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Thema: Notarztfrage

  1. #1
    anonymus Gast

    Notarztfrage

    Hallo!

    Ich als interessierter Bürger einer Kleinstadt habe an die hier beteiligten Fachleute einmal ein paar Fragen.


    In unserem Landkreis gibt es 5 Rettungswachen, davon sind drei Notarztstandorte. Die hier eingesetzten Notärzte befinden sich nicht an der Rettungswache, sondern sind in den weiter entfernt liegenden Krankenhäusern am Dienst schieben oder zu Hause.

    In zwei der NA Standorte sind die Notärzte voll in den aktuellen OP Plan eingebunden was heißt, wenn der Arzt im OP steht, kann er seine Notarzttätigkeit nicht ausüben.

    Einerseits wollte ich nachfragen, ob diese Situation eigentlich Rechtens ist, da der Landkreis bei den Krankenhäusern eine halbe Arztstelle bezahlt, dafür das sie immer einen Notarzt stellen?



    Zum andern dann mal ein Fallbeispiel:

    Alarm RTW und NEF Ort A. Radfahrerin von PKW angefahren. In Ort A ist der NA nicht greifbar weil im OP. Also Alarm für NEF Ort B. (Fahrzeit nach Ort A ca. 8 min) Der Notarzt ist Einsatzbereit und Greifbar. Das NEF fährt von der Rettungswache zum Krankenhaus und will den NA aufnehmen. Der inzwischen am Einsatzort eingetroffene RTW stellt ein schweres SHT fest. Als der NA hört, dass er in den Nachbarort fahren soll, lehnt er den Einsatz ab!

    Also kein NA im LK verfügbar. Nun wird ein RTH (13-15min Flugzeit) alamiert, der dann auch kommt und dann auch einen Notarzt stellt.

    Meine Frage:

    Darf der Notarzt den Einsatz ablehnen obwohl er in den Nachbarort muss, oder ist das der Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung?

    Zweite Frage:

    Kann man die Krankenhäuser zur Rechenschaft ziehen, weil sie nicht immer einen Notarzt stellen können?



    Mit freundlichen Grüßen!

    Anonymus!
    Geändert von anonymus (05.03.2006 um 22:41 Uhr)

  2. #2
    Registriert seit
    05.10.2003
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    4.289
    Zitat Zitat von anonymus
    Darf der Notarzt den Einsatz ablehnen obwohl er in den NAchbarort muss, oder ist das der Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung?
    Nein, er darf einen Einsatz nicht ablehnen, ausser er sieht sein Leben oder seine Gesundheit in unmittelbarer Gefahr.

    Zitat Zitat von anonymus
    Zweite frage: Kann man die Krankenhäuser zur Rechenschaft ziehen, weil sie nicht immer einen Notarzt stellen können?
    Das kommt ganz auf den Vertrag der Kliniken mit dem Rettungsdienst-Leistungserbringer an.

    Gruß, Mr. Blaulicht

  3. #3
    Registriert seit
    30.11.2005
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    690
    1. Wo bleibt da die Dienstaufsicht der Leitstelle und des Rettungsdienstträgers?
    Straftatbestand nach § 323c StGB ist ohne Zweifel erfüllt, dazu noch ein Disziplinarverfahren mehr als angebracht. Außerdem müsste hier ganz klar geprüft werden, in wie weit der Arzt überhaupt noch seine Zulassung behalten darf!
    2. Wie sieht euer Rettungsdienstbedarfsplan aus, sind da 2 NA rund um die Uhr gefordert? Wenn ja, dann muss die jederzeitige Abrufbereitschaft des NA sichergestellt sein. Außerhalb der Einsätze kann er natürlich -soweit möglich- in den Klinikbetrieb eingebunden bleiben.

  4. #4
    Holgy Gast
    ... ich würde mir einen interressierten Politiker suchen und über den mal den Rettungsdienst des Landkreises durchleuchten lassen.
    Da ja heutzutage alles in Verträgen geregelt wird, müsste der eigentlich so die Missstände aufdecken können.

    Die politische Schiene ist hier der efektivste Weg.
    Der schmerzhafteste Weg ist allerdingst über eine "aggressive" Pressearbeit.


