sich jeder zulegen, der wirklich Interesse daran hat (Ich WILL jetzt keine Diskussion vom Zaun brechen, wegen selbstbeschaffter Materialien...)

    Die Alarmierung erfolgt halt dann Parallel - HvO, ERR, und der zuständige nächstgelegene RTW sofern die ERR nicht transportieren kann.
    NotSan, ELRD (BRK), HFM (FF), GF (FF), Digitalfunk Multiplikator

  2. #62
    Registriert seit
    26.02.2006
    Beiträge
    1.565
    Was ich hier bei der Diskussion über Aus- und Anrückezeiten vermisse ist, dass auch bei nahegelegenen Rw's nicht davon ausgegangen werden kann das der RTW/NEF immer einsatzbereit an der Wache steht und somit sofort starten kann.
    Gruß Carsten
    __________________

    Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber eine nichts lernen zu wollen!
    (Sokrates)

    www.rescue-line.de

    SAR-Seenotruf über Mobiltelefon
    124 124 MRCC Bremen

  3. #63
    Registriert seit
    10.04.2005
    Beiträge
    310
    Was meine Gedanken oben wiederum stützt.
    NotSan, ELRD (BRK), HFM (FF), GF (FF), Digitalfunk Multiplikator

  4. #64
    Registriert seit
    05.10.2003
    Beiträge
    4.289
    Zitat Zitat von Poli Beitrag anzeigen
    Bei zeitgleicher Alarmierung bircht Dein Beispiel zusammen. Alleine, und das soll jetzt kein Vorwurf sein, weil Du die hier herrschenden örtlichen Gegebenheiten nicht kennst und nicht mit der gerade im Sommer vorherrschenden Verkehrssituation vertraut bist! Ebenso spielt die gewonnene Erfahrung der letzten Jahre und die sich daraus ergebene Auslastung der ständig besetzten Rettungsmittel eine entscheidende Rolle!
    Wieso sollte bei zeitgleicher Alarmierung mein Beispiel zusammenbrechen. Bei meinem Beispiel bin ich von einer zeitglichen Alarmierung ausgegangen!
    Und, im Umkreis von 5-7 km um meinen Wachenstandort kenne ich mich doch einigermaßen gut aus. Ich weiß nicht, wie oft Ihr Eure Dorfgrenzen überschreitet, ich zumindest komme im RD doch oft genug an Einsatorte, die weiter weg sind als 5 km! [kopfschüttel]
    Und das mit der Verkehrsituation kappier ich auch nicht so recht. Die ist doch in EInsatzortnähe für beide gleich, oder? Und wie soll man sich da nicht auskennen? Stau => Pressluft an, durchfahren! [erneut kopfschüttel]
    Dass die Auslastung einer HvO-Gruppe durchaus von der Auslastung eines Rettungsmittels abhängt, ist mir auch klar. Das habe ich ja auch weiter oben geschrieben. Wenn aber der 5 km entfernt stationierte RTW 1x am Tag ausrücken muss, kann man davon ausgehen, dass ein zweiter paralleler Einsatz sehr unwahrscheinlich ist. Und nach Murphy´s Law sowieso genau dann stattfindet, wenn die HvO-Gruppe nicht einsatzklar ist. Immerhin arbeiten da Leute in Ihrer Freizeit.

    Um mich nicht falsch zu verstehen: Ich bin ein großer Fan von HvO- und FR-Gruppen. Aber man sollte sich gut überlegen, wo man mit viel Geld eine Gruppe aufbaut. Und ob es nicht vielleicht doch geeignetere Ort gibt, um eine solche Grupe zu installieren.
    Ich habe hier bei manchen Usern den EIndruck, dass sie den Sinn und Zweck völlig falsch verstehen. Es geht tatsächlich darum, einem Menschen in akuter Not zu helfen. Und wo bitte ist diese Hilfe, wenn man als HvO unter gesetigerter Gefährdung des übrigen Strassenverkehrs zum Einsatzort fährt, nur um dort zeitgleich oder sogar noch nach dem RTW einzutreffen?

    Wie gesagt, ich hab nichts dagegen. Nur muss man halt schauen, wo es einen Sinn macht. Wir haben hier eine kleine Gemeinde am Rande unseres RD-Bereiches, da ist ein Eintreffen innerhalb der Hilfsfrist schon sehr optimistisch geplant, sprich: die 15 Minuten sind nur bedi schönem Wetter, lauter grünen Ampeln und nicht vorhandenem Verkehr zu schaffen. Da macht eine HvO-Gruppe Sinn und hat auch schon gute Dienste geleistet. Aber 5 km von einer RW?

    Gruß, Mr. Blaulicht

  5. #65
    Registriert seit
    20.12.2001
    Beiträge
    808
    Was wohl die meisten gar nicht mehr wissen:

    Die HvOs waren eigentlich als organisierte Nachbarschaftshilfe gedacht. Und weil die entsprechende Infrastruktur (z.B. Alarmierung, Ausrüstung) bei den HiOrgs/Fw vorhanden war , bot es sich an diese einzuspannen. Es war aber damals nicht angedacht, dass zum Beispiel fest bestzte FR-Wachen entstehen (war mal so in FFB).

    Von daher benötigen HvOs eigentlich auch keine RD-Ausbildung, Dienst-Fzg, Blaulicht, Funk etc.

