In der ILS sollte man einen HV-Cluster haben mit mindestens zwei Knoten. Leider kann man bei einem HV-Cluster die einzelnen Knoten nicht "einfach so" beliebig weit auseinander stellen (also z.B. in unterschiedliche Wache). Die Länge des Cluster-Interconnects ist bei den meisten Herstellern begrenzt, damit sich keine Fehlerquellen einschleichen. So wäre es z.B. nicht besonders sinnvoll, wenn man einen Cluster-Interconnect über mehrere aktive Netzwerkomponenten (Switches/Router/Bridges/etc) führt, weil dort ein Defekt in der Netzwerkkomponente zu einem Umschalten des Clusters führen könnte, was nicht gewollt ist, da es dem Cluster an und für sich ja gut geht. Ein HV-Cluster ist somit meistens örtlich begrenzt. Anders ist es bei einem Storage Area Network, das kann (und sollte!) man über entsprechend schnelle IP-Strecken (z.B. über Lichtwellenleiter) verbinden und an unterschiedlichen Orten aufstellen.
Inwieweit sich ein Streched-Cluster praktischt realisieren lassen würde, muss man jedenfalls detailliert mit den beteiligten Zulieferern abstimmen (sowohl Cluster-System wie auch Einsatzleitrechner). Solche Ausfallszenarien sind derzeit wie schonmal angedeutet noch etwas stiefmütterlich behandelt worden. Erst in den letzten Jahren geht man da ran.
Ein sicheres EDV-System sollte so aussehen:
* Plattenkapazität: über ein Storage Area Network (SAN) oder ein RAID5 / RAID50-Storage-System, welches die Daten sicher speichert. Das Storage-System sichert gegen Hardware-Ausfall der Festplatten und der RAID-Kontroller und stellt die Erweiterungsfähigkeit des Systems sicher (einfach im laufenden Betrieb weitere Platten reinstecken und Volumes vergrößern). Festplatten können im Fehlerfall im laufenden Betrieb und ohne Datenverlust ausgetauscht werden. Das Storage System wird an die Server bzw. den Cluster mittels Gigabit-Leitungen angeschaltet (oft über fiberoptische Leitungen mit 2 oder 4 Gigabit Durchsatz).
* Backup-Lösung zum Archivieren der Daten
* HV-Cluster für die dauerhafte Verfügbarkeit der Applikationen (wie oben beschrieben). Auf dem Cluster laufen alle Dienste wie RDBMS-System (SQL-Datenbanken wie Oracle oder MySQL), zentrale Einsatzleitrechner-Prozesse und dergleichen mehr. Der Cluster stellt die hohe Verfügbarkeit der Applikationen bei Hardware-Ausfall eines Knoten sicher.
* Doppelte Datennetze
* Autarke, mehrfach redundate Stromversorgung über USVn und Dieselgenerator für mehrstündigen autonomen Betrieb der Leitstelle
die Ausfallsicherheit der Kommunikationssysteme (Funk, Notrufleitungen etc.) lasse ich hier mal aussen vor.
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