    Gruß Holger

  5. #5
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    11.09.2005
    Beiträge
    3.360
    vom Grundsatzher kenne ich das der NA auf Station ist oder in der Ambulanz als extrem als (aufsichtsführender) Anästhesist und immer weg kann aber des ist ja hart

    sollte das nicht von einem Anwakt statt hier diskutiert werden ?
    "Prüft sorgfältig bevor ihr Bewährtes ändert, aber haltet nicht an Bewährtem fest, wenn die Lage dies nicht länger rechtfertigt und die bewährte Lösung nicht den Erfordernissen der Zukunft entspricht"

    Scharnhorst

    www.fwnetz.de

  6. #6
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    264
    Hallo!

    Der Leitstelle ist dann aber bekannt, dass der NA nicht kommt weil im OP?

    Das ganze ist ein Problem, das auf Grund des Ärztemangels (bzw. des Mangels an Ärzten mit geeigneter Qualifikation) gerade in kleinen Häusern auf dem Land immer häufiger auftritt. Wenn zu wenig Ärzte da sind, um im Falle eines Notarzteinsatzes die Dienstaufgaben im Krankenhaus zu erfüllen oder eben die NA-Qualifikation fehlt, sind dann halt manche NEFs stundenweise auf Status 6, also abgemeldet.

    Über eine Lösung dieses Problems zerbrechen sich auch schon (Not-)ärztevereinigungen und Rettungsdienstträger bisher leider relativ erfolglos ihre Köpfe!

    Grüße

    loxi

  7. #7
    anonymus Gast
    so wie ich weiß alamiert die Leitstelle das NEF über die Piepser und Ruft gleichzeitig im Krankenhaus an um nachzufragen welcher arzt woher abgeholt werden soll.

  8. #8
    Registriert seit
    19.12.2002
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    226
    @anonymous:

    /Herzinfarktmodus an/
    Alsö das is ja echt die Höhe!!!
    Ich musste gerade beim Durchlesen deines Beitrags mein Kinn wieder von der Tastatur raufwuchten!!!
    So etwas darf sich Notarzt schimpfen??? Wo sind wir eigentlich???
    Der gehört vor ein Strafgericht und nicht in den OP - und zwar schon gestern!!! Das ist ein glasklarer Fall von unterlassener Hilfeleistung! Da sollten sich mal die Medien drauf stürzen wie die Aasgeier und den Kerl - ZU RECHT - in der Luft zerreißen! Und die Staatsanwaltschaft sowie die BÄK sollten sich gleich dazugesellen und ihr übriges tun!!!
    /Herzinfarktmodus aus/

    Mal davon abgesehen: habt ihr keinen ÄLRD der den Notarztdienst organisiert und dafür sorgt, dass alles einen GEREGELTEN Ablauf nimmt? Weil so wie das von dir geschildert wird, ist das eher ein KARNEVALSVEREIN als ein Notarztdienst!
    Wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, würde ich dem betroffenen Notfallpatienten bzw. den Angehörigen raten, gegen diesen Pseudo-NA Anzeige zu erstatten, sowie das Krankenhaus als dessen Arbeitgeber für evtl. Schäden zivilrechtlich in Regress zu nehmen.
    Dann hätte der Typ bestimmt nix mehr zu lachen! Denn das hatte der Patient in dieser Situation mit Sicherheit auch nicht....

    Gruß
    Dr.Toppa
    NO ROSC - NO FUN !!! ;-)
    Schni-Schna-Schnappatmung...

  9. #9
    Holgy Gast
    ... der Arzt der Notarztdienst hat und im OP stehen muss, muss ja auf seinen "Dienstgeber dem Krankenhaus" gehorchen und wenn der sagt - OP - ist es für ihn klar --> "OP" oder arbeitslos.

    Das Problem liegt hier höher - der Kreis bzw die Kreisfreie Stadt muss hier dafür sorgen das nach RD-Gesetz mit Absprache der Kostenträger auch der NA-Dienst ädequat organisiert ist und auch dementsprechend durchgeführt wird. In den meisten Fällen wird ein Vertrag mit einem "Krankenhaus" gemacht und dementsprechend Stellen (ich glaube das es bei uns immer "3" sind) vom RD bezahlt.

    Nicht den NA an die Wand stellen - der kann da sicherlich nichts für das er operieren muss.

    Gruß Holger

  10. #10
    anonymus Gast

    Notarzt im OP.

    Hallo.


    Dafür das der Notarzt aus ort a im OP steht oder er sonstihrgendwie verhindert ist, ist wahrscheinlich wirklich nicht seine Schuld. Wenn er vom Krankenhaus während seiner Dienstzeit als NA in den OP muss, ist das sicherlich die schuld des Krankenhauses und nicht die des NA.

