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Thema: Chemieschutz - Ausrüstung!!!!!!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    thomasd Gast
    Erst einmal: schöne Antworten.

    Aber weiß den jede Wehr die noch nie etwas mit Chemie zu tun hatte bzw. keine Chemiefirma im Ort hat was in solchen Fällen zu tun ist.
    Bzw. wird bei "jedem Wässerchen was ein bisschen dickflüssiger ist" gleich nen ganzer GG-Zug alermiert und erst mal alles was im Umkreis von 50 Metern steht in Quarantäne gesetzt? Jeder Einsatz ist anders.
    Wenn ich mir vorstelle es verunglückt ein Chemielaster auf einer Landstraße, gerade bei einer Wehr die sowas nicht kennt und es sind augenscheinlich Personen in Gefahr. Da schaut doch niemand aus großzügigem Abstand erst mal mit Fernglas wer von denn Personen als erstes Umfeld.
    Psychisch stelle ich mir das vor, das es keiner aushält tatenlos, Absperren und nachalarmieren ist da das geringste, zuzusehen wie da einer zu grunde geht.

  2. #2
    Registriert seit
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    1.988
    Nur wenn was passiert ist der Einsatzleiter der zur Verantwortung gezogen wird, wenn sich herausstellst das ER oder SIE grob fahrläßig gehandelt hat.

    Wenn ein Gefahrgut-LKW verunglückt ist dieses Fahrzeug ja gekennzeichnet. Anhand der Gefahrzeichen bzw. Warntafeln kann man sich schon mal orientieren was für eine Gefahr ausgeht. Dann einfach mit der Leitstelle rücksprache halten und die werden Dir schon sagen ob Du mit PA die Menschenrettung durchführen kannst oder es sein lassen sollst, Sollte es sich um ein Stückguttransporter handeln, der nur mit einer orangenen Tafel gekennzeichnet ist (ohne Gefahren- und UN-NR.) würde ich erstmal ein PA-Trupp vorschicken zur Menschenrettung und bergen der Ladungspapiere.
    Wenn ein PA-Trupp vorgeht sollte dieser auch die Natürliche Deckung beim Vorgehen auch nutzen. Nach der Rettung bzw. der bergung der Papiere sollte das Personal bzw. die Patenten vom übrigen Einsatzpersonal isoliert getrennt warten bis geklärt ist ob keine weitere Gefahr ausgeht oder diese dekonntaminiert werden müssen.

    Der innere Sicherheitsbereich ist nicht immer 50m-Radius. Das ist erst mal ein Richtwert, der je nach Stoff sogar vergrößert werden muß. z.B. bei der Gefahrenklasse 1.1 (Explosive Stoffe) ist dieser Sicherheitsradius 1KM.

    Ich habe oben schon geschrieben das nicht jede Fw weiß wie Sie vorgehen soll bei GG-Einsätze. Aber das kann man ändern indem man auf den zuständigen GG-Zug zugeht und mal mit denen zusammen ein paar Dienste macht in Theorie (über Erstmaßnahmen) und Praxis (damit man sieht wie sowas abläuft bzw. den GG-Zug im Einsatz unterstützen kann durch Manpower).

    Blinky
    Geändert von Blinky (09.05.2006 um 01:48 Uhr)

  3. #3
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    Beiträge
    2.273

    Beispieleinsatz

    Hallo,

    ich erinnere da immer wieder gerne an folgenden Einsatz:

    http://funkmeldesystem.de/foren/show...ight=Friedberg

    Das war für diese Wehren ein Jahrhunderteinsatz, die wenigsten eingesetzten Wehren, hatten bis dato in so einem Umfang Erfahrung mit Gefahrguteinsätzen.

    Ich selbst, bin bei der Ortsansässigen Wehr, dieses Ereignisses.

    Anhand der Bilder kann man ja ein bißchen den austretenden Gefahrstoff erkennen, aber dennoch konnten Verletzte nicht verhindert werden.

