ZWICKAU - In Zwickau brennt’s: Weil bei der Berufsfeuerwehr immer mehr Stellen gestrichen werden sollen, gehen heute hunderte Freiwillige Feuerwehrleute außer Dienst. Das ist nach Auskunft der Initiatoren deutschlandweit einmalig.
„Indem wir am Dienstag um 17 Uhr für 24 Stunden außer Dienst gehen, setzen wir ein Zeichen. Wir tun dies wohl überlegt und werden zwei Stunden vorher den Amtsleiter darüber informieren, so dass er die Wachabteilung verstärken kann und gegebenenfalls die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren mit Berufsfeuerwehrleuten besetzen kann“, sagt Hans-Peter Estel, Chef des Feuerwehrverbandes Zwickau (knapp 800 Freiwillige Feuerwehrleute in 15 Wehren).
Hintergrund: Zwickau ist pleite, muss 150 Millionen Euro in den nächsten Jahren einsparen (Morgenpost berichtete). Nun liegt ein Gutachten auf dem Tisch, was Folgendes vorsieht: Bei der Berufsfeuerwehr arbeiten rund 150 Menschen. Von den 67 Einsatzkräften sollen 13 eingespart werden. Am Donnerstag soll der Stadtrat darüber entscheiden.
Da machen aber die Kameraden der Freiwilligen Wehren nicht mit. Estel: „Laut Gutachten soll der Stellenabbau durch eine verstärkte Einbeziehung der Freiwilligen Feuerwehren in das Einsatzgeschehen kompensiert werden. Dies ist aber nicht realisierbar.“ Grund: Die Freiwilligen Feuerwehrleute arbeiten „nebenbei“ als Retter und müssen in erster Linie in ihren Berufen ihre Familien ernähren. Heute Nachmittag soll es in der Stadtverwaltung noch einmal ein Krisengespräch geben. (fe)
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