    Aber das der zweite Notarzt aus Ort B diesen Einsatz ablehnt nur weil das nicht in seiner Ortschaft ist, ist mit der Bezeichnung "unterlassene Hilfeleistung" meiner Meinung nach nicht abgetan. Das ist eine Sauerei sonder Gleichens. Dieser Typ (ich will soeinen nicht Arzt nennen) hat mal einen SChwur abgelegt, das er Menschen die in Not sind helfen will. Ich möchte mal gerne wissen an welcher stelle dieser Vollidiot jemandem Hilft.

    Leider weiß ich nicht wie ich weiter verfahren soll weil ich leider in diesem Landkreis Wohne und ich mir mitleiweile echte sorgen mache wie das wohl mal abläuft wenn ich mal Hilfe brauche.

    Ich hoffe für euch alle nur das diese Zustände nicht überall so sind.


    Anonymus

  11. #11
    Registriert seit
    19.12.2002
    Beiträge
    226
    Dann zeig du doch den Penner an!
    Dann wird der auch bestimmt ganz schnell aus'm Verkehr gezogen...
    Gut, das ist jetzt sehr einfach dahergesagt.
    Oder sonst an die Medien gehen - wenn's sein muss auch anonym wie hier auch!
    NO ROSC - NO FUN !!! ;-)
    Schni-Schna-Schnappatmung...

  12. #12
    Holgy Gast
    ... woher hast du denn all diese Informationen???

    - bist du Betroffener oder Angehöriger
    - oder hast du es nur gehört??

    als Betroffener oder Angehöriger würde ich den RD anzeigen.

    aus hörensagen würde ich hier nicht so eine Welle machen.

  13. #13
    anonymus Gast

    Informationen

    Hallo.


    Ich bin selber kein Betroffener. Die Bezeichnung hören sagen trifft aber auch nicht zu, da ich es aus so sicherer Quelle weiß das ich ganz bestimmt soeine Welle davon machen darf.

    Gruß anonymus

  14. #14
    Holgy Gast
    ... du bist nicht Betroffener und hast es selbst nicht erlebt, dann ist es für mich "hören sagen".
    Auch wenn die Quelle für dich sicher erscheint, warum unternimmt der, der dir das "erzählt" hat nicht etwas dagegen?

    Alleine das er von dem Umstand in seinem Arbeitsbereich weiss und nichts dagegen unternimmt, finde ich "höchst" fragwürdig. Auch die Ausreden " da könnte mein Job von betroffen sein" zählt in diesem Augenblick nicht, da es hier um "Menschenleben" geht!

    Also sollte dein "Informant" etwas unternehmen und nicht du, als der, der es nur vom "hören-sagen" kennt.

    Sorry, aber für mich hört sich das nicht sehr solide nicht.

  15. #15
    anonymus Gast

    Glaubwürdigkeit

    Hallo.

    Einen schönen Sonntag erstmal allen!

    Zum ersten finde ich das ziemlich dreist von Holgi, einfach so zu behaupten, dass ich diese Informationen von einem Angestellten im Rettungsdienst bezogen habe. Dies ist eine unverantwortliche Unterstellung, die zu viel Aufruhr in den Reihen des Rettungsdienstpersonals führen kann. Zudem kann ich mir kaum vorstellen, das jemand der im Rettungsdienst arbeitet, solche informationen an außenstehende Preis gibt. Ich denke man sollte besser bei den Tatsachen bleiben, die ich hier in dieses Forum stelle. Die Sachlage ist meines Erachtens schon Brisant genug. Da braucht man nicht auchnoch etwas dazudichten.

    Jetzt werden viele Leute hier laut schreien woher ich diese Informationen habe. Eigentlich wollte ich dies hier nicht Preisgeben, aber in dieser situation werde ich das wohl müssen.

    Die Informationen habe ich von einem mir bekannten Opfer dieser Notarztsituation.(Nicht im geschilderten Fall) Dieser Patient möchte sich mit diesem Thema aber nicht mehr auseinandersetzen, da es den Unfall so schnell wie möglich vergessen möchte, falls man das überhaupt kann.

    Ich weiß, einige werden jetzt sagen, dass diese Informationen vom hören sagen stammen, aber die glaubwürdigkeit dieser Person kann ich mit Sicherheit besser einschätzen als alle Forumsmitglieder zusammen.

    Einen schönen Tag noch

    Anonymus

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