    Dieser LKW hatte weder Gefahrgutkennzeichnung noch sonstige Hinweise auf umweltgefährdende Stoffe... es roch nur wie Sau..

    Es lässt sich bei einem solchen Einsatz nicht mutmaßen aus der Ferne um welchen Stoff es sich handelt, gar ob er für die Umwelt gefährdet ist.

    Die Polizisten waren in der Nähe der Unfallstelle bei diesem Einsatz und dem entsprechend schnell vor Ort.

    Als wir (erstes FW-Fahrzeug von der Südlichen Seite) eintrafen, klagten die Polizisten über Atemwegsreizungen.

    Darauhin rüstete sich ein Trupp mit PA aus zum Erkunden. Der LKW-Fahrer, der übrigends nicht verletzt war, stand unter schwerem Schock und konnte zunächst keine Angaben über die Ladung machen. Frachtbriefe waren ebenfalls nicht auffindbar. Erst 2 Stunden später konnte durch die Spedition selbst, in Erfahrung gebarcht werden um welchen Stoff es sich hierbei handelte.

    Sicherlich ist damals das ein oder andere Verbesserungswürdig gewesen, aber wie bereits gesagt, keines dieser eingestezten Wehren (und das aus einem ganzen Kreis) hatte bis dahin mit so etwas Erfahrung gehabt.

    Im Verlaufe des Tages waren dann insgesamt 2 GG-Züge (aus dem Hochtaunus und Wetteraukreis) dort eingesetzt.

    Durch Kräfte aus Gießen, der BF Frankfurt und InfraServ wurde man dann später bei der Beseitigung unterstützt.

    In unmittelbarem Gefahrenbereich durfte man sich nur mit Voll-CSA bewegen.

    Die Feuerwehr-Leute die ursprünglich alarmiert wurde (Bad Homburg) aber dann wegen des rießen Stau's nicht zur Unfallstelle von Richtung SÜDEN her durch kam, liefen die letzten Meter zu Fuß an die E-Stelle. Sie bindeten zunächst den ausgetretenen Stoff.

    Nach 20min klagten die ersten über Reuzungen der Atemwege und Schmerzen in den Augen.

    Insgesamt wurden um die 15 Feuerwehrleute ambulant am gleichen Tag in verschiedenen Krankenhäusern behandelt. Nach gründlichem Ausspülen konnten Sie die Klinik glücklicherweise wieder am selben Tag noch verlassen..




    Ich wollte jetzt hiermit nicht den Einsatz dokumentieren was man hätte besser machen können, aber ich wollte Euch auch mal zeigen wie so etwas ablaufen kann.

    Sicherlich mag' es eine Ausnahme sein, das ausgerechnet der LKW keine Kennzeichnung und Ladungspapiere mit sich führte das normalerweise der Fall ist, aber ein Risiko bleibt die ganze Sache immer..

    Und speziell bei solchen Firmen um die es hier im Thread geht, halte ich es bei bestimmten Meldungen für erforderlich einen GG-Zug in den Alarmplan zu integrieren, sofern die ortsansässige Wehr und auch die in umittelbarer Nachbarschaft, nicht ausreichen über Austattung und Kenntnis bei solchen Einsätzen verfügt..
    ~Greatness is no Question of Size~
    ->FMT-Größen-Vergleich<-

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  4. #4
    Matze81 Gast
    Hallo,

    besorg Dir mal die aktuelle Ausgabe der "Brandschutz" (Mai 06), da stellt die BF München ein neues Konzept für den ABC-Ersteinsatz vor.
    Das ganze gründet grob gesagt auf guten Spritzschutzanzügen (offenbar mit angebauten Füßlingen und Handschuhen sowie Dichtrahmen um die Maske), und einem Dekon-Set, was bei C-Gefahren hauptsächlich aus einer Folie für eine 4-Saugschlauch-Wanne und einer Bürste besteht und etwas mehr als eine reine Not-Dekon ermöglichst.
    Als Atemschutz werden PA, bei der Dekon dann ggf. Filter benutzt.

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