    Was sie brauchen ist eine San.-Ausbildung, die Materialien zur erweiterten Erste-Hilfe und ein Alarmierungssystem. Mehr ist schön, aber nicht nötig.

    In Hessen gibt es übrigens relativ wenig HvO-Gruppen, bei einer Hilfsfrist von 10 Min. nach Eingang des Notrufes in der Lst. (entspricht einer Fahrtzeit für den RTW von 8 Min.), lässt sich die Hilfsfrist durch HvOs kaum verkürzen.

    Wenn ich lese, dass HvO-Gruppen mehrer Einsätze in der Woche haben, dann steht für mich fest, dass der RD dort offensichtlich einen Systemfehler hat, der auf diese Weise kaschiert werden soll.
    MfG

    brause

  6. #66
    Registriert seit
    31.01.2007
    Beiträge
    344
    Stichhaltige Argumente! Muss man Dir lassen.

    Nun fange ich mal an, die uns durch unsere BF erläuterten Argumente mal wiederzugeben:

    Entfernung RTW zum äußersten Punkt unseres Ortsteiles: 8,2 km
    Entfernung RTW zum äußersten Punkt seines Zuständigkeisbereiches: 12,7 km

    Entfernung NEF zum äußersten Punkt unseres Ortsteiles: 8,6 km
    Entfernung NEF zum äußersten Punkt seines Zuständigkeisbereiches: 13,1 km

    Voraussetzung ist, dass die Fahrzeuge ohne Einsatz am Stütz sind!

    Wie schon erwähnt: 2 RTW und ein NEF für 55.000 Einwohner und im Sommer zusätzlich die Urlauber, die ich an Zahlen nicht festmachen kann, und die sich nicht nur in den Kurgebieten herumtummeln, sondern auch innerhalb der Stadt ihr "Unwesen" treiben und nicht unbedingt zur Verkehrsberuhigung beitragen. ( eigene berufliche Erfahrungswerte ;)

    So, nun nehemne wir mal den ungünstigsten Moment (und der soll erfahrungsgemäß gar nicht mal so selten vorkommen) als Grundlage:

    -Anfahrt des qualifizierten Rettungsdienstes bis in meinen Ortsteil ca. 20 km!

    -Zweites Fahrzeug ist eventuell mit anderem Notfall gebunden (Soll ja mal vorkommen!).

    -Nächstes freies Rettungsmittel außerhalb des Stadtbereiches (weil wir ja eine nahezu strickte Trennung zwischen Stadt- und LK-Rettungsdienst haben) hat jeweils Anfahrten von ca. 30 km! (Ist jetzt nicht ausgedacht, sondern Fakt!)

    Nun kommen die HvO ins Spiel!

    Alarmierung; Ausrücken nach ca. 3,5 Minuten (Entschuldigung das wir nachweislich so schnell sind); Anfahrt von ca. 3,6 km mit Sonderrechten (ich gehe immer noch von der weitesten Entfernung aus!)

    Und schon wird wieder ein Schuh aus der ganzen Sache, auch wenn die BF nur 4,5 km von unserem Feuerwehrhaus entfernt ist.

    Das ganze ist jetzt, auch wenn man den Eindruck haben sollte, nicht konstruiert, sondern anhand von Erfahrungswerten der vergangenen Jahre in eben diesem Projekt/Vorhaben geendet. Und selbst, wenn die HvO bei der bei uns vorherrschenden Konstellation auch nur 1 Minuten vor dem RD da sind, oder auch zeitgleich, wäre mir das als Patient oder Angehörigem vollkommen egal.

    PS:
    Von "Dorfgrenzen" möchte ich übrigens in diesem Zusammenhang nicht reden. Wir sind eher ein Stadtteil mit Stadtrandlage! :)
    Ach ja! Und da sich hier auch die Diskussion in Richtung Fahrzeug einschlich: Wir werden unsere HvO-Einsätze mit unserem TLF 8/18-W durchführen. Alleine schon weil unser Stadtteil geprägt ist von einen sehr großen Wald- und Heidegebiet.

  7. #67
    Registriert seit
    20.12.2001
    Beiträge
    808
    Ich hab ja nicht gesgt, dass HvO-Gruppen nicht sinnvoll wären, ganz im Gegenteil, es gibt immer wieder Örtlichkeiten, wo man die Hilfsfrist nicht garantieren kann (bei uns z.B. kleine Ortschaften, in denen null bis zwei Einsätze im Jahr anstehen, die zudem aber durch ungünstige Topologie und Strassenführung -bedingt durch eine grosse Wasserfläche- lange Anfahrtswege haben). Dort wird man unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten (verständlicherweise) natürlich keine Rettungswache errichten, dementsprechend würde hier der HvO sehr viel Sinn machen. Aber bei so wenig Action und wenigen Einwohnern (= potentielle Helfern) findet sich dann keiner, der den HvO geben will...

    In Polis konkretem Fall würde ich dann die Hypothese des Systemfehlers ansetzen, zu wenig Rettungsmittel, zu lange gesetzliche Hilfsfrist.

    In dem Fall, wie wohl in den meisten, würde es in meinen Augen mehr Sinn machen, die für die HvO-Gruppe investierte Zeit zur politischen Lobbyarbeit für den RD zu nutzen, um vernüftige gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, so dass es keine Not mehr tut, mehr oder weniger flächendeckend HvO-Gruppen zu installieren.

    Aber als Hesse hab ich natürlich gut reden...
    MfG

    brause

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •